PresseKat - ZDF-Politbarometer Extra / Berlin September 2016 / Schlechte Noten für Parteien in Senat und Opposi

ZDF-Politbarometer Extra / Berlin September 2016 / Schlechte Noten für Parteien in Senat und Opposition / SPD klar vor CDU - deutliche Mehrheit für Müller als Regierender Bürgermeister (FOTO)

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(ots) -
Gut eine Woche vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus ist die
SPD stärkste Partei vor der CDU auf Platz zwei. Die AfD schafft auch
in Berlin den Sprung ins Parlament, jedoch nicht in der Größenordnung
wie vor einer Woche in Mecklenburg-Vorpommern. Die FDP hingegen muss
um ihren Wiedereinzug ins Abgeordnetenhaus bangen, während die
Piraten sehr wahrscheinlich nicht mehr vertreten sein werden.

Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich
die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die SPD käme zurzeit
auf 24 Prozent, die CDU auf 19 Prozent, die Grünen auf 15 Prozent und
die Linke auf 14 Prozent. Die FDP läge zurzeit bei 5 Prozent und die
AfD bei 14 Prozent. Die anderen Parteien, die alle jeweils unter 3
Prozent blieben, kämen zusammen auf 9 Prozent.

Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die
Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für
den kommenden Wahlausgang dar. Grundsätzlich sind bei diesen Werten
auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu
berücksichtigen. Zudem können die Fähigkeiten der Parteien, in der
letzten Woche vor der Wahl einzelne Wählergruppen unterschiedlich gut
zu mobilisieren, wahlentscheidend werden. Zurzeit wissen 43 Prozent
der Berliner noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.

Bei der letzten Abgeordnetenhauswahl 2011 war die SPD auf 28,3
Prozent, CDU auf 23,3 Prozent, die Grünen auf 17,6 Prozent, die Linke
auf 11,7 Prozent, die Piraten auf 8,9 Prozent, die FDP auf 1,8
Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 8,4 Prozent gekommen.

Gewünschter Regierender Bürgermeister

Bei der Frage, wen man lieber als Regierungschef im Land Berlin
hätte, hat der SPD- Amtsinhaber, Michael Müller, einen sehr
deutlichen Vorsprung (59 Prozent) vor seinem Herausforderer von der




CDU, Frank Henkel, den nur 19 Prozent gern als Regierenden
Bürgermeister von Berlin sähen (weiß nicht: 11 Prozent; keinen von
beiden: 11 Prozent). Müller findet dabei mehrheitlich Rückhalt in den
Parteianhänger-Gruppen von SPD (87 Prozent), Grünen (86 Prozent) und
Linke (74 Prozent), Henkel lediglich bei den CDU-Anhängern (56
Prozent).

Beurteilung von Parteien in Senat und Opposition

Die Befragten in Berlin sind eher unzufrieden mit den Leistungen
der Parteien im Abgeordnetenhaus. Die Leistung der SPD im Senat wird
auf der +5/-5-Skala lediglich mit dem bescheidenen Durchschnittswert
von 0,4 bewertet, die der CDU im Senat sogar nur mit minus 0,6. Aber
auch die Oppositionsparteien Grüne (0,0), Linke (minus 0,3) und
Piraten (minus 1,9) können nicht punkten.

Koalitionspräferenzen

Diese Unzufriedenheit führt dazu, dass die amtierende
Senatskoalition aus SPD und CDU mehrheitlich abgelehnt wird.
Rot-Rot-Grün dagegen polarisiert: Eine Koalition aus SPD und CDU
fänden nur 37 Prozent gut, aber 43 Prozent schlecht (Rest zu 100
Prozent hier und im Folgenden jeweils "egal" beziehungsweise "weiß
nicht"). Eine Koalition aus SPD, Linke und Grünen fänden 43 Prozent
gut und 40 Prozent schlecht.

Themen und Kompetenzen

Bei den aktuell wichtigsten Problemen in Berlin liegt das Thema
"Flüchtlinge/Asyl" mit 40 Prozent klar vorne. Danach folgen die
Themenfelder "Mieten und Wohnungsmarkt" (27 Prozent),
"Schule/Bildung" (21 Prozent), "Verkehr" (13 Prozent) und
"Kriminalität" (12 Prozent).

Beim Thema "Flüchtlinge/Asyl" hat keine Partei einen deutlichen
Kompetenzvorsprung: Mit 20 Prozent wird der SPD bei diesem Thema noch
am meisten zugetraut, gefolgt von der CDU (19 Prozent), den Grünen
(14 Prozent), der AfD (10 Prozent) und den Linken (10 Prozent). Beim
Thema "Schule/Bildung" wird der SPD mit 23 Prozent etwas mehr
Kompetenz zugesprochen als der CDU mit 18 Prozent (Grüne: 15 Prozent;
Linke: 13 Prozent; AfD: 2 Prozent). Wenn es um die
Wirtschaftskompetenz geht, hat die SPD mit 29 Prozent einen klaren
Vorsprung vor der CDU mit 21 Prozent (Grüne: 3 Prozent; Linke: 4
Prozent; AfD: 1 Prozent). Beim Thema "soziale Gerechtigkeit" fällt
der Kompetenzvorsprung der SPD besonders deutlich aus: Hier liegt die
SPD mit 33 Prozent vor der Linke mit 24 Prozent, der CDU mit 10
Prozent, den Grünen mit 10 Prozent und der AfD mit 2 Prozent.

Die Umfragen zu diesem Politbarometer extra wurden wie immer von
der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 6. bis 8. September 2016 unter 1 334 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten in Berlin telefonisch erhoben. Die
Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte
Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40
Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10
Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de

http://heute.de

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Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
pressedesk(at)zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
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Datum: 09.09.2016 - 10:27 Uhr
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