(Thomson Reuters ONE) -
Curetis /
Curetis erwirbt von Siemens Patente und Rechte an GEAR (genetische
Antibiotikaresistenz und -empfindlichkeit) Datenbank sowie zugehöriges Know-how
. Verarbeitet und übermittelt durch Nasdaq Corporate Solutions.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Source: Globenewswire
- Vereinbarung räumt Curetis weltweite Rechte an Datenbank und IP ein, die auf
NGS Next Generation Sequencing beruht
- GEAR stärkt die führende Position von Curetis bei Tests auf antimikrobielle
Resistenz mit genetischen Biomarkern
Amsterdam, Niederlande, und Holzgerlingen, Deutschland, 7. September 2016 --
Curetis N.V. (das "Unternehmen" und, zusammen mit Curetis GmbH, "Curetis"), ein
Entwickler von neuartigen molekulardiagnostischen Lösungen, hat heute die
Unterzeichnung eines Kaufvertrages mit Siemens Technology Accelerator GmbH (STA)
bekannt gegeben. Im Rahmen der Vereinbarung erwirbt Curetis von STA die
alleinigen kommerziellen Rechte an der GEAR GEnetic Antibiotic Resistance and
Susceptibility (genetische Antibiotikaresistenz und -empfindlichkeit) Plattform
und Datenbank mit sämtlichen Inhalten, zahlreichen GEAR-assoziierten Patenten
bzw. Patentanmeldungen, sowie damit verbundenes Know-how. Die Vereinbarung räumt
Curetis ferner die alleinigen, weltweiten Rechte zur Produktentwicklung und
Kommerzialisierung ein, einschließlich des Rechts, Unterlizenzen für die Human-
und Tierdiagnostik, sowie für Lebensmittelsicherheitstests zu vergeben. Darüber
hinaus erhält Curetis das alleinige Recht, GEAR in Zusammenarbeit mit
Pharmaunternehmen für die Entwicklung von neuen antimikrobiellen Wirkstoffen für
die Human- und Tiermedizin anzuwenden.
Im Gegenzug erhält STA eine Abschlagszahlung von Curetis, über deren Umfang
Stillschweigen vereinbart wurde. Des Weiteren wird Curetis Meilensteinzahlungen
in ungenannter Höhe für Produkte, die GEAR Biomarker enthalten, zahlen, und zwar
bei der ersten CE-IVD-Markierung bzw. der ersten Zulassung durch die FDA (oder
vergleichbarer Behörden und Stellen). Weiterhin wird STA für zukünftige
Produkte, die auf der Nutzung der GEAR-Plattform oder GEAR Biomarkern beruhen,
Umsatzbeteiligungen in industrieüblicher Höher erhalten. Weitere finanzielle
Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
Die GEAR Bioinformatik-Plattform und Datenbank befindet sich auf dem neuesten
Stand der Technik und wurde in Kooperation mit zwei akademischen Partnern
entwickelt und aufgebaut: Dem Institut für Klinische Molekularbiologie der
Universität Kiel, das Next Generation Sequencing (NGS) von bakteriellen Isolaten
durchführte, und der von Prof. Dr. Andreas Keller geleiteten Arbeitsgruppe
Klinische Bioinformatik der Universität des Saarlandes, die die Bioinformatik-
Plattform entwickelte und die computergestützte Analyse des 30 Terabyte-
Datenbestands durchführte, der die Grundlage der GEAR-Datenbank bildet.
GEAR erlaubt es Nutzern, Bakteriengenome anhand von NGS-Rohdaten zu generieren
und zu annotieren, genetische Variationen in diesen Genomen zu identifizieren
und sie mit der Reaktion des jeweiligen Bakterienstamms auf Antibiotika zu
korrelieren. Derzeit enthält die GEAR-Datenbank die kompletten DNA-Sequenzen von
mehr als 11.000 Bakterienstämmen sowie Sensitivitätsdaten für 21 Antibiotika,
die in den letzten drei Jahrzehnten aus Patientenproben rund um den Globus
isoliert wurden. GEAR wird Curetis die rasche Identifizierung von potenziellen
neuen Biomarkern, Biomarker-Kombinationen, Algorithmen für die Voraussage von
Antibiotikaresistenzen sowie mögliche neue Targets für antimikrobielle
Wirkstoffe ermöglichen.
