(ots) - Das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte
nach Bekanntgabe der Europatour der international bekannten
Färöer-Metal-Band TYR auf seiner Facebook-Seite aufgerufen, die
entsprechenden Musikclubs zu bitten, den Auftritt der Band von der
nordatlantischen Inselgruppe abzusagen, weil der Frontmann von TYR,
Heri Joensen, aktiv an den alljährlichen hundertfachen Tötungen von
Grindwalen teilnehmen und die Abschlachtungen in den Songs der Band
verherrlichen würde.
Nach Tausenden von positiven Likes auf den Facebook-Seiten von
drei der sechs Veranstalter-Clubs in Deutschland, die dem Aufruf nach
einer Absage des geplanten Konzerts im November diesen Jahres von TYR
spontan nachgekommen waren, kündigte nun die Musikagentur "The
Flaming Arts" die Absage der TYR-Auftritte an, zumal es nun auch
Proteste in anderen Ländern gäbe.
Das WDSF berichtet aktuell: "Wie uns die Agentur FOLTER REC. /
Triple Six Concerts in Berlin soeben nach mehrfachem Schriftverkehr
mitteilte, hat die Booking Agency "The Flaming Arts", die TYR für
eine Europa-Tour verpflichtet hatte, folgendes geschrieben: "Looks
like we have problem with TYR now even outside Germany, so let's
remove them from show list at the moment, while we are looking for
replacement."
Demnach ist offenbar geplant, die gesamte Europatour mit der
Färöer-Band TYR im November zu stoppen. Bisher waren Auftritte von
TYR in Deutschland (6 Clubs), Dänemark, Polen, Tschechien,
Österreich, Schweiz (2 Clubs), Niederlande (3 Clubs), Belgien und
Groß-Britannien vorgesehen. TYR ist die international erfolgreichste
Band von den Färöer-Inseln.
Nach der WDSF-Abstimmung mit den Kreuzfahrtunternehmen AIDA,
HapagLloyd und Costa, die Färöer-Inseln aus bekannten Gründen nicht
mehr anzulaufen, ist dies in diesem Jahr eine weitere internationale
Boykottmaßnahme, mit der das jährliche Abschlachten von Meeressäugern
auf den Färöer-Inseln thematisiert wird.
Der Geschäftsführer des WDSF, Jürgen Ortmüller, befasst sich seit
mehr als 16 Jahren mit dem Thema der Tötungen von alljährlich rund
850 Delfinen auf den Färöer-Inseln und er war bereits dreimal auf der
Inselgruppe, um gegen das Abschlachten zu intervenieren.
Ortmüller: "Leider haben alle Gespräche mit Färingern und den
dortigen Politikern nichts gebracht. Das ist der Grund, dass wir nun
mit dem WDSF weiterhin intensiv Boykottmaßnahmen gegen die
Färöer-Inseln forcieren."
Die Bewohner der Färöer-Inseln argumentieren, dass der Verzehr der
verschiedenen Delfinarten eine alte Tradition sei und dass es ihr
gutes Recht sei, daran festzuhalten. Die Färöer-Inseln gehören zwar
zum dänischen Reichsverband, gleichwohl nicht zur EU, und sind in
ihren Entscheidungen unabhängig.
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