(ots) - Der ehemalige Vorsitzende des
Nato-Militärausschusses, Harald Kujat, hat sich erleichtert geäußert,
dass die Waffenruhe in Syrien bislang weitgehend eingehalten wird.
Die Vereinbarung sei der erste Hoffnungsschimmer, dass es doch
irgendwann zu einer politischen Lösung komme, sagte er am Dienstag im
rbb-Inforadio. "Es gibt natürlich keine Garantie dafür. Es gibt viel
zu viele unterschiedliche Interessen und viel zu viel Spieler auf
diesem Schlachtfeld", so Kujat. Man müsse nun hoffen und die Daumen
drücken, dass die Waffenruhe ein Erfolg wird.
"Ein wichtiger Aspekt dieser Vereinbarung ist, dass nun alle
gezwungen sind, Farbe zu bekennen", sagte Kujat weiter. Alle
syrischen Rebellengruppen müssten jetzt sagen, ob sie bereit seien,
an einer politischen Lösung mitzuarbeiten, oder ob sie weiter kämpfen
wollten. "Ich halte das für ganz wichtig, denn nur so weiß man, wer
gehört zu den moderaten Kräften, wer sitzt am anderen Ende des
Verhandlungstisches, mit wem habe ich es zu tun und wer will keine
friedliche Lösung, keine politische Lösung, und wer muss weiter
bekämpft werden."
Die Vermittler im Prozess zum Frieden müssten die Vereinigten
Staaten und Russland sein. "Nur diese beiden Staaten haben Einfluss
auf die verschiedenen Interessengruppen, die in Syrien ihr eigenes
Spiel betreiben. Deshalb ist es auch ganz wichtig, dass beide sich
darauf verständigt haben, nach diesen sieben Tagen gemeinsam
militärisch vorzugehen", so Kujat weiter. Die USA und Russland wollen
demnach gemeinsam gegen Al Nusra, Al Quaida und den IS vorgehen.
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