Die Akquisition der GEAR-Datenbank und des Patentportfolios baut die
Führungsposition aus, die Curetis bereits mit den Unyvero-Applikationskartuschen
auf dem Gebiet der Tests auf antimikrobielle Resistenz mittels genetischer
Biomarker etabliert hat. Curetis wird die GEAR-Datenbank in Zusammenarbeit mit
führenden akademischen Einrichtungen sowie Pharma- und Diagnostikfirmen weiter
ausbauen und auswerten und die Erkenntnisse für die Entwicklung und
Kommerzialisierung weiterer Produkte der Unyvero Molekulardiagnostikplattform
und darüber hinaus nutzen.
"Wir freuen uns, dass wir uns bei der Bewerbung um diese einzigartige und
wertvolle Plattform gegenüber zahlreichen Konkurrenten durchsetzen konnten",
sagte Dr. Achim Plum, Chief Commercial Officer von Curetis. "Wir planen, mit
dieser Plattform ein Netzwerk von Partnern aus Forschung, Klinik und Industrie
in den Bereichen Diagnostik und Pharma aufzubauen. Wir werden diese Sammlung zu
einer wertvollen Ressource für Antibiotikaresistenz-Biomarker ausbauen, die der
globalen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung stehen soll, wobei die proprietäre
Natur von GEAR auch unseren eigenen Unyvero Produkten und unserer Plattform
zugutekommt."
Oliver Schacht, CEO von Curetis, sagte: "Seit unserem Börsengang haben wir
unsere Pläne der kommerziellen Entwicklung und Produktentwicklung zuverlässig
umgesetzt. Zugleich haben wir strategisch wertvolle Chancen wie z. B. den Zukauf
von GEAR eruiert. GEAR erlaubt es uns, Größe und Umfang der Unyvero-Plattform
signifikant zu vergrößern und um NGS-basiertes Wissen zu ergänzen. GEAR wird es
uns ermöglichen, unsere Unyvero Produkte hinsichtlich der Antibiotika-Biomarker
noch umfangreicher und ausdifferenzierter zu gestalten, und es uns erlauben, an
der Spitze der Entwicklung neuester Molekulardiagnostikprodukte für kritische
Krankenhausinfektionen zu bleiben."
Prof. Keller, einer der Initiatoren des Projekts, unterstrich den umfassenden
und einzigartigen Charakter von GEAR: "Die mehr als 11.000 bakteriellen
Komplettgenome, die über drei Jahrzehnte in zahlreichen Ländern gesammelt
wurden, und deren Kombination mit kulturbasierten Resistenzprofilen gegen 21
Antibiotika haben es uns erlaubt, multivariate genetische Resistenzmechanismen
auf sehr umfangreiche Weise zu untersuchen." Professor Keller unterstrich weiter
seine Auffassung, dass Curetis der perfekte Partner für die Kommerzialisierung
von Antibiotikaresistenztests ist, die auf GEAR aufbauen: "Wir sind vom Erfolg
der genetischen Antibiotikaresistenztests überzeugt und werden Curetis
nachdrücklich bei seinen Anstrengungen unterstützen, die Behandlung von
Patienten mit bakteriellen Infektionen zu verbessern."
Ãœber GEAR:
Die GEAR Datenbank enthält genomische Daten von zumeist gramnegativen Bakterien,
die Lungenentzündungen, Infektionen der Blutbahn, der Harnwege sowie von Magen
und Wunden verursachen. Die Proben wurden in zahlreichen Ländern (USA, EU,
Asien) sorgfältig über drei Jahrzehnte hinweg gesammelt, so dass sie
Resistenzentwicklungen und Variabilität im Lauf der Zeit berücksichtigen. Die
Probensammlung wurde von über 200 Institutionen auf fünf Kontinenten
durchgeführt. In den USA waren mehr als 150 Einrichtungen beteiligt. Zusätzlich
zu den problematischsten gramnegativen Bakterien enthält GEAR S. aureus und
zeigt damit die Anwendbarkeit auch für grampositive Bakterien.
