(ots) - Schaumermal - dem legendären Spruch von Franz
Beckenbauer haftete stets etwas Verheißungsvolles an: Wir haben's
nicht allein in der Hand, aber wir werden schon erfolgreich sein.
Inzwischen kommt dem Kaiser der lockere Spruch nicht mehr über die
Lippen. Er hätte heute auch eine völlig andere Bedeutung: Mal
schauen, was alles noch hinterherkommt. Dabei wird schon mit den
neuesten Enthüllungen des "Spiegel" das Denkmal Beckenbauer endgültig
zerstört. Sie sind im Grunde weitreichender als die
Steuerermittlungen der Schweizer. Ob diese jemals zu einer Anklage
gegen Beckenbauer führen werden, steht schließlich in den Sternen.
Und den ominösen Millionentransfers zwischen DFB, Fifa, dem
ehemaligen Adidas-Chef Dreyfus und dem vermeintlichem Nutznießer in
Katar haftet in der Wahrnehmung vieler noch immer das Etikett an:
Nicht ganz sauber, aber andere haben für ihre WM noch ganz andere
Summen auf den Tisch gelegt. Nun wird deutlich, dass sich der
"ehrenamtliche" WM-Botschafter Beckenbauer eine fürstliche
Erfolgsprämie vom DFB überweisen ließ. Motto: Erst schmieren, dann
kassieren. Die Aktenlage ist eindeutig: Beckenbauer und der DFB
wollten die 5,5 Millionen Euro ganz offenbar auch an der Steuer
vorbeischleusen. Ein Ermittlungsverfahren in Deutschland wird
Beckenbauer nur deshalb erspart bleiben, weil er seinen Wohnsitz seit
Jahr und Tag in Salzburg hat. Und für noch jemanden sind die neuesten
Enthüllungen vernichtend: Für den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo
Zwanziger, der sich zu Beginn der WM-Affäre um seinen Nachfolger
Niersbach noch als moralisierender Saubermann geriert hat.
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