(ots) -
Eine Nachricht schreiben, das Fahrziel ins Navi eintippen oder
telefonieren: Schnell lassen sich Autofahrer am Steuer ablenken. Die
meisten unterschätzen dabei die Gefahr, die davon ausgeht. Denn wer
bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h nur zwei Sekunden lang
unachtsam ist, legt fast 28 Meter im Blindflug zurück.
Das Hauptproblem: Für viele ist Autofahren Routine, vor allem auf
bekannten Strecken lässt die Konzentration schnell nach. Auch der
Wunsch nach ständiger Erreichbarkeit verleitet dazu, sich zusätzlich
zu beschäftigen. Nach Ansicht des ADAC sollte das Thema Ablenkung
deshalb stärker als bisher in die Fahrausbildung integriert werden.
2015 fand der ADAC in einer gemeinsamen Studie mit dem
österreichischen Automobilclub ÖAMTC heraus, dass Menschen die Folgen
von ablenkenden Tätigkeiten auf ihr Fahrverhalten unterschätzen. Am
längsten ging der Blick weg von der Straße beim Bedienen des
Navigationsgerätes, gefolgt vom Telefonieren mit dem Handy. Aber auch
Nebentätigkeiten, wie eine Brille aus dem Etui nehmen oder aus der
Wasserflasche trinken, wirken sich selbst bei niedrigen
Geschwindigkeiten zwischen 30 und 50 km/h auf das Fahrverhalten aus.
Das Ergebnis: 76 Prozent der Fahrer hätten nicht vor einem plötzlich
auftretenden Hindernis bremsen können.
Auch Fußgänger und Radfahrer können bei einem drohenden
Zusammenstoß oft nicht schnell genug reagieren, wenn sie abgelenkt
sind. Wer zum Beispiel beim Laufen aufs Smartphone starrt oder als
Radfahrer Musik über Kopfhörer hört, verliert die Aufmerksamkeit für
das Verkehrsgeschehen. Nicht nur beim Überqueren von Straßen kann es
dabei zu schweren Unfällen kommen.
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