(ots) - Am Sonntag wurde die Delfinshow im Duisburger
Delfinarium vorab durch eine Gruppe von Tierschützern der
niederländischen "Vegan Strike Group" gestört, als fünf von ihnen mit
Protestplakaten gegen die Gefangenschaftshaltung in das Becken mit
den Delfinen sprangen.
Der Duisburger Zoodirektor Achim Winkler und die Mitarbeiter seien
erschüttert gewesen, heißt es in einer Verlautbarung des Zoos. Auch
sollen laut Aussage des Zoodirektors die Tierschützer selbst
gefährdet gewesen seien, weil "Angriffe von Delfinen in freier
Wildbahn durchaus nicht unüblich wären".
Das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) weist daraufhin,
dass Delfinangriffe in freier Wildbahn auf Menschen noch niemals
dokumentiert worden seien. In Delfinarien wären allerdings schon
Tierpfleger und Kinder durch Delfine verletzt worden, weil die enge
Beckenhaltung bei den Tieren zu Stress führen würde. Nach der Aussage
des Zoodirektors wären sämtliche Delfintherapien in Delfinarien
demnach eine Gefahr insbesondere für Kinder, bestätigt der
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller, der Therapien mit Delfinen
ablehnt.
Ortmüller zu der Tierschützer-Aktion: "Grundsätzlich befürworten
wir jede legale Demonstration und Kundgebung zum Schutz von Delfinen.
Wir halten es jedoch für bedenklich, wenn bei Aktionen Aktivisten in
die Becken mit gefangen gehaltenen Delfinen springen. Die Delfine
könnten dies durchaus als Irritation empfinden, obgleich sie
ansonsten die Taucher des Reinigungspersonals gewohnt sind, die
regelmäßig die Becken von Algen befreien müssen. Für die Besucher von
Delfinarien sind solche Aktionen offenbar auch verstörend und es
besteht durchaus die Möglichkeit, dass gerade diese Besucher nicht
mehr für sachliche Argumente gegen die Gefangenschaftshaltung von
Delfinen zugänglich sind."
Derzeit ist vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster eine
Berufungsklage des WDSF gegen den Zoo Duisburg anhängig, weil dieser
immer noch nicht seiner Informationspflicht zur Delfinhaltung
aufgrund eines erstrittenen Urteil aus dem Jahr 2014 vollständig
nachgekommen sei. Mit einem Gerichtsbeschluss wird nach Angaben des
WDSF noch in diesem Jahr gerechnet, zumal umfangreiche Beweismittel
durch das WDSF vorgelegt worden seien.
"Wir werden sämtliche Unterlagen zur Delfinhaltung in Duisburg
kritisch überprüfen und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse
unterrichten. Die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft ist
unzeitgemäß und grenzt an Tierquälerei", meint der
WDSF-Geschäftsführer.
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