(ots) -
- Smartphone ist zu unsicher, um dort einen Autoschlüssel als App
abzulegen
- Top Thema Mobility verlangt nach besonders hohen
Sicherheitsmechanismen
- Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen ist für Auto-Einsatz
problematisch
- Verfügbarmachung von Kfz-Schnittstellen nur nach sorgfältiger
Sicherheitsprüfung
Der Überlegung vieler Automobilhersteller, den Fahrzeugschlüssel
durch eine App im Smartphone zu ersetzen, erteilt eco - Verband der
Internetwirtschaft e. V. eine klare Absage. Die Begründung: Die
Aufbewahrung im Smartphone ist zu unsicher, Kriminelle könnten die
App knacken und damit den Wagen unbefugt öffnen und schlimmstenfalls
sogar damit wegfahren. "Mobile Endgeräte und mobile Netze sind
vergleichsweise unsicher und damit für die hohen
Sicherheitsanforderungen im Automobilsektor nur bedingt geeignet",
erklärt Thorsten Stuke, Mobility Experte im eco - Verband der
Internetwirtschaft e. V. (www.eco.de) und Geschäftsführer von M2M
Tailors (www.m2m-tailors.com).
Top Thema Mobility bedarf eigener Sicherheitsmechanismen
Thorsten Stuke erläutert: "Es gibt kaum noch ein Unternehmen, bei
dem die IT nicht durch ein professionelles Sicherheitsmanagement
geschützt ist. Aber umgekehrt gibt es kaum ein Smartphone, auf dem
auch nur ein Virenscanner, geschweige denn eine weitergehende
Sicherheitssoftware installiert ist. Daher wäre es unverantwortlich,
eine derart sicherheitsrelevante Angelegenheit wie einen
Autoschlüssel im Handy abzulegen. Ein Top Thema, wie Mobility, bedarf
eigener Sicherheitsmechanismen."
Unsicherheit von Mobilfunknetzen
Der Mobility Fachmann verweist auch auf die Unsicherheiten bei der
Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen, die den Einsatz etwa im
Zusammenhang mit selbstfahrenden Fahrzeugen "zumindest problematisch"
erscheinen lassen. Ein gut funktionierendes Mobilfunknetz weise eine
Verfügbarkeit von 98 Prozent auf, bestenfalls von 99 Prozent.
"Das kommt einem Ausfall von etwa drei Tagen im Jahr gleich.
Dieser Netzausfall ist natürlich nicht planbar, sondern kann von
einer Sekunde auf die andere erfolgen - hoffentlich nicht genau dann,
wenn ein Auto, das mit 130 Stundenkilometern unterwegs ist, dringend
Netzkontakt benötigt", sagt Thorsten Stuke.
Auto mit 50 Schnittstellen
Ein moderner Pkw weist laut eco etwa 50 Schnittstellen mit
teilweise sehr unterschiedlichem Sicherheitsniveau auf. "Es ist
äußerste Vorsicht geboten, diese Interfaces über öffentliche Netze
mit dem Public Internet zu verbinden", rät Markus Schaffrin,
Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services bei eco. Er erklärt: "Für
jede einzelne Schnittstelle sind die Folgen im schlimmsten
anzunehmenden Fall einer Sicherheitsverletzung zu hinterfragen. Das
gilt für technische Folgen, aber beispielsweise auch für damit
zusammenhängende Versicherungsaspekte. Erst wenn alle diese
Fragenkomplexe zufriedenstellend beantwortet werden können, sollte
man erwägen, die jeweilige Schnittstelle über das Internet verfügbar
zu machen."
eco (www.eco.de) ist mit mehr als 900 Mitgliedsunternehmen der
größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet
der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in
Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte,
formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco
Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger
der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige
Internetthemen voran.
m2m-tailors (www.m2m-tailors.com) hat sich als Unternehmen auf die
sichere Vernetzung und den sicheren Austausch von Daten im Internet
of Things spezialisiert. Die m2m-tailors berät Kunden aus den
Bereichen Mobilität, Energie und öffentlicher Verwaltung.
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