(ots) -
Bei der finanziellen Vorbereitung des Ruhestands geraten deutsche
Arbeitnehmer zunehmend ins Hintertreffen. Wie eine Studie des
internationalen Versicherers Aegon ergibt, verfügt nur eine
Minderheit über ein schriftliches Finanzkonzept oder einen
Notfallplan für den Fall vorzeitiger Erwerbsunfähigkeit. Viele gehen
zudem davon aus, auch im Ruhestand noch arbeiten zu müssen. Darüber
hinaus wünschen sie sich in Fragen der Altersvorsorge mehr
Unterstützung von Staat und Arbeitgebern.
Die aktuelle Aegon-Studie zeigt, dass die Vorsorgelücke in den
vergangenen Jahren zugenommen hat. Nur 37 Prozent der Deutschen
glauben, finanziell ausreichend auf den Ruhestand vorbereitet zu
sein. 2012 lag dieser Wert noch bei 49 Prozent. Groß ist zugleich die
Unsicherheit mit Blick auf den Ruhestand: Nicht einmal jeder fünfte
Deutsche (18 Prozent) weiß genau, welche Einkünfte er im Ruhestand
haben wird, obwohl sich 76 Prozent einen solchen Überblick wünschen.
Auch rechnen nur 41 Prozent damit, ihren gewünschten Lebensstandard
auch dann beibehalten zu können, wenn sie älter werden als 90 Jahre.
Echte Finanzkonzepte sind selten
Ungeachtet dessen sind die Deutschen finanziell so schlecht auf
den Ruhestand vorbereitet wie seit fünf Jahren nicht. Die Zahl der
Gewohnheitssparer ist von 45 Prozent im Jahr 2012 auf 37 Prozent in
der aktuellen Befragung zurückgegangen. Nur 12 Prozent der
Erwerbstätigen haben ein schriftliches Finanzkonzept für den
Ruhestand ausgearbeitet, weitere 49 Prozent haben zwar einen Plan,
diesen aber nicht niedergelegt. 36 Prozent verfügen bisher über keine
Ruhestandsstrategie. Noch schlechter sind viele Arbeitnehmer auf eine
mögliche Erwerbsunfähigkeit vor dem Eintritt in die Rente
vorbereitet: Weniger als ein Drittel der Befragten (30 Prozent) gab
an, einen Notfallplan zu haben - meist speist sich dieser Plan aus
persönlichen Ersparnissen (47 Prozent) oder einer
Berufsunfähigkeitsversicherung (46 Prozent), 29 Prozent vertrauen auf
das Einkommen ihres (Ehe-)Partners.
Arbeit auch nach dem Renteneintrittsalter
Auch will gut die Hälfte der Arbeitnehmer (52 Prozent) über das
gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus arbeiten. Dies hat zwar auch
positive Gründe wie den Wunsch nach körperlicher und geistiger
Aktivität (63 Prozent) oder Spaß an der Arbeit (46 Prozent), hängt
zugleich aber für viele (34 Prozent) mit finanziellen Sorgen
zusammen. Doch selbst das Weiterarbeiten im Ruhestand bleibt vielen
verwehrt: Nur 40 Prozent der Erwerbstätigen können überhaupt nach dem
normalen Renteneintritt weiterarbeiten. Lediglich 37 Prozent geben
an, dass ihr Arbeitgeber ein Altersteilzeitmodell oder ähnliches
Programm anbietet. Die Mehrheit der Deutschen (71 Prozent) sieht hier
den Staat in der Verantwortung. 72 Prozent wünschen sich eine
ausgewogene Herangehensweise zwischen Staat, Arbeitgebern und
Erwerbstätigen. Zudem finden fast drei Viertel (74 Prozent) der
Befragten, der Staat solle die Arbeitgeber dazu anhalten, alle
Mitarbeiter automatisch über betriebliche Altersvorsorge abzusichern.
Arbeitgeber engagieren sich zurückhaltend
Doch mit dem Engagement der Arbeitgeber ist es bisher nicht weit
her. Insbesondere fühlen sich nur 34 Prozent der Erwerbstätigen mit
Blick auf die Planung ihres Ruhestands ausreichend von ihrem
Arbeitgeber unterstützt. Nur gut ein Fünftel der Befragten erhält
Informationsmaterial oder Auszüge des aktuellen betrieblichen
Ruhestandsguthabens, weniger als 10 Prozent der befragten
Arbeitnehmer haben Zugriff auf digitale Tools zur Planung ihrer
Altersvorsorge. Hier herrscht offenbar großer Nachholbedarf, denn gut
zwei Drittel der Nutzer solcher Tools empfinden diese als hilfreich.
Auch Betriebsrenten spielen für die Ruhestandsplanung nur eine
untergeordnete Rolle: Die Arbeitnehmer rechnen im Durchschnitt damit,
17 Prozent ihrer Einnahmen im Ruhestand über betriebliche Modelle
erzielen zu können. 52 Prozent können sie ihrer Meinung nach über die
gesetzliche Rentenversicherung finanzieren, 31 Prozent sollen aus
persönlichen Ersparnissen kommen.
Gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten erforderlich
"Insgesamt zeigt unsere Studie, dass die Arbeitnehmer sich der
drohenden Finanzlücke im Ruhestand durchaus bewusst sind. Allerdings
fehlt ihnen der Überblick, wie hoch diese tatsächlich ausfällt und
sie lassen dieser Erkenntnis auch keine Taten folgen", sagt Andreas
Mang, Marketing Director von Aegon in Deutschland. "Hier braucht es
dringend einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Beteiligten, vom
Staat über private Vorsorgeanbieter und Arbeitgeber bis hin zu den
Arbeitnehmern selbst, um für alle langfristig finanzielle Sicherheit
zu schaffen."
Ãœber die Studie
Für die Aegon Ruhestandsstudie 2016 wurden 16.000 Erwerbstätige
und Rentner in 15 Ländern, darunter 1.000 aus Deutschland, befragt.
Die Befragungen wurden im Februar 2016 online vom Aegon Center for
Longevity and Retirement (ACLR) in Zusammenarbeit mit dem
Transamerica Center for Retirement Studies® (TCRS) durchgeführt. Die
Aegon Ruhestandsstudie wurde mittlerweile im fünften Jahr
durchgeführt. Ein Eckpfeiler der Studie ist der Aegon Retirement
Readiness Index, der 2012 erstellt wurde, um besser einschätzen zu
können, wie gut sich die Erwerbstätigen in den teilnehmenden Ländern
auf den Ruhestand vorbereitet sehen. Die Ruhestandsbereitschaft der
Befragten wird anhand des erzielten Indexwerts in drei Kategorien
unterteilt: hoch (von 8 bis 10), mittel (zwischen 6 und 7,99) oder
niedrig (unter 6).
Ãœber Aegon
Die Aegon Gruppe betreut mit ca. 30.000 Mitarbeitern annähernd 30
Millionen Kunden und gehört zu den führenden Versicherungsunternehmen
in Europa. Weltweit verwaltet Aegon mit Hauptsitz in Den Haag 705
Milliarden Euro an Vermögenswerten (31.03.2016). Die Niederlassung
Deutschland der Aegon Ireland plc ist in Frankfurt am Main.
Pressekontakt:
Aegon
Niederlassung Deutschland der Aegon Ireland plc
Ulmenstraße 23-25
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Andreas Mang
E-Mail: kontakt(at)aegon.de
Telefon: 069 - 380 781 510
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