(ots) - Die Bildungschancen von Kindern hängen in
Mitteldeutschland stark von der Wohngegend ab. Das hat eine Studie
ergeben, die am heutigen Mittwoch (7. September) in der MDR-Sendung
"Exakt - So leben wir!" vorgestellt wird. Demnach gibt es einen
Zusammenhang zwischen der Schulbildung von Kindern und den Kaltmieten
der Wohnungen, in denen die Familien der Kinder leben. Je mehr die
Eltern verdienen, umso höher ist die Chance für Kinder, eine
Empfehlung für das Gymnasium zu erhalten.
Die Studie hat ein Beispiel in Jena untersucht. Dort schaffen etwa
77 Prozent der Grundschüler aus der Talschule in Wenigenjena den
Sprung auf eine höhere Schule. Die Kaltmiete in dem Stadtteil beträgt
durchschnittlich rund 9 Euro. Sechs Kilometer entfernt bekommen
jedoch nur etwa 25 Prozent der Grundschüler in der Saaletalschule die
Empfehlung für ein Gymnasium. Die durchschnittliche Kaltmiete rund um
die Bildungseinrichtung kostet mit 4,50 Euro kalt ungefähr die Hälfte
wie in Wenigenjena.
Der Zusammenhang zwischen Einkommen und Bildung wird auch im
Vergleich ganzer Städte sichtbar. In Jena etwa lag laut Landesamt für
Statistik 2013 das Primäreinkommen je Einwohner bei durchschnittlich
19.635 Euro. Zum neuen Schuljahr 2016 haben in der Saalestadt 53,1
Prozent der betreffenden Kinder eine Gymnasialempfehlung bekommen.
Zum Vergleich: In Erfurt bekamen bei einem Primäreinkommen von
durchschnittlich 18.805 Euro etwa 44 Prozent diese Empfehlung. In
Gera waren es bei durchschnittlich 16.600 Euro nur knapp 34 Prozent.
Hintergrund
Das datenjournalistische MDR-Projekt "Exakt - So leben wir!"
beschäftigt sich mit der wachsenden Schere zwischen Arm und Reich,
mit der Ãœberalterung der Gesellschaft, dem wachsenden Gegensatz
zwischen Stadt und Land und den Folgen der Digitalisierung unseres
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FERNSEHEN.
1. Folge "Arm gegen Reich?" - 07.09.2016
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