(ots) - Der Düsseldorfer Rüstungsproduzent und
Automobilzuliefer Rheinmetall baut seine Marke um. "Wir werden immer
noch als Kanonenkönige von Düsseldorf wahrgenommen", sagte
Rheinmetall-Chef Armin Papperger der "Rheinischen Post"
(Dienstagausgabe). "Einerseits schmeichelt so ein Titel, andererseits
geht er aber an der Realität vorbei." Kanonen machten nur drei
Prozent des Geschäfts aus. Der Konzern hat deshalb die Strategie "One
Rheinmetall" aufgelegt: "Wir treten jetzt als Rheinmetall Group auf,
unter deren Dach und neuem Logo wir Rheinmetall Defence und
Rheinmetall Automotive ansiedeln", sagte Papperger. "Die Kunstmarke
KSPG Automotive verschwindet." Die Kosten für die Neuaufstellung
liegen Papperger zufolge im einstelligen Millionenbereich - verteilt
auf mehrere Jahre.
"One Rheinmetall" soll aber mehr als eine reine Umbenennung sein.
"Mit zehn Initiativen werden wir - Stand heute - an unserer
langfristigen Strategie arbeiteten. Wir wollen zahlreiche Synergien
zwischen Automotive und Defence heben", sagte Papperger der
Redaktion. Arbeitsplätze sollten dabei nicht wegfallen. "Rheinmetall
wird wachsen. Im Defence-Bereich werden wir in diesem und wohl auch
im kommenden Jahr zweistellig zulegen. Bei Automotive immerhin noch
stärker als der Markt", so Papperger. Als Beispiel für den künftigen
stärkeren Austausch nennt er die Hybrid-Technologie: "In etwa zehn
Jahren werden wir auch schwere Militär-Radfahrzeuge mit
Hybridtechnologie bauen."
Für "One Rheinmetall" will der Konzern sein Produktportfolio auch
ganz grundsätzlich angehen: "Bei Automotive wird der
Verbrennungsmotor nicht mehr so stark im Fokus stehen. Wir wollen uns
beim Thema Elektromobilität stärker engagieren und zusätzlich
Produkte anbieten, die unabhängig von der Antriebsart funktionieren",
sagt Papperger. Bei Defence soll stärker auf Anwendungen gesetzt
werden, die auch im zivilen Bereich eingesetzt werden - was sich
künftig auch im Namen widerspiegeln soll. Auf längere Sicht soll aus
Rheinmetall Defence dann Rheinmetall Sicherheit werden. "Aber nicht
falsch verstehen: Kanonen werden wir auch weiterhin bauen", so der
Konzernchef.
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