(ots) - Der 11. September 2001 veränderte die Welt: Etwa
3.000 Menschen starben in den Trümmern des World Trade Centers, den
Ruinen des Pentagons und in den Wracks von vier Flugzeugen, die von
Terroristen entführt wurden. Für Überlebende der Al-Qaida-Anschläge,
Hinterbliebene der Opfer und die unzähligen Helfer stellte "9/11"
einen dramatischen Wandel ihres bisherigen Lebens dar. Auch die
politischen Folgen des 11. Septembers sind bis heute deutlich
spürbar. In der großen Samstags-Dokumentation "15 Jahre danach - Wie
9/11 die Welt veränderte" (am 17.09. um 20:15 Uhr bei VOX) trifft
SPIEGEL TV Menschen, die von den Anschlägen direkt betroffen waren
und beleuchtet gemeinsam mit Experten die Auswirkungen der Anschläge.
Zu Wort kommen unter anderem Terror-Experte Prof. Peter Neumann, der
frühere außenpolitische Berater von Kanzler Gerhard Schröder Michael
Steiner, der ehemalige US-Botschafter John Kornblum sowie die
Journalisten Peter Kloeppel und Christof Lang, die am 11. September
2001 live für RTL von den Anschlägen berichteten.
"Der 11. September hat eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt,
die letztlich zu dem geführt haben, was wir heute in Syrien sehen
oder in Brüssel und Paris. Und es führte zu dem, was wir, so
befürchte ich, noch viele Jahre sehen werden: Terror auch in Europa",
erklärt Terror-Experte Prof. Peter Neumann vom Londoner King's
College die Bedeutung von "9/11". Die Anschläge vor 15 Jahren waren
eine historische Zäsur, von der sich die Welt bis heute nicht erholt
hat.
Eine besondere Verbindung hat Klaus Borchert zum 11. September:
Mit viel Glück überlebte er den Terroranschlag in New York. "Ich
stand in meinem Büro im 103. Stock des World Trade Centers und
telefonierte, als die erste Maschine in den Südturm krachte",
berichtet der damalige Versicherungsmakler, der heute in Düsseldorf
lebt. Die Geschehnisse des Tages lassen ihn nicht los. Klaus Borchert
ist noch immer extrem schreckhaft bei lauten Geräuschen, er meidet
Hochhäuser, prägt sich Rettungswege ein. Anfangs quälten ihn
Schuldgefühle, überlebt zu haben, während fast 600 seiner Kollegen
starben. Erst nach einer monatelangen Therapie bekam er diese in den
Griff.
Simone Betz verließ am 11. September die U-Bahn unter dem World
Trade Center. Sie war auf dem Weg zum New Yorker Büro der Deutschen
Bank, wo sie als Personalchefin arbeitete. Schon im Bahnhof wurde ihr
klar, dass irgendetwas passiert sein musste. Wenige Augenblicke
später sah sie Menschen in den Tod springen und den Einschlag des
zweiten Flugzeugs in das World Trade Center. "Ich bin um mein Leben
gerannt", erinnert sich Simone Betz. Seit dem 11. September meidet
sie den Platz, an dem das World Trade Center stand. Auch sie lebt ihr
Leben sehr viel bewusster, weil es "ohne Vorwarnung jederzeit zu Ende
sein kann."
Doch welche Auswirkungen hatte "9/11" über das persönliche
Schicksal von direkt Betroffenen hinaus? RTL-Journalist Christof
Lang: "Ich glaube, dass in vielen Bereichen der 11. September nicht
der Grund, aber der Katalysator für Dinge war, die später geschehen
sind. Das beginnt mit dem Verhältnis zwischen Christentum und dem
Islam. Damals war für mich der Moment, in dem ich bemerkte, dass sich
beide Seiten mit Misstrauen zu beäugen begannen."
Kurz nach den Anschlägen zog Amerika in den Krieg gegen den
Terror, die Verbündeten, auch Deutschland, schlossen sich an. Doch
Afghanistan, der Irak, Syrien und Teile Nordafrikas sind bis heute
nicht befriedet und demokratisiert. "Was sich in diesen Konflikten
gezeigt hat, ist, dass sich die alten Allmachts-Gewissheiten, nach
denen man nur militärisch stark genug sein und ausreichend Geld haben
muss, um alles zu verändern, als falsch erwiesen haben", erinnert
sich Michael Steiner, der frühere außenpolitische Berater von Kanzler
Gerhard Schröder. Mit dem "Islamischen Staat" bedroht heute eine neue
zerstörerische Macht die Welt, die noch radikaler vorgeht, als es
Al-Qaida tat. Immer wieder gelingt es dem IS, den Terror auch nach
Europa zu tragen.
Die Anschlagsserie in Paris im November 2015 gehört dabei zu den
schwersten islamistisch motivierten Attentaten auf diesem Kontinent.
Unter den Zuschauern im Musikclub "Bataclan" war auch Matthew Goff.
Plötzlich wurde er von den Attentätern angeschossen - eine unfassbare
Situation, zumal der ehemalige New Yorker auch schon die Anschläge
auf das World Trade Center im Jahr 2001 nur knapp überlebte. "Ich
weiß nicht, weshalb ich zwei Anschläge überlebt habe. Ich frage mich,
ob es im Leben Sachen gibt, die einem widerfahren sollen. Ich bin
froh, dass ich noch lebe und meine Kinder aufwachsen sehen kann", so
Matthew Goff. Nur durch einen Zufall blieb seine Frau, die ihn
eigentlich ins "Bataclan" begleiten wollte, zu Hause und damit in
Sicherheit.
Alle Hintergründe und Entwicklungen der Anschläge des 11.
Septembers zeigt VOX in der vierstündigen großen
Samstags-Dokumentation "15 Jahre danach - Wie 9/11 die Welt
veränderte" am 17.09.2016 um 20:15 Uhr.
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