(ots) - Gewerkschaft: Vollverschleierte Mädchen nicht
vom Unterricht ausschließen
GEW gegen Verbot von Burka oder Nikab in der Schule -
"Transformationsprozess nicht behindern"
Osnabrück. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt
davor, vollverschleierten Mädchen und Frauen den Zugang zum
Schulunterricht zu erschweren. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Ilka Hoffmann aus dem
GEW-Hauptvorstand: "Ein Verbot der Vollverschleierung ist der
vollkommen falsche Weg. Wir dürfen Frauen nicht nur deswegen von
Bildung ausschließen, weil sie Burka oder Nikab tragen." Schule sei
für vollverschleierte Mädchen aus strengkonservativen islamischen
Haushalten oft die einzige Möglichkeit, Kontakt zu Gleichaltrigen
aufzunehmen. "Im Unterricht kann sich das Selbstbewusstsein
herausbilden, das nötig ist, um entgegen der Familientradition den
Schleier abzunehmen", so Hoffmann. "Einen solchen
Transformationsprozess müssen wir fördern, nicht behindern."
Anders sei es bei Lehrkräften, die vollverschleiert unterrichten
wollen. "Das geht nicht. Lehrerinnen haben Vorbildfunktion und
repräsentieren den Staat. Eine Burka oder ein Nikab geht da nicht",
so Hoffmann, die bei der GEW für den Bereich Schule zuständig ist.
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