(ots) - Der Philosoph und Ökonom Murray Rothbard ist einer
der großen Bannerträger des Libertarismus gewesen. Auf
www.misesde.org erschien nun ein kurzer Auszug aus Rothbards Buch
"Never a dull moment", in dem sich der Mises-Schüler Rothbard mit der
Frage der Sezession auseinandersetzt.
Für Rothbard ist Sezession grundsätzlich begrüßenswert. Am
Beispiel Kanadas macht er deutlich, dass Staatsgrenzen keinesfalls
gottgegeben sind. Kanada beherbergt eigentlich zwei Nationen, seitdem
die Briten im Zuge des Siebenjährigen Krieges das damalige
Neufrankreich eroberten und in ihr Kolonialreich eingliederten.
Seitdem gab und gibt es immer wieder Versuche der französischen
Minderheit, sich von Kanada abzuspalten. Warum sollten die Franzosen
Kanadas auch nicht das Recht haben, sich abzuspalten und einen
eigenen Staat zu gründen in dem ihre Kultur und Sprache vorherrschen,
fragt Rothbard.
Viele Liberale und Libertäre stünden so einem Ansinnen aber
grundsätzlich skeptisch gegenüber: Was sollte an einen Staat Quebec
besser sein als am Staat Kanada? Die Macht jedes Staates wird durch
Austritte einzelner Gebiete geschwächt und so wächst die Freiheit des
Einzelnen, wäre eine mögliche Antwort. Die Vorteile von dezentralen
Organisationsformen sind hinreichend bekannt, ebenso führt der
(friedliche) Wettbewerb zwischen vielen kleinen Staaten zu immer
besseren Lebensbedingungen für jeden einzelnen. Schließlich kann man
das Prinzip der Sezession solange fortführen, bis es sich auch für
Individuen durchsetzt. Damit wäre die ultimative Freiheit erreicht.
Rothbard stellt daher fest: "Es gibt so viele Gründe,
Sezessionsbewegungen zu begrüßen [...]: aus Prinzip, wegen der
ethnischen Freiheit, ganz pragmatisch wegen der Zerstörung der Macht
des Leviathans und wegen des ultimativen Prinzips der individuellen
Sezession."
"Sezession ist in der Tat ein ganz wichtiger Aspekt der Freiheit",
fügt Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Instituts
Deutschland, an. "So wie jeder Mensch oder jede Gruppe das Recht hat,
sich freiwillig anderen anzuschließen, so muss er auch das Recht
haben, sich von diesen wieder zu trennen. Die Geschichte hat gezeigt,
wenn Sezession zugelassen wird, ermöglicht diese in der Folge
friedliche und erfolgreiche Kooperation zum Wohle aller. Man denke
nur an die Auflösung der Tschechoslowakei. Die Reaktionen auf den
Brexit wiederum lassen ahnen, dass in dieser Frage noch viel
Aufklärungsbedarf herrscht, auch und gerade in Brüssel. Wie schön,
dass die wachsenden Sezessionsbewegungen in zahlreichen EU-Ländern
die Möglichkeit hierzu bieten."
Auch die 4. Ludwig von Mises Konferenz am 8. Oktober 2016 in
München im Hotel "Bayerischer Hof" berührt das Thema Sezession. Wie
wäre es, wenn es den Bürgern selbst überlassen bliebe, mit welchem
Geld sie zahlen möchten? Wenn sie also aus dem derzeitigen Fiat Money
Standard austreten könnten und sich ihrem ganz eigenen Geldsystem
zuwenden könnten? Diese und andere Fragen werden in München
diskutiert werden. Unter dem Titel "Besseres Geld für die Welt"
analysieren hochkarätige Redner das herrschende Geldsystem und
stellen denk- und vor allem umsetzbare Alternativen vor. Anmeldungen
sind unter http://www.misesde.org möglich.
http://www.misesde.org/?p=12625
Es gibt viele gute Gründe, Sezessionsbewegungen zu begrüßen
http://www.misesde.org/?p=13638
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