PresseKat - Studie: Immobilieninvestoren suchen die richtige Balance zwischen Vorsicht und erforderlicher Risiko

Studie: Immobilieninvestoren suchen die richtige Balance zwischen Vorsicht und erforderlicher Risikobereitschaft (FOTO)

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(ots) -
Die SpielrĂ€ume fĂŒr Immobilieninvestments in Europa verengen sich.
Das Risiko einer Fehlallokation von Kapital nimmt im gleichen Maße zu
wie frisches Geld ungebremst hineinströmt. Investieren wird damit zu
einem Balanceakt, bei dem die Kapitalseite zu einem bestimmenden
Faktor geworden ist. Durch aktiveres LiquiditÀtsmanagement und das
stÀndige Austarieren zwischen Renditeverzicht und mehr
Risikobereitschaft versuchen Immobilieninvestoren in Europa das
Dilemma hoher verfĂŒgbarer LiquiditĂ€t zu lösen. Zu diesem Ergebnis
kommt die aktuelle, im halbjĂ€hrlichen Turnus durchgefĂŒhrte
Immobilien-Investitionsklimastudie von Union Investment, fĂŒr die
diesmal 161 professionelle Immobilienanleger in Deutschland,
Frankreich und Großbritannien reprĂ€sentativ befragt wurden.

Investments mit lukrativer Verzinsung bleiben in Europa rar gesÀt.
Das Spiegelbild: 52 Prozent der befragten europÀischen
Immobilieninvestoren erwarten, dass sie in den kommenden drei Jahren
ihre selbstgesteckten Renditeziele nicht erreichen werden - sie also
mit anhaltend hohen Preisen und entsprechend niedrigen Renditen
rechnen mĂŒssen. Und selbst auf FĂŒnfjahressicht befĂŒrchtet jeder
zweite Befragte, die erhoffte Verzinsung seiner Investments zu
verfehlen. "Der große Anlagedruck auf den ImmobilienmĂ€rkten befördert
das Risiko der Fehlallokation von Kapital", sagt Olaf Janßen, Leiter
Immobilienresearch bei Union Investment. "Strategien werden also
darauf auszurichten sein, die richtige Balance zu finden zwischen der
in der Nullzinswelt erforderlichen Risikobereitschaft einerseits und
der angesichts der Vielzahl bestehender Risiken gebotenen Vorsicht
andererseits."

Vorsichtige Risikobereitschaft

Die Folgestudie von Union Investment belegt, dass Europas
Immobilieninvestoren derzeit auf der Risikoseite nachjustieren. "Das




Pendel schlÀgt bei vielen Investorengruppen Richtung vorsichtige
Risikobereitschaft aus", so Janßen. So nennen 60 Prozent der
Investoren "Rendite" in der aktuellen Umfrage als wichtigstes
Anlagemotiv, weit vor den Aspekten "Sicherheit" (29 Prozent) und
"LiquiditÀt" (9 Prozent). Dies bedeutet eine nochmalige und
signifikante Steigerung im Vergleich zur letzten Befragung im Januar
2016. Zu diesem Zeitpunkt gaben noch 55 Prozent an,
Immobilieninvestments primÀr nach Renditegesichtspunkten zu
beurteilen. Vor einem Jahr lag die Quote sogar nur bei 52 Prozent.
Die zunehmende Renditeorientierung ist ein durchgehendes Merkmal in
allen drei Befragungsregionen, wobei weiterhin Abstufungen vorhanden
sind. In Deutschland halten sich Rendite- und Sicherheitsorientierung
mit jeweils rund 40 Prozent weiterhin die Waage, in UK ist die
Ausrichtung auf Rendite am stÀrksten. 84 Prozent der britischen
Investoren blicken bei ihre Anlageentscheidung vorrangig auf den
Aspekt Rendite. In Frankreich ist fĂŒr jetzt 56 Prozent der Befragten
Rendite der Dreh- und Angelpunkt bei Anlageentscheidungen. Mit einem
Plus von acht Prozentpunkten fÀllt der Schwenk Richtung
Renditeorientierung in Frankreich besonders stark aus.

Höhere RisikoaffinitÀt bei Anlagestrategien nur in Frankreich Doch
trotz gestiegener Renditeorientierung: Folgt man den EinschÀtzungen
der interviewten Investmententscheider, bleiben die Anlagestrategien
der europÀischen Immobilieninvestoren im Kern noch defensiv. Ein
zentrales Ergebnis der Union Investment-Studie: Nur etwa jedes dritte
befragte Unternehmen (35 Prozent) setzt explizit auf gleiche Renditen
bei höherem Risiko. Vergleichsweise hoch ist die RisikoaffinitÀt nur
in den Anlagestrategien der französischen Investoren. Innerhalb
dieser Befragtengruppe bildet "Gleiche Rendite - höheres Risiko" fĂŒr
46 Prozent der Befragten den strategischen Rahmen; in UK und
Deutschland sagen demgegenĂŒber lediglich 32 bzw. 28 Prozent, dass sie
explizit höhere Risiken eingehen wollen, um zum Beispiel die
Belastung aus sinkenden Ankaufsrenditen zu kompensieren.

