(ots) - Die Angriffe der türkischen Regierung auf den
Prediger Fethullah Gülen nach dem Putschversuch im Juli haben an
einer der Gülen-Bewegung nahestehenden Kölner Schule zu zahlreichen
Abmeldungen türkischstämmiger Schüler geführt. Wie der "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe) berichtet, haben bereits mehr
als 20 Schüler, etwa fünf Prozent der Schülerschaft, dem privaten
"Dialog"-Schulzentrum mit Gymnasium und Realschule im Kölner
Stadtteil Mülheim den Rücken gekehrt. Geschäftsführer Osman Esen
rechnet mit weiteren Abmeldungen. "So etwas gab es noch nie", sagte
er der Zeitung. Die Situation sei "traurig und dramatisch". Viele
Eltern fürchteten bei einem Verbleib ihrer Kinder Repressalien des
türkischen Staates, etwa bei einer Einreise in das Land, und
Verfolgungen durch das Regime und die Anhänger von Staatspräsident
Recep Tayyip Erdogan. Das Dialog-Gymnasium und die Dialog-Realschule
sind staatlich anerkannte Einrichtungen, die nach den Lehrplänen des
Landes Nordrhein-Westfalen unterrichten und der Schulaufsicht der
Kölner Bezirksregierung unterliegen. Dieser lagen nach eigenen
Angaben bis zum Mittwoch, dem ersten Schultag in Nordrhein-Westfalen
nach dem Ende der Sommerferien, keine offiziellen Angaben zur Zahl
der Abmeldungen vor. Wie Behördensprecher Bodo Klein dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" sagte, gab es in den vergangenen Jahren keinerlei
Beanstandungen oder Beschwerden gegen die Arbeit des Schulzentrums,
das von der gemeinnützigen "Bildung und Perspektiven GmbH" mit Sitz
in Köln getragen wird. Erdogan macht Gülen als Drahtzieher für den
Militärputsch verantwortlich. Der konservative islamische Prediger
lebt im US-Exil. Die Türkei verlangt von den Vereinigten Staaten
seine Auslieferung.
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