(ots) - Grüne kritisieren: Bundesregierung blockiert
Regelungen zur Haltung von Puten
Agrarministerium will Länderentwurf vorerst nicht umsetzen -
Ostendorff: "Leid muss beendet werden"
Osnabrück. Anders als bei Hähnchen, Schweinen oder Kaninchen gibt
es in Deutschland keine spezifischen Vorgaben zur Haltung von
Mastputen. Und das wird bis auf Weiteres auch so bleiben, berichtet
die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) unter Berufung auf ein
Schreiben aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Staatssekretärin
Maria Flachsbarth teilt darin mit, dass die Regierung einen
entsprechenden Entwurf der Bundesländer zur Aufnahme der Pute in die
sogenannte Nutztierverordnung "kritisch" sehe und derzeit nicht
umsetzen werde. Im November vergangenen Jahres hatte der Bundesrat
einen entsprechenden Entwurf verabschiedet, der den Mastputen
beispielsweise zehn Prozent mehr Platz im Stall lassen soll.
Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im
Bundestag, und Christian Meyer, niedersächsischer
Landwirtschaftsminister, kritisierten im Gespräch mit der "NOZ", dass
die Bundesregierung den Entwurf blockiere. Meyer forderte: "Der Bund
muss endlich klare Vorgaben für die Putenhaltung gemäß dem
Bundesratsbeschluss in Deutschland machen." Ostendorff sagte: "Das
Leid in deutschen Putenställen muss beendet werden."
Das Bundesministerium verweist in der Antwort auf eine
Branchenvereinbarung. In Abhängigkeit davon solle "zu gegebener Zeit"
entschieden werden, ob auch Puten in die Nutztierverordnung
aufgenommen werden. Die reicht Meyer aber nicht aus. Er fordert: "Die
Putenhaltung in Deutschland muss deutlich höhere Standards zum Wohl
der Tiere erhalten, als es zur Zeit gängige Praxis ist."
Nach Angaben des Zentralverbandes der Geflügelwirtschaft werden in
Deutschland etwa 13 Millionen Puten gehalten.
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