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Seit Beginn der Pegida-Demonstrationen hat sich das Image der
Stadt Dresden verändert. Hier treffen kulturelle und wirtschaftliche
Potenziale auf engstirnige Ansichten. Die Gesellschaft ist gespalten.
Und die Stadt im Zwielicht. Zu sehen in "Exakt - Die Story" am
Mittwoch, den 31. August, 20.45 Uhr im MDR FERNSEHEN
"Sie wissen nicht, was sie anrichten", sagt Richard Fordham, ein
weißer Südafrikaner, der in Dresden ein Steakhaus betreibt. Er
schüttelt nur noch den Kopf. "Jeden Montag Ausnahmezustand, dann ist
das Stadtzentrum tot". Ein Minus von 100.000 Euro hat ihm Pegida im
letzten Jahr eingebracht, weil die Gäste ausblieben. Zwei Angestellte
musste er entlassen. Auf Lutz Bachmann angesprochen reagiert er
ironisch: "Warum hat der was gegen Flüchtlinge? Er war doch selbst
einer." Geflohen, nach Südafrika, nachdem der verurteilte Einbrecher
eine Gefängnisstrafe antreten sollte.
"Was ist in Dresden los? Ist Dresden sicher für Ausländer?"
Fragen, die der Rektor der Technischen Universität immer wieder hört,
außerhalb Deutschlands, aber auch hier, wenn sich Interessenten über
den Wissenschaftsstandort informieren wollen. Hans Müller-Steinhagen
wirkt nachdenklich. Seit 25 Jahre führt der Weg der TU steil nach
oben. Er hat sie zur einzigen Exzellenz-Uni im Osten gemacht, muss
nun aber spüren, wie ihr Ruf Schaden nimmt. Es spricht sich in der
Welt schon herum, dass ausländische Studenten und Wissenschaftler
seiner Universität fremdenfeindlichen Attacken ausgesetzt sind. Weil
er für Toleranz und Weltoffenheit eintritt, ist er selbst betroffen
und wird bedroht.
Ardechir Pakfar ist Iraner. Als 9-Jähriger war er mit seiner
Familie nach Frankreich geflohen. Heute arbeitet er als Projektleiter
beim HighTech-Unternehmen "Globalfoundries" in Dresden. Ihn
interessiert Pegida, er mischt sich unter die Demonstranten und
erkennt gewisse Parallelen zum Treiben des Front National in
Frankreich. Für die Parole "Dresden bleibt deutsch!" hat er nur ein
müdes Lächeln übrig. In seinem Team arbeiten Experten aus
verschiedenen Ländern. Eine solche Internationalität ist für den
gebürtigen Iraner die Bedingung für Spitzenleistungen und die
Voraussetzung dafür, dass "Silicon Saxony" der HighTech-Leuchtturm in
Deutschland bleibt.
In Dresden entstand ein einzigartiges Wissenschafts-Netzwerk der
Exzellenz-Universität mit renommierten Forschungs-Instituten. Hier
hat eine HighTech-Industrie, die den USA und Japan Paroli bieten
will, für 50 000 Arbeitsplätze gesorgt. Einzigartige Museen und
Orchester sowie die Semperoper präsentieren eine Kultur von Weltruhm.
Außergewöhnliche Bedingungen für ein gutes Image. Doch der Ruf der
Elbmetropole ist bereits beschädigt.
Die Reportage nimmt den Widerspruch zwischen großen Potenzialen
und gespaltener Gesellschaft unter die Lupe und macht dabei aber auch
deutlich: Es gibt weiterhin viele Dresdner, die sich gegen Rassismus
immun zeigen, Ausländer als Mitbürger akzeptieren und Flüchtlingen
unter die Arme greifen.
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