(ots) - Ein denkwürdiges Ereignis jährt sich: In der Nacht
vom 4. auf den 5. September 2015 öffneten Österreich und Deutschland
die Grenzen für Tausende von Flüchtlingen, die zuvor unter prekären
Bedingungen in Ungarn ausharren mussten. Der Zuzug von Flüchtlingen
verstärkte sich daraufhin dramatisch, und bis Ende 2015 wurden in
Deutschland fast 1,1 Millionen Personen registriert. Knapp eine halbe
Million Flüchtlinge stellten einen Asylantrag. Der mit 34 Prozent
größte Anteil der Asylsuchenden kam aus Syrien.
Viele syrische Familien, die ohnehin schon in tiefer Armut lebten,
machten sich im letzten Jahr auf den Weg nach Europa, nachdem
internationale Hilfslieferungen aus Geldmangel drastisch gekürzt
werden mussten. Im Juni 2015 waren nur 23 Prozent der für die
Unterstützung syrischer Flüchtlinge benötigten Gelder eingegangen.
Das Resultat: Die Lebensmittelrationen für 1,6 Millionen Flüchtlinge
mussten reduziert werden, 750.000 Kinder konnten nicht zur Schule
gehen.
Nach der Syrien-Geberkonferenz in London im Februar 2016 hat sich
die Versorgungslage leicht verbessert, doch die bislang eingegangen
Gelder können bei Weitem nicht den immensen Bedarf decken. In
jordanischen Städten leben mittlerweile 90 Prozent der Syrer unter
der Armutsgrenze. Im Libanon sind es 70 Prozent der
Flüchtlingshaushalte. 2014 waren es noch 50 Prozent.
Doch nicht nur in den Krisengebieten im Nahen Osten sind die
Hilfsprogramme des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR)
unterfinanziert. Auch in afrikanischen Ländern ist die Lage Besorgnis
erregend - in Nigeria, in der Zentralafrikanischen Republik und im
Südsudan, wo nach den Kämpfen der letzten Wochen 1,6 Millionen
Menschen zu Vertriebenen im eigenen Land wurden. Fast eine Million
Südsudanesen flüchteten in die Nachbarländer. Trotz katastrophaler
Zustände sind bisher nur 20 Prozent der für die Südsudanhilfe
benötigten Gelder eingetroffen.
Aufgrund der extremen Notlage, in der sich viele Flüchtlinge
weltweit befinden und wegen fehlender Mittel für Hilfsprojekte, hat
die UNO-Flüchtlingshilfe dringend zu Spenden aufgerufen. Zudem
unterstützt die Organisation die Petition seines Partners UNHCR:
"With Refugees". Die Petition wird am 19. September vor dem
UN-Weltgipfel zu Flüchtlingen und Migranten an die New Yorker
UN-Zentrale übergeben. Sie richtet sich an Regierungen und ruft
weltweit für eine umfassende Flüchtlingshilfe auf. Bereits mehr als
700.000 Menschen haben die Petition unterschrieben:
www.fluechtlingstag.org
Spenden online: www.uno-fluechtlingshilfe.de
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228 - 62 98 614
kappe(at)uno-fluechtlingshilfe.de
Original Content von: UNO-Fl?chtlingshilfe e.V., übermittelt durch news aktuell