(ots) -
Die DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH untersuchte
Kombinationsprodukte aus "Pflege-Bahr"- und Pflegetagegeld-Policen.
Am besten schnitten dabei die Kombi-Tarife von Allianz, HanseMerkur
und DKV ab.
Die gute Nachricht gleich vorweg: Viele Pflegebedürftige erhalten
ab Anfang 2017 mehr Geld aus der gesetzlichen Pflegeversicherung.
Insbesondere für Demenzkranke gibt es mehr als bisher. So steigt etwa
bei stationärer Pflege von dementen Personen in der bisherigen
Pflegestufe II die Leistung um 445 Euro im Monat. Künftig gib es für
sie im neuen Pflegegrad 4 pro Monat 1775 Euro. Bisher waren es 1330
Euro. Die schlechte Nachricht: Auch dieses Geld wird nicht reichen,
um alle Pflegekosten abzudecken. Im schlimmsten Fall kostet die
stationäre Pflege 60.000 Euro im Jahr und mehr. Die gesetzliche
Pflegeversicherung übernimmt davon auch künftig maximal kaum mehr als
24.000 Euro. Bleiben unterm Strich bis zu 36.000 Euro, die man selbst
aufbringen muss. Wer da nicht genügend Geld auf der hohen Kante hat
oder seinen Angehörigen im Pflegefall nicht auf der Tasche liegen
möchte, kommt also nicht darum herum, privat vorzusorgen.
Die Frage ist: Welche Policen sind dafür besonders gut geeignet?
Eher eine staatlich geförderte ergänzende Pflege-Zusatzversicherung -
nach ihrem "Erfinder" kurz "Pflege-Bahr" genannt? Oder doch besser
eine Pflegekosten-, Pflegetagegeld- oder vielleicht gar eine
Pflegerenten-Policen? Bei den vielen Angeboten der Versicherer hat
kaum ein Kunde den Ãœberblick. Vom Durchblick ganz zu schweigen. Einen
Tipp hat hier Sebastian Ewy, Senior Analyst bei der DFSI Deutsches
Finanz-Service Institut GmbH, parat: "Eine clevere Variante ist es,
eine nicht geförderte Pflegetagegeld-Police mit einem
Pflege-Bahr-Tarif zu kombinieren. So kann man den Staat bei der
Finanzierung einer zusätzlichen Pflegeversicherung sinnvoll mit
einbeziehen." Immerhin gibt der Staat bei Pflege-Bahr-Tarifen im Jahr
60 Euro dazu, der Mindesteigenanteil beträgt jährlich 120 Euro.
Sprich: Die Förderung liegt bei einem Drittel des Gesamtbeitrags.
Hinzu kommen jedoch noch die Kosten für die Pflegetagegeld-Police.
Sie soll die Lücken stopfen, die auch nach Einbeziehung einer
staatlich geförderten Pflegzusatzversicherung noch bestehen.
Doch längst nicht jeder Versicherer bietet diese sinnvolle
Kombination auch an. Und kein potenzieller Kunde, kann erkennen, ob
der von ihm ins Auge gefasste Pflege-Kombi-Tarif auch tatsächlich
qualitativ hochwertig ist. Um bei der Ermittlung der besten
Kombi-Tarife eine Hilfestellung zu geben, hat deshalb die DFSI
Deutsche Finanz-Service Institut GmbH eine Studie zur
Leistungsqualität von Pflege-Kombi-Tarifen durchgeführt. Zudem wurde
untersucht, welche Kombi-Policen das beste Preis-Leistungsverhältnis
für Kunden bietet, die bei Vertragsabschluss 25, 40, 50 oder gar
schon 60 Jahre alt waren.
Zur Bestimmung der Qualität der einzelnen Tarifbedingungen, hat
die DFSI Deutsche Finanz-Service Institut GmbH in einem ersten
Schritt aus elf Kriterien einen "Tarifmultiplikator" für die
geförderten und die ungeförderten Tarifbestandteile gebildet: Damit
konnte der Standardwert von 1,0 auf maximal 2,025 verbessert werden.
