PresseKat - Unstetige Baukonjunktur - Arbeitsvolumen, Beschäftigung und Bruttolohnsumme sinken im Juli

Unstetige Baukonjunktur - Arbeitsvolumen, Beschäftigung und Bruttolohnsumme sinken im Juli

ID: 1397490

(ots) - Die Auswertung der von den Unternehmen der
Bauwirtschaft an SOKA-BAU übermittelten Beitragsmeldungen hat
ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im Juli saisonbereinigt
um 3,4 % gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Im Juni war das
Arbeitsvolumen noch kräftig um 6,8 % gestiegen. Die Zahl der
gewerblichen Arbeitnehmer sank weiter, und zwar um 1,1 %, während die
Bruttolohnsumme um 0,9 % zurückging.

Damit verläuft die Baukonjunktur nach dem starken Jahresbeginn
weiter unstetig. Mittlerweile wird vermutet, dass dafür insbesondere
eine strengere Kreditvergabe der Banken verantwortlich ist, die durch
die Implementierung einer neuen EU-Kreditrichtlinie verursacht wurde
und den privaten Wohnungsbau belastet. So legt die Richtlinie nahe,
die Kreditvergabe nicht allein von einer eventuellen zukünftigen
Preissteigerung der beliehenen Immobilie abhängig zu machen, und
verstärkt darauf zu achten, dass die Kreditverpflichtungen aus dem
laufenden Einkommen bedient werden können. Im März trat die
Richtlinie in Deutschland in Kraft.

In der Tat hat mehr als ein Fünftel der befragten deutschen
Geschäftsbanken im regelmäßig durchgeführten Bank Lending Survey
bereits im April und Juli darüber berichtet, dass sie die
Kreditstandards für Hypothekenkredite verschärft haben. Gleichzeitig
ist das Volumen neu vergebener Hypothekenkredite nach Angaben der
Deutschen Bundesbank seit April im Vorjahresvergleich rückläufig.
Wenngleich dies auch an einer überaus kräftigen Kreditvergabe im
Vorjahr liegen dürfte (das Volumen neuer Hypothekenkredite ist im
vergangenen Jahr um rund 22 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen), hat
sich darin wohl auch die strengere Kreditvergabe der Banken
niedergeschlagen. So berichtet ein Viertel der Geschäftsbanken im
Juli im Bank Lending Survey davon, dass das Volumen abgelehnter




Hypothekenkredite zugenommen hat.

Wie stark die Wirkung auf die Baukonjunktur sein wird, ist
allerdings ungewiss. Zum einen sind die volumenmäßigen
Auftragseingänge im Wohnungsbau im Juni sogar noch weiter gestiegen
und die ohnehin hohen Auftragsbestände haben im Wohnungsbau nochmals
um rund 25 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Zum anderen
beabsichtigen die Geschäftsbanken laut Bank Lending Survey nicht, die
Kreditstandards weiter zu verschärfen. Der private Wohnungsbau dürfte
damit trotz leicht verschlechterter Bedingungen wohl weiter die
Triebfeder der Baukonjunktur bleiben. Der Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes
erwarten für dieses Jahr einen Anstieg des Umsatzes im
Bauhauptgewerbe um gut 3 % gegenüber dem Vorjahr.



Pressekontakt:
Dr. Torge Middendorf, Tel.: 0611/7072720, TMiddendorf(at)soka-bau.de


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Datum: 07.09.2016 - 14:06 Uhr
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