(ots) - 75. Jahrestag der Deportationen in der Sowjetunion
Vor 75 Jahren begannen in der damaligen UdSSR die Deportationen
der Russlanddeutschen. Dazu erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Erika Steinbach:
"Die damaligen Ereignisse hinterließen tiefe Traumata in den
Familien, unter denen die Nachfahren heute noch leiden - obwohl viele
von ihnen längst in Deutschland leben und die jüngeren bereits hier
geboren wurden. Deshalb bleibt es auch weiterhin notwendig, den
Opfern und ihren Angehörigen beizustehen, indem wir gemeinsam an das
Schicksal der Russlanddeutschen erinnern.
Nahezu alle Russlanddeutschen mussten schwerste Zwangsarbeit
leisten. Mit der am 1. August 2016 in Kraft getretenen Richtlinie zur
Entschädigung ehemaliger deutscher Zwangsarbeiter hat die
Bundesregierung auch für die Russlanddeutschen ein wichtiges Signal
der Solidarität gesendet. Sie würdigt damit das schwere Schicksal all
jener Deutschen, die als Zivilpersonen zur Zwangsarbeit verpflichtet
waren. Das ist ein spätes, aber wichtiges Zeichen, das uns bewusst
macht, was viele Deutsche erleiden mussten, die unter meist
unmenschlichen Bedingungen zur Zwangsarbeit herangezogen wurden."
Hintergrund:
Unmittelbar nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion erließ
das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR am 28. August 1941 ein
Dekret 'Ãœber die Umsiedlung der in den Rayons des Wolgagebiets
lebenden Deutschen'. Denn die deutschstämmige Bevölkerung wurde unter
den Pauschalverdacht gestellt, mit Deutschland zu kollaborieren. In
der Folge wurden die Wolgadeutschen nach Westsibirien und
Nordkasachstan deportiert. Dieser Erlass bedeutete den Beginn der
größten Odyssee in der Geschichte der Russlanddeutschen. Insgesamt
wurden rund eine Million Menschen deportiert. Schwerste Zwangsarbeit
in den Strafbataillonen der sogenannten Trudarmee kostete
Hunderttausende das Leben oder ihre Gesundheit.
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