Die Probensammlung umfasst für signifikante statistische Aussagekraft mehr als
10.000 gramnegative Bakterienstämme und ca. 1.000 S. aureus Stämme (darunter
MSSA und MRSA). Alles in allem wurden 21 Antibiotika mit allen Wirkmechanismen
in 182 unterschiedlichen Konzentrationen getestet. Die am häufigsten genutzten
Medikamente wurden von der früheren Siemens Mikrobiologie-Abteilung ausgewählt.
Für die antibiotischen Sensitivitätstests (AST) wurden Referenzmethoden nach den
Richtlinien des CLSI (Clinical and Laboratory Standards Institute) genutzt und
die Ergebnisse nach den Richtlinien von EUCAST (European Committee on
Antimicrobial Susceptibility Testing) interpretiert. Sieben von neun
Kombinationen aus Bakterien und Antibiotika, die von der
Weltgesundheitsorganisation WHO international als kritisch identifiziert wurden,
wurden im Detail untersucht. Für jedes Bakterium wurden für alle Antibiotika,
sowie für bestimmte Methoden und Prozesse, Patente eingereicht.
Next Generation Sequencing (NGS) wurde an einem der führenden deutschen
Sequenzierungszentren (IKMB Institut für Klinische Molekularbiologie in Kiel)
auf HiSeq 2000 und HiSeq 2500 Sequenzierern durchgeführt; sequenziert wurden
mehr als 300 Mio. Basen pro Probe. Insgesamt wurden vier Milliarden DNA-
Abschnitte mit 0,4 Billionen Basen sequenziert. Um die NGS-Ergebnisse mit AST-
Daten zu kombinieren und potenzielle neue und patentierbare
Antibiotikaresistenzmarker und Biomarkerkombinationen zu finden, wurden
hochentwickelte Bioinformatik-Ansätze genutzt, die von der Arbeitsgruppe von
Prof. Dr. Andreas Keller, Lehrstuhl für Klinische Bioinformatik an der
Universität des Saarlandes, entwickelt wurden.
GEAR ermöglicht ein breites Spektrum von wertvollen klinischen Anwendungen,
darunter bessere Tests auf genetische Resistenzen gegen bestimmte
Wirkstoffklassen, breitere syndromische Panels mit Resistenzbiomarkern, und in
Zukunft möglicherweise auch vollständig genetische Antibiogramme. GEAR ist daher
nützlich für Molekulardiagnostikplattformen mit hohen, mittleren und geringen
Multiplex-Graden.
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Ãœber Curetis
Curetis ist ein 2007 gegründetes Molekulardiagnostikunternehmen, das sich auf
die Entwicklung und Kommerzialisierung von verlässlichen, schnellen und
kosteneffizienten Produkten für die Diagnostik von schweren
Infektionskrankheiten konzentriert. Die Diagnostiklösungen von Curetis
ermöglichen die Schnellbestimmung von Krankheitserregern und
Antibiotikaresistenzmarkern binnen weniger Stunden. Andere derzeit verfügbare
Techniken benötigen dafür Tage oder Wochen.
Das Unternehmen hat bis dato EUR 44,3 Millionen in seinem Börsengang auf der
Euronext Amsterdam und Euronext Brüssel, sowie mehr als EUR 63,5 Millionen an
private equity Mitteln eingeworben. Firmensitz ist Holzgerlingen bei Stuttgart.
Curetis hat internationale Kooperationsvereinbarungen mit Heraeus Medical und
Cempra Inc. sowie Vertriebsvereinbarungen für sein Unyvero System in vielen
Ländern Europas und des Nahen Ostens sowie Asien abgeschlossen.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.curetis.com
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Source: Curetis via GlobeNewswire