(ots) - Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gewinnt im immer
weiter wachsenden digitalen Markt an Bedeutung. Darauf hat am Freitag
der Intendant von Radio Bremen, Jan Metzger, beim Presseforum der
Produktions- und Technik-Kommission (PTKO) von ARD und ZDF auf der
Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin hingewiesen. Der
öffentlich-rechtliche Rundfunk halte die Gesellschaft miteinander im
Gespräch und ermögliche so demokratische Prozesse, sagte Metzger auf
der weltweit führenden Messe für Unterhaltungselektronik.
Diese Funktion werde in einem digitalen Medienmarkt nicht weniger
gebraucht, sondern immer wichtiger, so Metzger. "Um seinen Auftrag -
zu informieren, zu bilden und zu unterhalten - auch in der Zukunft zu
erfüllen, muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk zusätzlich zu
seinen klassischen Stärken auch die Chancen der digitalen Medien
nutzen und nutzen dürfen", sagt der Radio-Bremen-Intendant.
Entsprechend gehe es darum, öffentlich-rechtliche Angebote für alle
relevanten Verbreitungswege und Plattformen zur Verfügng zu stellen.
Die technisch getriebenen Veränderungen seien für die ARD auch
inhaltlich und organisatorisch eine große Chance: "Ich habe noch nie
so viel Bewegunng bei uns erlebt wie im Moment", so Metzger.
Ulrich Liebenow, Vorsitzender der PTKO und Betriebsdirektor des
Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) wies in diesem Zusammenhang auf die
kommende Umstellung auf den neuen Standard DVBT-2 HD beim digitalen
Antennenfernsehen hin. Bislang werde digitales Antennenfernsehen von
rund 3,3 Millionen Haushalten genutzt, vor allem in Ballungszentren.
"Für rund zwei Drittel der Nutzer besteht zum Start des Regelbetriebs
von DVB-T2 HD Handlungsbedarf, weil für die neue Technik neue Geräte
erforderlich seien", sagte Liebenow. Die ARD informiere dazu bereits
jetzt auf der ARD-Text-Tafel 198 und auf ard-digtal.de. Der
Jahresbeginn 2017 markiere die "heiße Phase" in der Kommunikation für
den neuen Standard.
Wolf-Dieter Jacobi, Leiter der ARD Steuerungsgruppe Digitales
Produktportfolio, stellte in Berlin mögliche Verbesserungen an
Mediatheken und Apps der ARD vor. "Die Nutzter nehmen unsere Angebote
seht gut an, erwarten aber viel mehr von uns", so Jacoby. Stichworte
seien Personalisierung, Empfehlungsfunktionen, verbesserte Suchen
oder Funktionen zum Teilen und Bewerten der Inhalte. Datenschutz
spiele bei diesen Entwicklungen eine ebenso wichtige Rolle wie die
Freiwilligkeit entsprechender Angebote. "Alle Inhalte werden auch
ohne Anmeldung abrufbar sein", sagte Jacobi. Die ARD denke außerdem
über eine einheitliche digitale Plattform für ihre Inhalte nach.
Entsprechende erste Konzepte würden bei der nächsten ARD-Sitzung den
Intendantinnen und Intendanten vorgestellt, sagt Jacoby: "Wir nennen
sie liebevoll 'Maschine'."
Beim PTKO-Presseforum diskutierten Senderverantwortliche mit
Vertretern der Branchenverbände und der Wirtschaft unter anderem über
die nächste Runde der Digitalisierung der Terrestrik und die
notwendigen Anforderungen an die Breitbandinfrastruktur.
Hinweis an die Redaktionen: Weitere Informationen und Unterlagen
der Veranstaltung stehen im Internet unter www.ptko-presseforum.de
zur Verfügung
Pressekontakt:
Steffen Grimberg
ARD-Sprecher
Tel.: 0341/300-6431
E-Mail: steffen.grimberg(at)mdr.de
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