(ots) -
- Webradio- und Online-Audio-Anbieter in Deutschland erwarten + 35
Prozent Werbeumsätze bis 2018
- Anteil der mobilen Werbung soll von 31 Prozent auf 46 Prozent
ansteigen
- Anbieter bekunden starkes Interesse an einheitlicher
Reichweitenmessung
- Radio- und Musikkonsum der Online-Audio-Hörer bereits zu 48
Prozent online
- 77 Prozent bevorzugen Werbung gegenüber kostenpflichtigen
Online-Audio-Angeboten
- Live-Radio- und Musik-Streaming besonders intensiv genutzt
Die Anbieter von Webradio- und Online-Audio-Angeboten in
Deutschland verzeichnen 2016 rasantes Wachstum bei Nutzung und
Werbeumsätzen und rechnen für die kommenden Jahre mit einer anhaltend
hohen Wachstumsdynamik. Die Radio- und Musiknutzung der
Online-Audio-Hörer in Deutschland verlagert sich dabei zunehmend von
der Offline-Nutzung hin zur Online- und Mobile-Audio-Nutzung. Für den
Werbemarkt werden Webradio- und Online-Audio-Werbeumfelder immer
attraktiver. Das geht aus den ersten Ergebnissen des Webradiomonitors
2016 hervor, die im Vorfeld der dmexco von der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien (BLM), dem Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW) e.V. und dem Verband Privater Rundfunk und
Telemedien e.V. (VPRT) veröffentlicht wurden.
Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für
neue Medien (BLM): "Der Webradio- und Online-Audio-Markt entwickelt
sich in Deutschland mit anhaltend hoher Dynamik und ist eine Basis
für Innovationen, für mehr Vielfalt und mehr Wachstum auf dem
Radiomarkt. Mit dem Webradiomonitor 2016 dokumentieren wir diese
Entwicklung und bieten so eine aktuelle Faktenbasis für
unternehmerische und politische Fragestellungen."
Rainer Henze, Vorsitzender der Fokusgruppe Audio im Bundesverband
Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. und Gründer und Vorstand der laut ag:
"Online-Audio-Werbung ist den Kinderschuhen entwachsen und spielt im
deutschen Werbemarkt inzwischen eine große Rolle. Wachstumstreiber
ist die stetig steigende Online-Audio-Nutzung in Verbindung mit einer
hervorragenden Werbewirkung und den digitalen
Aussteuerungsmöglichkeiten des Internets. Nutzer profitieren von
einer nie dagewesenen Angebotsvielfalt. Diese Vorteile wissen
Online-Mediaagenturen und ihre Werbekunden mehr und mehr zu
schätzen."
Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste
im Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) und
Geschäftsführer von Radio Regenbogen: "Webradio wird bei den
Deutschen immer beliebter und die etablierten UKW-Angebote sind die
Treiber im Netz. Ihre Live-Streams gehören bereits zu den
erfolgreichsten Angeboten und auch die Radio-On-Demand-Nutzung
entwickelt sich vielversprechend. Damit gewinnt Radio und Audio
insgesamt an Bedeutung auch im Werbemarkt."
Erstmals wurden in der Erhebung für den Webradiomonitor neben
Anbietern auch Nutzer befragt und in der Auswertung berücksichtigt.
Demnach findet der gesamte Audio- und Musikkonsum, einschließlich
Radio- und Webradio-Nutzung, bei den Online-Audio-Hörern (ab 14
Jahren) nach Einschätzung der Befragten bereits zu 48 Prozent online
statt, bei den 18- bis 23-Jährigen sogar zu 60 Prozent. Besonders
stark werden Live-Radio- und Musik-Streaming nachgefragt - allen
voran die klassischen Radiomarken: Simulcast-Radios werden von 76
Prozent der Befragten mindestens gelegentlich genutzt, gefolgt von
Video-Streaming-Diensten (53 Prozent), Musik-Streaming-Diensten (48
Prozent), Online-Submarken der Simulcast-Radios (32 Prozent),
Online-Only-Radios (31 Prozent), Podcasts (16 Prozent),
Radio-Aggregatoren (11 Prozent) und User-Generated Radios (5
Prozent). Im Tagesverlauf dominieren Simulcast-Radios von morgens bis
mittags die Nutzung, nachmittags und am Abend sind dann
Musik-Streaming-Dienste die meistgenutzten Angebote. Dabei genießt
Werbung bei den Befragten insgesamt eine hohe Akzeptanz: 77 Prozent
der Befragten geben der Werbefinanzierung gegenüber kostenpflichtigen
Online-Audio-Angeboten den Vorzug.
Die befragten Webradio- und Audioanbieter verzeichneten im
zurückliegenden Jahr mehrheitlich Anstiege sowohl bei den Streaming-
als auch bei den On-Demand-Abrufen. Dabei erfolgt fast jeder dritte
Abruf (32 Prozent) über mobile Geräte. Bis 2018 rechnen die Anbieter
im Schnitt mit einem weiteren Anstieg der Streaming-Abrufe um 19
Prozent, insbesondere durch einen starken Anstieg der mobilen Abrufe,
die 2018 bereits 45 Prozent am Gesamtvolumen ausmachen sollen.
Gleichzeitig rechnen die Anbieter mit weiter steigenden
Werbeeinnahmen. Auf Basis eines geschätzten Netto-Werbevolumens der
Webradio- und Online-Audio-Anbieter von rund 17 Millionen Euro
(Audio- und Display-Werbung) für das zurückliegende Jahr, wird ein
weiterer Anstieg der Netto-Werbeumsätze auf knapp 40 Millionen Euro
(+ 35 Prozent pro Jahr) für 2018 erwartet. Im selben Zeitraum (2015
bis 2018) soll der Anteil der mobilen Werbung von 31 Prozent auf 54
Prozent ansteigen. Die Umsätze aus der programmatischen
Werbeplatzvermarktung lagen nach Einschätzung der befragten
Online-Audio-Anbieter im zurückliegenden Jahr erst bei 0,3 Prozent
und könnten im laufenden Jahr 2 Prozent erreichen. Für die folgenden
Jahre erwarten die Befragten jedoch eine zunehmende Bedeutung von
Programmatic Advertising und einen Anstieg auf 11 Prozent bis 2018.
Wachstumstreiber bleibt neben der positiven Entwicklung der
Webradio- und Online-Audio-Nutzung auch die weitere Etablierung der
einheitlichen Werbewährung, die aus Sicht fast aller Anbieter die
Vermarktungsmöglichkeiten des eigenen Angebotes verbessert.
Entsprechend groß ist das Interesse der professionellen Anbieter, die
bisher noch nicht an der einheitlichen Reichweitenmessung teilnehmen:
Zwei Drittel von ihnen wollen sich künftig der einheitlichen
Reichweitenmessung anschließen.
Auftraggeber und methodische Hinweise:
Der Webradiomonitor 2016 wurde im Auftrag der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien (BLM), des Bundesverbandes Digitale
Wirtschaft (BVDW) e.V. und des Verbandes Privater Rundfunk und
Telemedien e.V. (VPRT) durch das Berliner Forschungsinstitut
Goldmedia durchgeführt. Neben Webradio- und Online-Audio-Anbietern
wurden in diesem Jahr erstmals auch Online-Audio-Hörer in Deutschland
befragt. Die Online-Befragungen fanden vom 8. Juni bis 14. Juli 2016
statt.
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Stefan Sutor
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