40 Prozent der Handys aus Secondhandläden enthalten trotz Zurücksetzen auf Werkseinstellungen noch private Daten
(firmenpresse) - München, 31. August 2016 - Avast Software, Hersteller der weltweit meistgenutzten Sicherheitslösungen, hat sensible personenbezogene Daten auf gebrauchten Smartphones entdeckt, die in Secondhandläden verkauft wurden. Für das Experiment erwarb Avast 20 gebrauchte Telefone, jeweils fünf Geräte in New York, Paris, Barcelona und Berlin. Mit Hilfe von kostenfrei erhältlicher Wiederherstellungssoftware entdeckte das Team zahlreiche Daten auf den Geräten. Insgesamt gelang es Avast, mehr als 2.000 persönliche Fotos, E-Mails, Textnachrichten, Rechnungen sowie ein Video mit nicht jugendfreiem Inhalt wiederherzustellen. Die vorherigen Besitzer waren davon ausgegangen, dass sie die Daten vor dem Verkauf gelöscht hatten. Bei zwei Handys hatten die Anwender vergessen, sich aus ihren Gmail-Accounts auszuloggen und liefen damit Gefahr, dass die neuen Besitzer ihre E-Mails lesen, oder in deren Namen verschicken.
Avast hatte vor zwei Jahren ein ähnliches Experiment mit gebrauchten Handys durchgeführt, die in den USA online verkauft wurden, und mehr als 40.000 persönliche Fotos, E-Mails und Textnachrichten gefunden. Leider zeigen die Ergebnisse des diesjährigen Experiments, dass, obwohl die Technologie weiter fortgeschritten ist, Anwender nach wie vor nicht wissen, wie sie persönliche Daten schützen können.
Da für dieses Experiment alle Handys in Secondhandläden gekauft wurden, konnte sich Avast vor dem Kauf mit den Ladenbesitzern austauschen. Obwohl jeder Verkäufer versichert hatte, dass alle Handys auf Werkseinstellungen zurückgesetzt wurden und keine Daten mehr vorhanden seien, war bei 12 Telefonen das Gegenteil der Fall. Von den Handys, die auf Werkseinstellungen zurückgesetzt worden waren, enthielten die Hälfte noch persönliche Daten, da auf diesen eine veraltete Version von Android lief, bei der das Zurücksetzen nicht funktionierte. Einige Vorbesitzer hatten die Daten nur gelöscht, ohne das Gerät zurückzusetzen. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Daten vollständig gelöscht wurden, nur der Verweis auf die Daten wurde entfernt. Andere Anwender hatten schlicht vergessen, Daten zu löschen, oder das Handy zurückzusetzen.
Handybesitzer, die ihr Gerät an Secondhandläden verkaufen, werden sich eher darum kümmern, die Daten zu entfernen, als ein Verkäufer, der das Handy gefunden oder gestohlen hat. Diese Fälle verdeutlichen die Verantwortung des Ladenbesitzers, die Telefone vor Verkauf vollständig zurückzusetzen. Außerdem sollten Anwender Anti-Diebstahl-Software nutzen, damit beim Verlust oder Diebstahl des Handys die persönlichen Daten über einen Fernzugriff gelöscht werden können.
"Neue Android-Telefone sind durch das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen gut geschützt, aber gebrauchte Handys mit alten Android-Versionen, bei denen das Zurücksetzten nicht vollständig umgesetzt wird, werden nach wie vor verkauft", sagt Gagan Singh, Präsident Mobile bei Avast Software.
"Bei unserem Experiment haben wir herausgefunden, dass einige Anwender schlichtweg vergessen, ihre persönlichen Daten zu löschen, oder das Gerät auf Werkseinstellungen zurückzusetzen, bevor sie das Handy verkaufen möchten. So gelangen die persönlichen Daten einfach in die Hände des neuen Besitzers. Schließlich sind die Anwender selbst dafür verantwortlich, alle sensiblen personenbezogenen Daten zu löschen, bevor sie das Gerät zum Verkauf anbieten. Sie sollten sich beim Löschen der Daten nie auf den Ladenbesitzer verlassen."
Avast konnte auf den 20 Geräten folgende Daten wiederherstellen:
- Mehr als 1.200 Fotos
- Mehr als 200 Fotos mit nicht jugendfreiem Inhalt
- 149 Fotos von Kindern
- Mehr als 300 E-Mails und Textnachrichten
- Mehr als 260 Google-Suchanfragen, darunter 170 zu nicht jugendfreiem Inhalt
- Zwei Nutzerprofile vorheriger Besitzer
- Drei Rechnungen
- Ein Arbeitsvertrag
- Ein nicht jugendfreies Video
"Wenn Sie Ihr Handy verkaufen möchten, stellen Sie sicher, dass Sie dabei nicht auch Ihre Identität und Ihre persönlichen Daten verkaufen", fügt Singh hinzu. "Wenn die Daten in die falschen Hände geraten, können diese leicht für Identitätsbetrug oder Erpressung genutzt werden. Außerdem könnten bestimmte Inhalte einfach ins Netz gestellt werden. Viele Anwender wollen nicht, dass sich Fremde Ihre Fotos ansehen, also sollten Sie sich auch die nötige Zeit nehmen, persönliche Daten von ihren Telefonen zu entfernen, bevor sie sie verkaufen möchten."
Avast empfiehlt Kunden, die ihre gebrauchten Android-Telefone verkaufen möchten, zunächst die kostenfreie Anti-Theft-App zu installieren und damit alle Daten vollständig zu löschen und zu überschreiben, damit diese nicht wiederhergestellt werden können. Avast Anti-Theft ist kostenfrei im Google Playstore erhältlich.
Avast Software (www.avast.com), Hersteller der weltweit beliebtesten Sicherheitslösung für Smartphones, Tablets und PCs, schützt 230 Millionen Menschen und Unternehmen. Mit über 25 Jahren Branchenerfahrung ist Avast einer der Pioniere im Computersicherheitsbusiness mit einem Portfolio, das alles vom kostenlosen Antivirenschutz für PCs, Macs und Android-Geräte bis zu Premium-Suites und Dienste für Verbraucher und Unternehmen umfasst. Avast hat nicht nur beste Nutzerbewertungen auf beliebten Downloadportalen weltweit, seine Leistung ist auch zertifiziert, unter anderem von VB100, AV-Comparatives, AV-Test, OPSWAT, ICSA Labs, und West Coast Labs. Die global führenden Private-Equity-Firmen CVC Capital Partners und Summit Partners sind Investoren von Avast. Im Juli 2016 hat Avast Pläne angekündigt, AVG Technologies zu übernehmen.
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