(ots) - Ist vor dem Sommermärchen 2006 schmutziges Geld
geflossen? Dies zu fragen ist in etwa so, als begehre man zu wissen,
ob der Papst katholisch sei. Juristisch gilt die Unschuldsvermutung.
Aber ausgerechnet Franz Beckenbauer, Glückskind und Lichtgestalt,
könnte es nun doch ernsthaft an den Kragen gehen. Zur Erinnerung,
auch wenn es um andere Dimensionen geht: Kein Mensch hätte es früher
für denkbar gehalten, dass Uli Hoeneß je ins Gefängnis müsste. Wir
wollen den Teufel nicht an die Wand malen, aber dass die Justiz
prinzipiell auch vor größten Namen nicht Halt macht, ist eine bare
Selbstverständlichkeit. Dann muss aber auch gleiches Recht für alle
gelten, dann darf es nicht sein, dass in geografisch weit entlegenen
Gefilden für dortige Fußballfürsten Schlupflöcher parat stehen. Die
Amerikaner ermitteln, die Schweizer und die Deutschen. Das sollte
Garantie genug sein, dass jetzt insofern nicht gemauschelt wird. Das
ist unerlässlich für den Rechtsfrieden, und der Rechtsfrieden ist,
auch wenn's wehtut, letztlich wichtiger als jeder große Fußball-Name.
Selbst, wenn es für ihn bitter kommt - Beckenbauer wird es an Leib,
Seele und Renommee weitgehend unbeschadet überstehen. Weil er halt
einfach ein Glückskind ist. Es wäre dann aber wirklich gut, wenn er
im Zuge solcher Verfahren ein ordentliches Stück weit geläutert
würde. Dafür stehen die Chancen nicht schlecht, denn Beckenbauer ist
zwar nicht von Selbstzweifeln geplagt, aber blöd ist er auch nicht.
Nicht zuletzt: Sich an die tolle Atmosphäre beim Sommermärchen 2006
mit Freude zu erinnern, bleibt erlaubt und ratsam, auch wenn manche
Begleitumstände vor dem Kadi landen.
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