(ots) - Früh morgens beginnt er das harte
Training des Marathonspitzenläufers Chalachew Tiruneh. Beste
Voraussetzungen - eine Höhe von über 2.100m, angenehme Temperaturen
um die 25 Grad, trockene Wegstrecke und das Wichtigste: eine
ungebrochene Motivation. Er blickt in den wolkenlosen Himmel, atmet
ein und hält sich nochmals sein Ziel vor Augen: Berlin.
Doch geht es ihm beim Marathon durch die Bundeshauptstadt neben
seiner Laufkarriere auch um den guten Zweck. "Als ich beim
letztjährigen Berlin-Marathon nur auf Platz 11 (2:11) erreicht habe,
war ich schon sehr enttäuscht. Aber die "Jede-Oma-zählt" LäuferInnen,
die Chalachew zum Start gebracht haben und ihm dann auf der
Marathonstrecke gefolgt sind, haben bei der letztjährigen
After-Run-Party gefeiert, als ob er den Lauf gewonnen hätte. "Danach
war meine Enttäuschung nicht mehr so groß und ich habe mir
vorgenommen noch mehr zu trainieren, um die Chance zu haben bei einem
nächsten Mal noch schneller und besser zu werden!" erklärt der
26-jährige Äthiopier.
Chalachew lebt in Addis Ababa und ist Profi-Läufer von Beruf. Er
verdient ausschließlich mit dem Laufen etwa 100 Euro im Monat, damit
muss er sein Leben bestreiten. Dafür trainiert er täglich und läuft
über 120 km in der Woche. Eine soziale Absicherung für das Alter gibt
es nicht. Er lebt in einem Wohnblock mit anderen Läufern in einem
10qm Zimmer mit einem Bett, Tisch und Gaskocher am Stadtrand der
äthiopischen Hauptstadt. Haile Gebrelassie ist sein Vorbild. "Die
Laufgruppe 'Jede Oma zählt' hat mein Leben verändert und meinen Traum
erfüllt, einmal den Marathon in Berlin laufen zu können. Für mich,
mein Land und für 'Jede Oma zählt'." Auch in diesem Jahr wird die
HelpAge-Laufgruppe mit 150 Läuferinnen und Läufern in Berlin an den
Start gehen und ihm den zweiten Versuch ermöglichen. "Dass ich jetzt
nochmal die Möglichkeit bekomme, ist ein großes Geschenk für mich und
ich werde alles geben, um mein Ziel unter 2:10 zu laufen, zu
verwirklichen.
"Jede Oma zählt" ist eine Kampagne unter der Schirmherrschaft von
Hannelore Hoger und Jan Fitschen. JedeR EinzelneR erläuft Spenden, um
Großmüttern und Enkel in Afrika im Kampf gegen Migration und HIV/Aids
zur Seite zu stehen, Hilfe in Krisengebieten (Syrien, Libanon,
Süd-Sudan) zu ermöglichen und einen Integrationsbeitrag für
Flüchtlinge hier in Deutschland zu leisten. In Äthiopien fördert
HelpAge das Projekt "Hospiz Äthiopien" zur verbesserten Versorgung
von alten Menschen, die an HIV/Aids und chronischen Erkrankungen
leiden.
"Ich bin sehr stolz, mit dem Shirt an den Start zu gehen und für
das Hospiz-Projekt in meiner Heimatstadt laufen zu können.",
begründet der 23-Jährige sein Engagement und freut sich auf das
Wiedersehen mit der Laufgruppe, die er am 25. September beim 43.
Berlin Marathon anführen wird.
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Florence Lang
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