(ots) - Viele Finanzdienstleister sind gerade im Umbruch,
Digitalisierung und Effizienzdiskussionen sind prägend. Für 2017 ist
die DIN Norm für Standardisierte Finanzberatung angekündigt. Ist es
nun eine Vorgabe, die Komplexität und Kosten verursacht, oder ist es
eine Chance für Finanzdienstleister, ihren Kunden Beratungsqualität
und Lösungserlebnisse zu bieten?
Positive Schlagzeilen aus der Bankenlandschaft sind dieser Tage
schwer zu finden. Neben dem Thema der Regulatorik, dem damit
verbundenen Mehraufwand und dem wahrwerdenden Alptraum von
Negativzinsen für Kunden ist vermehrt von steigenden Bankgebühren die
Rede. Ein paar Euro Kontoführungsgebühren seien nicht entscheidend,
wenn der Kunde eine qualitativ hochwerte Beratung erhalte, war jüngst
in der Onlineausgabe des Handelsblatt zu lesen. Doch wer legt fest,
ob eine Beratung qualitativ hochwertig ist? "Gute Beratung wird heute
meist mit ganzheitlichen Beratungskonzepten, die jede Bank für sich
entwickelt hat, gleichgesetzt" gibt Marc Letzing, Gründer und
Geschäftsführer der metamorf business consulting GmbH zu bedenken.
Auch Expertenempfehlungen, die vieler Orts als Qualitätsmerkmal
gehandelt werden, sind häufig von jedem Anbieter selbst entwickelt
worden. Ob diese wirklich dem Kunden bei der kritischen
Auseinandersetzung mit dem Thema Finanzen helfen, ist sicherlich
nicht immer sicher. Oftmals werden die Produktempfehlungen vom Kunden
als reine Vorteils-Nutzen-Argumentationen für den Berater
wahrgenommen. Das Vertrauen in die Qualität der Beratung nimmt immer
weiter ab. Viele Kunden suchen inzwischen lieber den Weg in den
Online-Abschluss, da das Vertrauen in die Beratung nicht mehr gegeben
ist. Zu häufig ist von negativen Beispielen zu lesen. Und dann ist es
teilweise der Kunde selbst, der sich schwer tut, auf Liquidität zu
verzichten, um sich langfristig in Finanzprodukten zu binden, ohne
Gewissheit, ob das Produkt überhaupt benötigt wird.
In der Zeit von Niedrigzinsen ist es logisch, dass die Institute
nach Lösungen zur Bewältigung der Situation suchen. Doch was kommt
nach Kostenreduktion, Gebührenerhöhungen und Negativzinsen?
Wird durch die bevorstehende DIN-Norm für Standardisierte
Finanzberatung der Kunde wieder in den Mittelpunkt gerückt und ein
Lösungserlebnis vermittelt?
Im Jahr 2017 wird die DIN-Norm für die Standardisierte
Finanzberatung erwartet: Kann die DIN-Norm dazu beitragen, einen
einheitlichen Qualitätsbegriff für die Finanzberatung zu prägen? Oder
ist die Norm eine lästige und einschränkende Vorgabe, die die
Freiheiten der Berater einschränkt?
Bereits heute gibt es mit der DIN SPEC 77222 "Standardisierte
Finanzanalyse für den Privathaushalt" eine gültige Vorfassung der
bevorstehenden Norm, die in der Vergangenheit zunehmend Zuspruch
erfahren hat. Erste Banken richten ihre Prozesse bereits konsequent
darauf aus. An der aktuellen Erarbeitung der Norm sind zahlreiche und
namhafte Interessensvertreter aus den unterschiedlichsten Bereichen
beteiligt. Neben Vertretern des Verbraucherschutzes ist u.a. die
Stiftung Warentest ebenso vertreten wie Banken, Versicherer und das
Institut für Finanznorm (Defino).
Wird die DIN-SPEC 77222 bestätigt, werden in der DIN Norm drei
Bedürfnisstufen unterschieden, die von der Abdeckung der finanziellen
Grundbedürfnisse über die Erhaltung bis hin zur Verbesserung der
Lebensstandards reichen. Das Regelwerk zielt innerhalb der
Bedürfnisstufen auf die Analysebereiche Sach- und Vermögensrisiko,
Vorsorge und Vermögensplanung ab. Für die ersten beiden
Bedürfnisstufen liegen für jeden Analysebereich Sollgrößen vor, die
die ideale Absicherung widerspiegeln.
Auf den ersten Blick wirkt die DIN SPEC 77222 wie ein mächtiges,
undurchsichtiges Regelwerk, das mit viel Text und starren Vorgaben
versucht, die Individualität der Kunden und der Berater zu
erschlagen. Private, individuelle Finanzberatung scheint kaum noch
möglich zu sein.
Bei genauerer Betrachtung bieten sich eine Vielzahl von Chancen -
sowohl für den Kunden als auch für die Bank. Die Überlegungen zu der
DIN Norm vereinen die Absicherung des Kunden aus
Verbraucherschutzaspekten mit Effizienz- und Ertragsimpulsen für die
Bank, die den Standard umsetzt.
"Konsequent umgesetzt kann die erwartete Norm für den Kunden zu
einem neuen Beratungserlebnis führen und effizienter wird der
Beratungsprozess zudem. Werden für die Basisabsicherung, die viele
Kunden als wichtig aber auch lästig erachten, Produktbündel
angeboten, profitieren Kunden und Bank. Der Kunde erhält eine Lösung
für das leidige Thema und für die Bank entsteht Wachstum in bisher
oftmals unterrepräsentierten Bereichen.", so Marc Letzing. Die DIN
Norm wird es ermöglichen, über die digitalen wie auch stationären
Kanäle, dem Kunden ein einheitliches Erlebnis "Bank" zu bieten, da es
egal sein wird, über welchen Kanal der Kunde beraten wird. Er erhält
eine qualitativ hochwertige Beratung durch seinen Berater, am Telefon
oder über das Internet. Zu jedem Zeitpunkt und an jedem Kontaktpunkt
erhält der Kunde schnell und unkompliziert einheitliche
Informationen, Empfehlungen und Abschlussmöglichkeiten zu Themen und
Produkten, die für den Kunden relevant sind.
Die Gedanken der DIN Norm umgesetzt, wird das in der Vergangenheit
oftmals in Frage gestellte Vertrauen der Kunden zurückgewonnen werden
können. Mit Verabschiedung der Norm werden das Interesse und die
Fragen der Kunden deutlich zunehmen, so dass in dieser Situation auch
der Berater guten Gewissens auf die Umsetzung der Norm verweisen
kann. Für viele Berater wird es ein gutes Gefühl sein, wenn sie
Gewissheit haben, das Richtige zu tun- Ihre Kunden gut und effizient
zu beraten und Erträge zu erzielen.
Aus unserer Sicht ist es zu wünschen, dass die DIN Norm bald
verabschiedet wird und sich in der Bankenwelt manifestiert.
Pressekontakt:
Jens Vieting
metamorf business consulting GmbH
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