(ots) - Die Stahlbranche hat viele Probleme:
chinesischen Billigstahl, Überkapazitäten, niedrige Preise, schärfere
EU-Klima-Auflagen. Es gibt aber auch Hoffnung: Die Strafzölle
entfalten langsam ihre Wirkung, die Preise ziehen leicht an, und die
Politik scheint begriffen zu haben, wie wichtig eine gesunde
Stahlbranche für Europa ist. Doch trotz dieser optimistisch
stimmenden Signale herrscht in der Thyssenkrupp-Belegschaft Unruhe.
Konzernchef Heinrich Hiesinger hat den Betriebsräten im Juni
eröffnet, dass er - ungeachtet der Fusionsgespräche mit Tata - massiv
sparen will. Seitdem regiert endgültig die Angst. Welche Standorte
sind gefährdet? Wie viele Stellen fallen weg? Hält sich das
Management an die tarifvertraglichen Zusagen bis 2020? Auf all diese
Fragen gibt es seit 13 Wochen keine Antwort. Die Aussagen von
Finanzvorstand Guido Kerkhoff, man müsse Unsicherheiten auch mal
aushalten, sind an Zynismus kaum zu überbieten. Der Vorstand sollte
mit offenen Karten spielen. Auch wenn nicht alle Maßnahmen der
Belegschaft schmecken werden, Gewissheit ist besser als andauernde
Angst.
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