(firmenpresse) - Die hochsommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage verunsichern viele Landwirte. Was passiert mit dem Mais, wenn er an diesen heiĂen Tagen einsiliert wird? Die Expertin der AGRAVIS Raiffeisen AG (http://www.agravis.de) fĂŒr Futterkonservierung (https://www.agravis.de/de/tiere/silierung_und_konservierung/index.html), Dr. Sabine Rahn, hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
1. Silierung
Mais siliert in der Regel sehr gut. Das gilt auch, wenn die Silagebereitung bei hohen AuĂentemperaturen erfolgt. Ăbersteigt der Trockensubstanzgehalt die 35-Prozent-Marke, beginnt die GĂ€rung in der Silage lediglich etwas langsamer. Sie siliert aber trotzdem noch sehr gut. Das resultiert aus der Zusammensetzung vom Mais. Aufgrund der im Kolben eingelagerten StĂ€rke ist die WasserverfĂŒgbarkeit fĂŒr die MilchsĂ€urebakterien in der Regel immer noch ausreichend gegeben.
Unser Tipp:
Hohe Temperaturen in Verbindung mit hohen TS - Gehalten sind weniger ein Problem fĂŒr die GĂ€rung, erhöhen aber die Anforderungen an das Silagemanagement betrĂ€chtlich. Insbesondere wĂ€hrend der Einlagerung und der Auslagerung von stark abgetrockneten, dĂŒrren BestĂ€nden kann es Probleme geben. Wer kann, sollte feuchteren Mais oben auf die Miete drauf silieren.
2. Verdichtung
Mais mit zu hohen Trockensubstanzgehalten lĂ€sst sich schlechter verdichten und auch schwieriger hĂ€ckseln. Oft sind es die LieschblĂ€tter, die an den Messern vorbeirutschen und nicht kurz und sauber gehĂ€ckselt werden. Durchsatz unbedingt dem Bestand anpassen, sonst leidet die HĂ€ckselqualitĂ€t. In der Folge wird die Verdichtung noch mehr erschwert. Je unsauberer hier gearbeitet wird, desto mehr Luft verbleibt im Silo. Das hat Konsequenzen fĂŒr die QualitĂ€t der Silage. Bereits zu Beginn der Silierung gehen NĂ€hrstoffe durch Atmungsprozesse verloren und unerwĂŒnschte Hefen und Schimmelpilze vermehren sich. Die Folge: Das Risiko einer aeroben InstabilitĂ€t wĂ€hrend der Auslagerung steigt weiter an. AuĂerdem wird die MilchsĂ€uregĂ€rung verzögert, der pH-Wert sinkt langsamer ab und unerwĂŒnschte anaerobe Bakterien (EssigsĂ€urebildner) sind lĂ€nger aktiv, was noch mehr Verluste nach sich zieht. Weitere Probleme kann es dann bei der Auslagerung dieser Silagen geben. Je schlechter die Verdichtung, desto leichter und tiefer kann Luft bei der Entnahme in die Silage eindringen.
Unser Tipp:
Behalten Sie besonders die HĂ€ckselgĂŒte und Verdichtung im Blick. Lieber kĂŒrzer hĂ€ckseln und langsamer fahren. Das erleichtert die Verdichtung. Bei der Einlagerung auf dĂŒnne Schichten (maximal 20 cm) in Verbindung mit hohen Walzgewichten achten.
3. Siliermittel
Besteht ein erhöhtes Risiko einer aeroben InstabilitĂ€t bei der Auslagerung, sollte die Maissilage bereits bei der Einlagerung mit entsprechenden Siliermitteln behandelt werden. Nicht alle Siliermittel sind gleich gut dafĂŒr geeignet. Auch wenn es das Gewissen beruhigt, Granulate können bei höheren TM-Gehalten nicht mehr ausreichend wirken. Es fehlt das Wasser, damit die Wirkstoffe in Lösung gehen. Das gilt auch fĂŒr das klassische Einstreuen der Rand- und OberflĂ€chenschichten. Bei flĂŒssigen Produkten sollte auf eine ausreichende Verteilgenauigkeit geachtet werden. Allgemein gilt, mit ansteigender FlĂŒssigkeitsmenge verbessert sich die Verteilgenauigkeit. Bei biologischen Siliermitteln ist die Standardapplikation der Mikroapplikation vorzuziehen. AuĂerdem sollten die enthaltenen MilchsĂ€urebakterien zum heterofermentativen Stoffwechseltyp (z. B. Lactobacillus buchneri) gehören und ausreichend osmotolerant sein. Osmotoleranz bedeutet, dass hohe Trockenmassegehalte diesen Bakterien weniger ausmachen.
Unser Tipp:
Setzen Sie das Siliermittel BioCool zur Sicherung der aeroben Haltbarkeit ein. Neben einer hohen Impfdichte an L. buchneri unterstĂŒtzen die enthaltenen Enzyme den Silierprozess zusĂ€tzlich.
4. Entnahme
Hohe Siliertemperaturen bei der Einlagerung bedeuten auch höhere Temperaturen in der Miete zum Zeitpunkt der Auslagerung. Normalerweise werden in aerob stabilen Silagen 14-17 °C gemessen. Wurde bei hochsommerlichen Temperaturen einsiliert, sind z. B. 20-25 °C möglich. Je höher die gemessene Silagetemperatur jetzt ist, desto höher ist das Risiko einer aeroben InstabilitĂ€t. Die Silage kann also noch schneller nacherwĂ€rmen und verschimmeln. Um zu prĂŒfen, ob es sich bei der gemessenen Temperatur noch um RestwĂ€rme von der Einlagerung her handelt, wird mit der Temperatur im Randbereich verglichen. Ist die Silage aerob stabil, sinkt ihre Temperatur zum Rand der Miete hin ab. Handelt es sich bereits um NacherwĂ€rmung, steigt die Temperatur in Richtung Rand an.
Unser Tipp:
Das höhere Risiko einer aeroben InstabilitĂ€t bereits bei der Einlagerung im Blick haben. Der Mindestvorschub dieser Silagen sollte im Winter > 2,5m und im Sommer > 3,5m liegen. Kann das nicht garantiert werden, mĂŒssen Siliermittel (z. B. BioCool) zur Absicherung der aeroben Haltbarkeit eingesetzt werden.
Weitere Infos zum Thema unter www.silierung.de (http://www.silierung.de).
Die AGRAVIS Raiffeisen AG ist ein modernes Agrarhandelsunternehmen in den GeschÀftsfeldern Agrarerzeugnisse, TierernÀhrung, Pflanzenbau und Agrartechnik. Sie agiert zudem in den Bereichen Energie, Bauservice und Raiffeisen-MÀrkte.
Die AGRAVIS Raiffeisen AG erwirtschaftet mit 6.300 Mitarbeitern rund 7 Mrd. Euro Umsatz und ist als ein fĂŒhrendes Unternehmen der Branche mit mehr als 400 Standorten ĂŒberwiegend in Deutschland tĂ€tig. Internationale AktivitĂ€ten bestehen ĂŒber Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in mehr als 20 LĂ€ndern und ExportaktivitĂ€ten in mehr als 100 LĂ€ndern weltweit. Unternehmenssitze sind Hannover und MĂŒnster.
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