(ots) -
- Vorhersage von schwerwiegenden Wetterereignissen bis zu 2 Wochen im
Voraus, fürMakromuster und Änderungen der Großwetterlage bis zu
vier Wochen im Voraus
- Globale Ensembleprognosenauflösung soll um mehr als das 3-Fache
ansteigen, mit einer Rastergrößenreduzierung von derzeit 18 km
herab auf 5 km
Im Rahmen einer heute bekanntgegebenen neuen Strategie will das
European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF) die
wahrscheinlichkeitsrechnerischen Fähigkeiten seiner Vorhersagen für
auswirkungsreiche Wetterereignisse im Laufe des kommenden Jahrzehnts
um drei bis sechs Tage erweitern.
Bis 2025 will das ECMWF erreichen, dass schwerwiegende
Wetterereignisse wie der Sturm Tor, der im Januar 2016 über
Nordwesteuropa fegte, im Durchschnitt 10 Tage und bis zu zwei Wochen
vor dem Ereignis vorhersagbar werden. Ebenso sollen Ereignisse rund
um Großwetterlagen wie etwa die Hitzewelle, die Europa im Juli/August
2015 traf, durchschnittlich drei Wochen im Voraus vorhersagbar
werden, in einigen Fällen sogar bis zu vier Wochen im Voraus.
Diese Fortschritte sollen durch eine Verschiebung der bestehenden
Grenzen in Bezug auf Forschung und Rechenkapazität erreicht werden,
um die vom ECMWF gelieferte Beschreibung des anfänglichen
Vorhersagezustands und Darstellung physikalischer Prozesse zu
verbessern, die die Fluidhülle der Erde beherrschen. Ein Schlüssel
für den Erfolg der Strategie wird in kontinuierlicher internationaler
Zusammenarbeit in Forschung und Berechnung liegen.
Das ECMWF wird seine bahnbrechende Arbeit an einem neuen
gekoppelten Datenassimilationssystem fortsetzen, um für die Erzeugung
eines stimmigen Erdsystemzustands zu sorgen, der als Basis zum
Einleiten von Vorhersagen über sämtliche Zeiträume hinweg dient.
Die neuen strategischen Ziele des ECMWF umfassen:
- Erweiterung der horizontalen Auflösung des globalen
"Ensembleprognose"-Systems auf 5 km, mehr als das Dreifache der
derzeitigen Auflösung.
- Entwicklung eines verbesserten, hochauflösenden Erdsystemmodells,
um komplexe Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, dem Ozean,
Meereseis und Land sowie Aerosolen und Ozon besser zu
berücksichtigen.
- Umsetzung eines skalierbaren Codierungsansatzes für Prozesse der
numerischen Wettervorhersage (NWV) zur Überwindung künftiger
Herausforderungen in Sachen Rechenleistung und Big Data.
Florence Rabier, Geschäftsführer des ECMWF, sagte:
"Unsere Ambitionen für 2015 legen die internationale Latte höher.
Angesichts dessen, dass Auswirkungen lebensbedrohlicher
Klimaveränderungen auf das Weltwetter immer wahrscheinlicher werden,
werden wir die rasant zunehmende Verfügbarkeit von Daten und
Technologien auszunutzen, um die Genauigkeit und Reichweite von
Vorhersagen zu erweitern und zu beschleunigen.
Das ECMWF ist ein leuchtendes Beispiel für den Wert von
europäischer und weltweiter Kooperation in der Wissenschaft, das
zudem für Dutzende Marktwirtschaften und das Alltagsleben von
Millionen von Menschen Tag für Tag greifbaren Nutzen mit sich
bringt."
Die verbesserten Vorhersagen bedeuten frühere Hinweise auf
schwerwiegende Wetterereignisse wie etwa Stürme, Überflutungen und
Hitzewellen, so dass nationale Wetter- und Notdienste Leben und
Besitz besser schützen können.
Außerdem können globale Anomalien wie etwa El Niño bis zu einem
Jahr im Voraus vorhergesagt werden.
Solche Fortschritte erfordern grundlegend neue wissenschaftliche
und rechnerische Verfahren; dies soll durch den Einsatz von
internationalem Fachwissen und Ressourcen ermöglicht werden.
Das ECMWF wird außerdem weiterhin eine Hochleistungsrechenanlage
bereitstellen, mit der sich auf energieeffiziente und nachhaltige
Weise Nutzen aus den geplanten Innovationen ziehen lässt.
Das ECMWF wurde 1975 als unabhängige Organisation mehrerer Länder
gegründet. Es liefert die Daten und Dienste, die die nationalen
Wetterdienste in ihren 34 Mitglieds- und Kooperationsstaaten
benötigen, um die Öffentlichkeit mit präzisen
Wettervorhersageinformationen zu versorgen.
Im Laufe der letzten 40 Jahre hat sich das ECMWF eine führende
Rolle auf dem Gebiet der Wettervorhersage erarbeitet. Mit seinen
herausragenden Rechenkapazitäten assimiliert es täglich
durchschnittlich 40 Millionen Beobachtungen von über 70
Satellitengeräten. Es arbeitet eng mit meteorologischen
Organisationen in seinen Mitglieds- und Kooperationsstaaten und
darüber hinaus zusammen.
Hinweise an die Herausgeber:
1. Das European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF)
ist eine unabhängige Organisation mehrerer Länder, die von 34 Staaten
unterstützt wird und 1975 gegründet wurde. Die Hauptaufgaben des
ECMWF sind numerische Wettervorhersagen, wissenschaftliche und
technische Forschung für bessere Vorhersagefähigkeiten und die Pflege
eines Archivs meteorologischer Daten.
2. Das Dokument "Roadmap to 2025" ist hier verfügbar:
http://www.ecmwf.int/en/about/who-we-are/strategy
Pressekontakt:
Rory Edwards oder Jack Thompson
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