(ots) - Schöne neue, vernetzte Welt? Das gilt auch zunehmend
für den Automobilsektor. Wie die aktuelle, repräsentative TÜV
Rheinland-Marktstudie zur Nutzerakzeptanz von
Automotive-Telematik-Diensten zeigt, sind solche Angebote für den
Verbraucher sehr attraktiv, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen
dafür geschaffen werden. "82 Prozent der Autofahrer in Deutschland
sind bereit, im Schnitt 51 Euro pro Jahr für Telematik-Dienste zu
zahlen. Das ist ein wichtiger Zukunftsmarkt für die Automobil- und
Telekommunikationsbranche", sagte Dr. Matthias Schubert, Vorsitzender
der Geschäftsführung der TÜV Rheinland Kraftfahrt GmbH, bei der
Vorstellung der Untersuchung im Rahmen der Fachmesse Automechanika.
Als Automotive-Telematik-Dienst werden beispielsweise Anwendungen wie
Gefahrenwarnungen, der automatische Unfallnotruf oder die mobile
Parkplatzsuche bezeichnet.
Die Anzahl vernetzter Fahrzeuge steigt, bei immer mehr Neuwagen
sind bereits ab Werk Sensoren, Speichermedien oder Internetzugang
inklusive App-basierter Lösungen installiert. Ältere Autos lassen
sich durch sogenannte Retrofit-Lösungen nachrüsten - etwa durch
Anschluss einer Datenübertragungsbox am Zigarettenanzünder oder eines
Onboard-Diagnose-Systems (OBD). Doch wie stehen die Autofahrer zu den
Telematik-Diensten? Worin sehen sie einen Nutzen? Welche Bedenken
haben sie in Bezug auf die Datensicherheit? Das wollte TÃœV Rheinland
von über 1.000 Pkw-Besitzern und Smartphone-Nutzern wissen.
Vorbehalte gegenüber der Weitergabe von Fahrzeugdaten
Sicherheitsdienstleistungen wie Gefahrenmeldungen finden 83 Prozent
sehr attraktiv oder attraktiv. Es folgen automatischer Unfallnotruf
(81 Prozent), Pannennotruf (77 Prozent), Parkplatzsuche (73 Prozent),
Betriebszustand des Fahrzeugs und Werkstattservice (64 Prozent) sowie
Fahrzeugfinder (54 Prozent). Lediglich 35 Prozent sprechen sich für
eine Fahrstilanalyse aus.
"Mangelndes Vertrauen in die Datensicherheit und den Datenschutz
reduzieren die Bereitschaft zur Datenweitergabe", erklärte Dr.
Schubert und sieht darin "ein wesentliches Hindernis für das Wachstum
von Telematik-Diensten". Rund 60 Prozent der Befragten haben
Bedenken, ihre Fahrzeugzustands- und Fahrzeugbewegungsdaten für
kostenlose Telematik-Dienste beispielsweise mit Kfz-Versicherungen
regelmäßig zu teilen. So äußern skeptische Stimmen "Misstrauen
gegenüber Datensammlern", "Verlust der Selbstbestimmung", "Furcht vor
Kontrolle von außen", "Angst vor Diebstahl oder Missbrauch der Daten"
oder sie fürchten, "gläsern zu werden". Bemerkenswert: Von den rund
40 Prozent der potenziellen Befürworter, die ihre Daten für
kostenlose Nutzung der Telematik-Dienste weitergeben würden,
befürworten nur knapp 8 Prozent uneingeschränkt den Datentransfer.
Die restlichen rund 32 Prozent lassen sich mit der Aussage
"wahrscheinlich ja" noch ein Hintertürchen offen.
TÜV Rheinland hat die repräsentative Studie zur Akzeptanz von
Telematik-Diensten von März bis Juni 2016 durchgeführt. Befragt
wurden 1.009 Autofahrerinnen und Autofahrer, die ein Smartphone
nutzen.
Langfassung unter www.tuv.com/presse bei TÃœV Rheinland.
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