(ots) - Berufsgenossenschaften und Unfallkassen wollen den
Gesundheitsschutz für Feuerwehrleute weiter verbessern. Zu diesem
Zweck hat ihr Verband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
(DGUV), in Kooperation mit dem Deutschen Feuerwehrverband, mehreren
Berufsfeuerwehren sowie Feuerwehr-Unfallkassen und
Berufsgenossenschaften, ein neues Forschungsprojekt initiiert. Das
Ziel ist zu erforschen, inwiefern Feuerwehrleute im Einsatz optimal
gegen den Kontakt mit Gefahrstoffen geschützt sind. Mit Hilfe der
Untersuchungen soll unter anderem geklärt werden, ob und wenn ja, wie
viel der schädlichen Substanzen im Einsatz über die Haut aufgenommen
werden. Hygiene ist daher einer der Schwerpunkte des Projekts. Die
Ergebnisse sollen in konkrete Hinweise münden, wie Feuerwehrmänner
und -frauen sich noch besser schützen können.
Feuerwehrleute können je nach Einsatz krebserzeugenden Stoffen wie
Ruß, Asbest oder polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen
ausgesetzt sein. Im Normalfall schützt ihre persönliche
Schutzausrüstung (PSA) sie davor, diese Substanzen über die Atemluft
aufzunehmen. Seit einiger Zeit rückt allerdings verstärkt die Frage
in den Vordergrund, ob der Hautkontakt mit Gefahrstoffen
problematisch sein kann. Einsatzkleidung schützt die Haut nicht immer
vollständig gegen Staub und Ruß. Außerdem kann ein Kontakt auch nach
Ablegen von Kleidung und PSA erfolgen - zum Beispiel dann, wenn
Räume, in denen die private Kleidung lagert, nicht sauber von Räumen
getrennt werden, in denen die schmutzige Einsatzkleidung abgelegt
wird. Wie gut Feuerwehrleute in der Praxis tatsächlich vor
schädlichen Einwirkungen geschützt sind, wollen die
Forschungsinstitute der DGUV mit Hilfe technischer Messungen und
medizinischer Untersuchungen klären.
"Welche Bedeutung die Haut hier als Eintrittspforte für die
Gefahrstoffe hat, ist noch unklar", sagt Dr. Walter Eichendorf, stv.
Hauptgeschäftsführer der DGUV. "Das wollen wir untersuchen." Aus den
Ergebnissen ließen sich möglicherweise Rückschlüsse darüber ziehen,
wie der Schutz erhöht werden könne. Unter anderem kämen hier
technische, organisatorische und verhaltensbezogene Maßnahmen in
Frage, die dazu beitragen, die Hygiene im Einsatz zu verbessern.
Ein weiteres Ziel des Projekts sei, die Dokumentation von
Gefahrstoffkontakten im Einsatz zu vereinfachen. Zur Dokumentation
sind die Feuerwehren ebenso wie alle Unternehmen und Organisationen,
bei denen die Arbeitnehmer bzw. Versicherte bei Ihren Tätigkeiten
gegenüber speziellen Gefahrstoffklassen gefährdet sind, gesetzlich
verpflichtet. Zur gefahrstoffverordnungskonformen
Expositionsdokumentation bietet die DGUV seit März 2015 für alle
Unternehmen Deutschlands die Zentrale Expositionsdatenbank (ZED) zur
kostenfreien Nutzung an. "Wenn es uns gelingt, für Szenarien, die
häufig vorkommen, wie Wohnungs- oder Fahrzeugbrände, standardisierte
Einwirkungen zu beschreiben, würde das den Verantwortlichen die
Arbeit sehr erleichtern", so Eichendorf.
Das Projekt hat eine Laufzeit von 1,5 Jahren. Neben den
Forschungsinstituten der DGUV und den Unfallversicherungsträgern sind
daran auch externe Partner wie der Deutsche Feuerwehrverband, die
Berliner und die Hamburger Feuerwehr beteiligt. Die Erkenntnisse aus
der Studie sollen über Informationsschriften sowie eine Beratung vor
Ort schnellstmöglich in den dienstlichen Alltag der Feuerwehren
einfließen.
Zu dem Thema finden Sie ein Interview mit Thomas Wittschurky,
Geschäftsführer der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen, in der
aktuellen Ausgabe von DGUV Kompakt unter:
http://www.dguv.de/webcode/d1134901
Pressekontakt:
Stefan Boltz
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Pressesprecher
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