Die Mehrheit der insgesamt befragten Investoren (56 Prozent) ist
nicht bereit höhere Risiken einzugehen und nimmt dafĂŒr bei den selbst
gesetzten oder vom Kunden vorgegebenen Renditezielen Abstriche in
Kauf. Die Anlagestrategie "Gleiches Risiko - geringere Rendite"
verfolgen in Deutschland 56 Prozent, in Frankreich 52 Prozent und in
Großbritannien 60 Prozent der Investoren. "Trotz der deutlich
gestiegenen Renditeorientierung sind den AnkĂŒndigungen noch wenig
Taten gefolgt. Eine Bewegung hin zu risikoreicheren Investments lÀsst
in der Breite weiter auf sich warten", sagt Olaf Janßen.

LiquiditÀtsbezogene Risiken steigen

Die aktuelle Umfrage bestĂ€tigt darĂŒber hinaus den gewachsenen
Stellenwert, den liquiditÀtsbezogene Risiken heute bei Europas
Immobilieninvestoren einnehmen. In jedem vierten der befragten
Unternehmen haben LiquiditÀtsrisiken in der Risikobetrachtung in den
letzten drei Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Dieser
Umfragewert wurde nahezu identisch in allen drei Befragungsregionen
ermittelt. Hierzu passt die Aussage von 42 Prozent der Befragten,
dass dem LiquiditÀtsmanagement heute eine höhere Aufmerksamkeit
gewidmet wird als dies noch vor drei Jahren der Fall war. Ein höherer
Professionalisierungsgrad lĂ€sst sich daraus insbesondere fĂŒr
Frankreich ableiten, wo mehr als jeder zweite Befragte die in den
letzten 36 Monaten gestiegene Bedeutung des LiquiditÀtsmanagements
bestÀtigt. "Beide Indikatoren weisen darauf hin, dass
LiquiditÀtsmanagement Eingang in das Risikomanagement der
Immobilieninvestoren gefunden hat und dort zunehmend in den Prozessen
verankert wird", sagt Olaf Janßen.

Unsicherheiten belasten Klima

Ambivalent wie in der Frage, wie viel Risiko einzugehen ist, um
angemessene Renditen zu erwirtschaften, zeigt sich auch die
Entwicklung des Klimas fĂŒr Immobilieninvestments in den drei grĂ¶ĂŸten
europÀischen Volkswirtschaften. WÀhrend sich der in Frankreich
erhobene Klimaindex nach einer lÀngeren Abschwungphase zu
stabilisieren scheint, weist die in Deutschland und Großbritannien
gemessene Investorenstimmung mit Verlusten von 2,4 bzw. 4,0 Punkten
unerwartet starke DĂ€mpfer auf. Die Befragung wurde Ende Juni
abgeschlossen und damit vor dem Referendum in Großbritannien ĂŒber die
weitere Zugehörigkeit zur EuropĂ€ischen Union durchgefĂŒhrt. Die
Stimmung unter den britischen Investoren erreicht - abzulesen am
nationalen Index mit aktuell 64,3 Punkten - damit bereits vor der
"Brexit"-Entscheidung - den tiefsten Stand seit 2012. Erstmals seit
2010 fÀllt der Klimaindex in UK sogar hinter die Indizes in
Deutschland (67,5) und Frankreich (67,0) zurĂŒck. "Insgesamt verliert
das Zutrauen der Investoren in ihre jeweiligen ImmobilienmÀrkte an
Kraft", sagt Olaf Janßen. "Die Stimmung wird durch vielfĂ€ltige
Unsicherheiten belastet, die in zunehmenden Maße von der
Kapitalmarkseite geprÀgt sind. Die nÀchsten sechs Monate werden
zeigen, ob Sondereffekte den deutschen Klimaindex beeinflussen und
dieser weiter auf das niedrige Niveau in Frankreich und UK
einschwenkt."

Über die Union Investment-Umfrage

Der Immobilien-Investitionsklimaindex von Union Investment wird
seit 2005 (seit FrĂŒhjahr 2008 halbjĂ€hrlich) unter den europĂ€ischen
Immobilieninvestoren ermittelt. Der Index berechnet sich aus den vier
Teilindikatoren "Marktstruktur", "Rahmenbedingungen",
"Standortbedingungen" und "Erwartungen", die mit jeweils 25 Prozent
gewichtet werden. FĂŒr den Index befragte das Marktforschungsinstitut
Ipso im Zeitraum Mai bis Juni 2016 insgesamt 161
Immobilienunternehmen und institutionelle Immobilienanleger in
Deutschland (n=61), Frankreich (n=50) und Großbritannien (n=50).



Pressekontakt:
Union Investment Real Estate GmbH
Fabian Hellbusch
Leiter Immobilien Marketing, Kommunikation
Abteilung Segmentsteuerung
Valentinskamp 70 / EMPORIO
20355 Hamburg
Tel. + 49 40 / 34919-4160, Fax: -5160
eMail: fabian.hellbusch(at)union-investment.de
Internet: www.union-investment.de/realestate

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Datum: 05.09.2016 - 14:51 Uhr
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