(ots) -
VDA-Präsident Matthias Wissmann steht bei einer weltweiten
Web-Pressekonferenz Journalisten im Vorfeld der 66. IAA Nutzfahrzeuge
in Hannover Rede und Antwort
EXKLUSIV-INTERVIEW MIT VDA-PRÄSIDENT MATTHIAS WISSMANN
Anmoderation:
In knapp drei Wochen startet die Internationale
Automobil-Ausstellung Nutzfahrzeuge in Hannover. Die weltweit
wichtigste Leitmesse für Transport, Logistik und Mobilität wird
dieses Jahr noch internationaler, die Zahl der ausstellenden Länder
ist um 15 Prozent gestiegen. Über 2.000 Aussteller aus 52 Ländern
haben sich für diese Messe angemeldet. Heute (Freitag, 02.09.2016, 14
Uhr) hatten Journalisten aus der ganzen Welt Gelegenheit,
VDA-Präsident Matthias Wissmann bei einer weltweiten
Web-Pressekonferenz ihre Fragen zu den Trends und Highlights der IAA
sowie zu den aktuellen Marktzahlen im Nutzfahrzeugsegment zu stellen.
Wir haben uns nach der Web-PK mit Matthias Wissmann unterhalten:
1. Frage: Herr Wissmann, weit über 50 Journalisten aus China,
Tschechien, Italien, Holland und natürlich Deutschland haben an der
Web-Pressekonferenz heute Nachmittag teilgenommen. Ein deutliches
Zeichen dafür, wie wichtig die IAA Nutzfahrzeuge ist? Sehr wichtig.
Wir haben über 1.100 Journalisten, die sich schon jetzt angemeldet
haben, weil sie wissen: Wer was vom Nutzfahrzeug wissen will, muss
nach Hannover. Das zeigt die Einzigartigkeit der IAA Nutzfahrzeuge in
Hannover. Und dann kann man nur hoffen, dass überall in der Welt
begriffen wird: Wir leben vom Freihandel. Und in einer Situation, wo
Demagogen aus allen Richtungen, von links und rechts, sich kritisch
zum Freihandel und zur Globalisierung äußern, sollte man gelegentlich
daran erinnern: Wir leben davon. Länder wie China, wie Deutschland,
Staaten der westeuropäischen, der gesamten europäischen Hemisphäre
leben vom Freihandel. Insofern ist eine solche Messe immer auch ein
Signal für den Freihandel und gegen die, die nicht verstehen wollen,
dass zum Beispiel ein Land wie Deutschland existenziell von offenen
Grenzen abhängig ist. (0'45)
2. Frage: Das Motto der IAA in Hannover lautet "Ideen sind unser
Antrieb". Welche Zukunftsvisionen werden in knapp drei Wochen in
Hannover zu sehen sein? Alles, was um das Thema Automatisierung herum
möglich ist, was beim Platooning - dem Kolonnenfahren auf der
Autobahn - an Effizienzgewinnen möglich ist. Dann natürlich die
Perspektiven des alternativen Antriebs, das Thema Elektro rauf und
runter, vom kleinsten Nutzfahrzeug bis zu Konzeptfahrzeugen beim
schweren Nutzfahrzeug, die elektrisch geplant sind, wird man sehen.
Der gesamte Katalog der Innovation, deswegen: Driven by ideas, Ideen
sind unser Antrieb. (0'35)
3. Frage: Neben der Zukunft der weltweiten Mobilität werden gerade
die deutschen Hersteller aber auch zeigen, was sie in Punkto Lkw-
oder Bussicherheit und Effizienz zu bieten haben. Was genau werden
die Hersteller und Zulieferer zeigen? Welche Optimierungen möglich
sind in der Aerodynamik, welche Optimierungen möglich sind auch beim
Dieselmotor, wie der modernste Dieselmotor die Schadstoffe praktisch
gegen Null reduziert, das ist das Eine. Aber dann kommen natürlich
auch alle großen Zukunftsthemen: Was in der Digitalisierung möglich
ist und wie die Digitalisierung die Logistik immer effizienter macht
und die Fahrzeuge immer effektiver. Wie übrigens auch das neue Bild
des Berufskraftfahrers aussieht, der immer stärker auch zum
Logistiker werden muss, wenn er sein Fahrzeug effizient steuern will.
(0'40)
4. Frage: Die IAA ist aber nicht nur eine riesige Ausstellung, sie
ist auch ein Forum für den Verkehr der Zukunft. Wir haben, glaube
ich, jetzt 27 bedeutende Veranstaltungen, von Car IT-Themen - was
findet statt in der Revolution der Digitalisierung - bis zum
Gefahrguttag, der wie immer sehr gut nachgefragt wird, bis zu
Preisverleihungen. Viele spannende Themen auch für die Fachleute,
denn klar ist natürlich: Die IAA Nutzfahrzeuge ist immer auch ein
Treffpunkt der internationalen Fachwelt. Und wen ich international
sage, will ich nochmal darauf hinweisen: Wir haben 61 Prozent der
Aussteller aus dem Ausland, mehr noch als je zuvor, aus rund 50
Nationen. Keine Messe im Nutzfahrzeugbereich hat eine so einzigartige
weltweite Stellung wie die IAA in Hannover. (0'50)
5. Frage: Die IAA ist aber auch ein wichtiger Gradmesser für die
weltweite Konjunktur. Wie ist das Jahr 2016 bisher im
Nutzfahrzeugsektor gelaufen? Erfreulich ist, dass der europäische
Markt gut läuft mit bisher rund 12 Prozent Zuwachs im Jahr 2016 und
damit natürlich die Schwächen in anderen Weltmärkten auch etwas
ausgeglichen werden. Der amerikanische Markt lahmt im Moment ein
bisschen. Das muss einen aber auch nicht wundern, der hat sechs Jahre
geboomt. Der chinesische Markt läuft überraschend gut. Sorgenkinder
sind Brasilien und Russland, Brasilien ganz besonders, wo die
politische Krise voll durchgeschlagen hat und schwere ökonomische
Verwerfungen hervorgerufen hat. Man kann nur hoffen, dass es der
neuen Regierung gelingt, die richtigen Konsequenzen aus dieser Krise
zu ziehen und diesem Land, das eigentlich ein riesiges
Wachstumspotenzial hat, und damit dem gesamten Subkontinent auch
einen neuen Drive zu geben. Also: Sorgen auf der einen und
überwiegend doch auch Hoffnungen auf der anderen Seite für die Welt
und für den Nutzfahrzeugmarkt. (0'50)
Abmoderation:
VDA-Präsident Matthias Wissmann im Exklusiv-Interview. Die 66. IAA
Nutzfahrzeuge in Hannover beginnt am Donnerstag, 22.09.
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