(ots) - Das Bildungsniveau der Eltern beeinflusst nach
wie vor die Wahl der weiterführenden allgemeinbildenden Schule für
Kinder. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des
Weltbildungstages am 8. September mitteilt, besuchten Kinder unter 15
Jahren, deren Eltern selbst einen hohen Bildungsabschluss haben, im
Jahr 2015 mehrheitlich das Gymnasium (61 %). Der Besuch einer
Realschule oder einer Schule mit mehreren Bildungsgängen (jeweils 18
%) stellt für Kinder hochgebildeter Familien dagegen seltener eine
Alternative dar. Der Hauptschulbesuch ist von untergeordneter
Bedeutung (3 %).
Je niedriger der Bildungsabschluss der Eltern, umso seltener fällt
beim Schulbesuch der Kinder die Wahl auf ein Gymnasium. Für Kinder
von Eltern mit mittlerem Bildungsniveau spielt die Realschule (35 %)
die größte Rolle, nur 30 % besuchen das Gymnasium. Ein fast ebenso
großer Teil der Kinder (28 %) lernt an einer Schule mit mehreren
Bildungsgängen. Die Hauptschule wird selten gewählt (7 %).
Bei Kindern niedrig gebildeter Eltern stellt der Hauptschulbesuch
dagegen kein Randphänomen dar. Zwar besucht ein Drittel der Kinder
von Eltern mit niedriger Schulbildung die Realschule, dicht gefolgt
von Schulen mit mehreren Bildungsgängen (31 %). Für 22 % dieser
Kinder ist jedoch die Hauptschule die bevorzugte Alternative. Nur
jedes siebte Kind besucht ein Gymnasium (14 %).
Der Zeitvergleich verdeutlicht: Für Kinder von Eltern mit hohem
oder mittlerem Bildungsniveau spielte die Hauptschule bereits vor
fünf Jahren nur eine geringe Rolle. Dagegen besuchten 2010 noch 38 %
der Kinder niedriggebildeter Eltern eine Hauptschule. Damit ist der
Hauptschulbesuch zwar auch bei diesen Kindern innerhalb der
vergangenen fünf Jahre deutlich zurückgegangen, war aber auch 2015
keinesfalls unbedeutend. Hinzu kommt: Die Ursache für den Rückgang
liegt nicht zwangsläufig in einer bewussten Bildungsentscheidung der
Eltern. Große Bedeutung hat auch die Umstrukturierung der
Schullandschaft. In vielen Bundesländern ist die Hauptschule ein
stark rückläufiges Bildungsangebot beziehungsweise wurde bereits
gänzlich abgeschafft. Deutlichen Zuwachs hat bei Kindern
niedriggebildeter Eltern dagegen der Besuch von Schulen mit mehreren
Bildungsgängen. 2010 besuchten nur 14 % eine derartige Schule, 2015
war der Anteil mehr als doppelt so hoch (31 %). Der Anteil der Kinder
am Gymnasium blieb hingegen unabhängig vom Bildungsabschluss der
Eltern nahezu konstant.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Irene Kahle,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 20 99,
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