"Dafür musste sich der Versicherer jedoch in folgenden Bereichen
besonders kundenfreundlich verhalten: Beschränkung des Höchstalters,
Wartezeit bei Unfall sowie bei Vertragsänderung, Dynamik vor sowie
nach Eintritt des Pflegefalls, Geltungsbereich bei Umzug ins Ausland,
Leistung bei Sucht sowie bei alkoholbedingter Demenz,
Mindestvertragsdauer, Optionen bei Zahlungsschwierigkeiten und
Rechnungszins für die Tarifkalkulation", erläutert Studienleiter Ewy.
Um die Beitragshöhe der Verträge miteinander vergleichbar zu
machen, hat die DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH einen
eigenen "Pflege-Leistungs-Index" konzipiert. Dieser zeigt -
vereinfacht gesagt - an, wie viel Geld im jeweiligen Tarif monatlich
je Cent gezahlter Monatsprämie fließt, sollte der Versicherte
tatsächlich pflegebedürftig werden. Dafür wurden die je nach
Altersstufe bei Abschluss gezahlten Leistungen in den bis Ende des
Jahres 2016 noch geltenden Pflegestufen 0, I, II und III gewichtet
und aufaddiert. "Die Gewichtung orientierte sich dabei an der
durchschnittlichen Verweildauer der Patienten in den einzelnen
Pflegestufen", erläutert Studienleiter Ewy. Im Anschluss wurde die
aufaddierte Summe der gezahlten Leistungen durch die jeweilige
Monatsprämie dividiert. Um letztlich den "Leistungs-Index" zu
bestimmen, wurde der "Pflege-Leistungs-Index" mit dem
"Tarifmultiplikator" multipliziert und das Ergebnis - abhängig von
der jeweils untersuchten Altersstufe - benotet. Dabei erhielt der
Tarif mit dem höchsten Wert die Note 1,0. Die anderen Tarife wurden
in Relation dazu gewertet. Im folgenden Schritt wurde die Note des
"Tarif-Leistungs-Index" mit der Note der Finanzstärke des jeweiligen
privaten Krankenversicherers multipliziert und damit das
Gesamtergebnis je Altersstufe ermittelt. Dafür wurde der
"Tarif-Leistungs-Index" mit 75 Prozent, die Finanzstärke mit 25
Prozent gewichtet. Um die Leistungsfähigkeit des Förder-Pflegetarifs
insgesamt zu bestimmen, wurden zu guter Letzt, die Endnoten in den
insgesamt vier analysierten Altersgruppen addiert und durch vier
geteilt. Dies ergab die Endnote des jeweiligen Pflege-Bahr-Tarifs.
Dabei kristallisierte sich ein klarer Gesamtsieger heraus: "Die
Allianz kam in jeder der vier Altersklassen mit ihrer
Tarifkombination PflegeBahr (PZTG02) + PflegetagegeldBest (PZTB03) in
der Gesamtwertung auf den ersten Platz. Damit stand sie natürlich
auch als Gesamtsieger fest", resümiert Studienleiter Ewy. In der
Gesamtwertung auf Platz zwei die HanseMerkur mit ihrer Kombination PB
+ PA. Auf dem dritten Platz landete die DKV mit KombiMed
Förder-Pflege Tarif KFP + Pflege Tagegeld PTG. Übrigens: Auch bei der
Qualität der Tarifbedingungen lag die Allianz mit ihrer
Tarifkombination vor Barmenia (Deutsche-Förder-Pflege (DFPV) und
Pflege+(EPM)) und DFV (DFV-Förder-Pflege mit DFV-DeutschlandPflge
Ergänzungsdeckung).
DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger
Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern,
Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen
sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die
Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind,
gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen
insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen
(AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und
Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt seit 2008 branchenweite
Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und
Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen
Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen
im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.
Mehr Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden Sie unter
www.dfsi-institut.de
Pressekontakt:
Dr. Marco Metzler
Fachbeirat und Pressesprecher
mailto: m.metzler(at)dfsi-institut.de
Tel.: +49 (0)221 6777 4569-1
Verantwortlich für den Inhalt:
DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH
Heinrich-Brüning-Str. 2a
D-50969 Köln
Thomas Lemke
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0)221 6777 4569 0
Fax: +49 (0)221 423 468 38
http://www.dfsi-institut.de
Original Content von: DFSI - Deutsches Finanz-Service Institut GmbH, übermittelt durch news aktuell