(ots) - Ältere Menschen und junge Familien haben
zunehmend Probleme, Immobilien-Kredite zu bekommen. "Bundesweit
wurden bei allen deutschen Sparkassen im ersten Halbjahr 2016 rund
8,9% weniger Wohnungsbaukredite zugesagt als im Vorjahr", erklärte
der Rheinische Sparkassen- und Giroverband (RSGV) gegenüber der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe).
Grund ist die Wohnimmobilienkredit-Richtlinie der EU, die seit 21.
März 2016 in Deutschland umgesetzt ist. RSGV-Präsident Michael Breuer
sagte der Redaktion: "Die Richtlinie soll Privatleute vor
Überschuldung schützen. Dies ist im Grundsatz zu begrüßen. Doch wie
die ersten Praxiserfahrungen zeigen, wurde offenbar bei der Umsetzung
ins deutsche Recht zum Teil über das Ziel hinausgeschossen. Dies engt
in der Praxis die Kreditvergabe stärker ein, als dies in anderen
europäischen Ländern möglich ist. Im Ergebnis sind insbesondere
solche Kunden, die zwar Immobilienvermögen besitzen, aber über
geringere laufende Einnahmen verfügen, benachteiligt."
Nach dem deutschen Umsetzungsgesetz müssen Banken und Sparkassen
bei Prüfung der Bonität vor allem das Einkommen beachten, dürfen aber
nicht mehr den Wert der Immobilie berücksichtigen. Das trifft vor
allem Rentner und junge Familien mit nur einem Verdiener.
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