(ots) - ZdK-Präsident Sternberg für entspannten Umgang
mit Islamverband Ditib
"Wir sollten uns jede Einmischung verkneifen"
Osnabrück.- Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat sich für einen entspannten
Umgang mit dem Islamverband Ditib ausgesprochen. In einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Sternberg, ein
direkter Einfluss des türkischen Staates auf den Islamunterricht in
Deutschland "geht gar nicht". Bislang habe man innerhalb der Ditib
jedoch "fraglos einen verfassungskonformen Islam gelehrt und gelebt".
Daher solle sich die Politik vor Vorverurteilungen hüten.
Sternberg wunderte sich über die Kritik von
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) an Ditib. Darüber habe
es "erhebliche Irritationen" gegeben. Sternberg hält es zwar
ebenfalls für "schwierig, wenn der Staat, der Ditib maßgeblich
steuert, diktatorische Züge aufweist". Aus seiner Sicht lassen sich
die Veränderungen nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei
und der Einfluss über die Religionsbehörde Diyanet auf Ditib "heute
noch nicht ausreichend bewerten".
Sternberg mahnte zur Geduld. "Wir wissen noch nicht, wie sich die
Ditib entwickeln wird." Derzeit sei sie "fraglos eine staatliche
Einrichtung", sagte Sternberg. Aus der Sicht des ZdK-Präsidenten wäre
es denkbar, dass der Verband eine größere Unabhängigkeit vom
türkischen Staat anstrebt. "Wir sollten uns da jede Einmischung
verkneifen." Stattdessen solle man den Verband intern beraten lassen.
"Als Christ steht es mir überhaupt nicht an, der Ditib irgendwelche
Vorschriften zu machen", sagte Sternberg. "Als Gesprächspartner für
den Religionsunterricht müssen wir aber streng darauf achten, wie
sich Ditib entwickelt."
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