(ots) -
- Eigene Apotheker in jeder Klinik überprüfen die Verordnungen der
Ärzte
- Täglich 25.000 individuell verpackte Arzneimittel
- Sechs Millionen Tabletten pro Jahr in sicheren
"Blister"-Verpackungen
Um eine besonders sichere Medikamentengabe für die jährlich mehr
als 400.000 Patienten zu gewährleisten, haben die Asklepios Kliniken
in Hamburg das Konzept einer "Patientenorientierten
Arzneimittel-Versorgung" (PAV) umgesetzt. Jeder Patient erhält seine
Medikamente zur Sicherheit individuell "verblistert" (abgepackt).
Eine ausgeklügelte "Unit Dose"-Logistik, spezielle Softwarelösungen,
vor allem aber die Präsenz von Apothekern in den Kliniken und auf den
Stationen sorgen dafür, dass es nicht zu Medikamentenverwechslungen
oder unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommt.
Die Apotheker überprüfen die Verordnungen der Ärzte, passen die
Dosierungen bei Erkrankungen wie einer verminderten Ausscheidung über
die Niere an und helfen den Ärzten bei der Auswahl der besten
Präparate. Allein für die Arzneimittelsicherheit in seinen Hamburger
Kliniken hat Asklepios in den letzten Jahren eine Million Euro
investiert.
"Die Patientensicherheit spielt bei Asklepios traditionell eine
herausragende Rolle", sagt Dr. Thomas Wolfram, CEO der Asklepios
Kliniken GmbH. "Zugleich ist bekannt, dass die Arzneimittelgabe im
Krankenhaus als eine Schnittstelle besondere Risiken birgt", so Dr.
Wolfram weiter. "Mit der Patientenorientierten Arzneimittelversorgung
mindern wir die Risiken, indem die meisten Medikamente direkt mit dem
Patientennamen versehen werden, so dass Verwechselungen
ausgeschlossen werden können und jeden Tag auf jeder Station ein
Apotheker die jeweils einem Patienten verordnete Arzneimitteltherapie
prüft." Die Anordnungen von bis zu 3.500 Patienten werden täglich
durch Apotheker in den Kliniken vor Ort geprüft. Wie wichtig das ist,
zeigte eine interne Untersuchung, die ergeben hat, dass zwischen 15
und 20 Prozent der ärztlichen Anordnungen nach der Überprüfung durch
den Apotheker hinterfragt oder in Abstimmung mit den Ärzten angepasst
oder verändert wurden - was den Ergebnissen aus internationalen
Vergleichen entspricht.
Neben der Beratung und Prüfung vor Ort sind die Apotheker auch
beim digitalen Prozess der Verordnung beteiligt: So können sie
mittels der Software Veränderungen der Medikation überblicken und mit
dem behandelnden Arzt Rücksprache halten, wenn beispielsweise die
Dosis eines Arzneimittels neu auf den Patienten und seine Erkrankung
abgestimmt werden muss. Besonders wichtig ist eine solche
Dosisanpassung bei einer veränderten Nierenfunktion. Denn wenn
aufgrund einer Nierenschwäche eine Substanz langsamer ausgeschieden
wird als normal, kann der Blutspiegel bei dem betroffenen Patienten
immer weiter ansteigen und die üblicherweise normale Menge kann zu
einer ungewollten Überdosierung führen. Die Apotheke der Hamburger
Asklepios Kliniken produziert für alle Patienten ganz individuelle
Blister-Tüten - täglich sind das 25.000, über das Jahr kommen so über
6 Millionen zusammen.
Klinisch-pharmazeutischen Dienst gibt es bisher nur in wenigen
Kliniken Deutschlands
Die Unterstützung durch eigene Apotheker
("Klinisch-pharmazeutischer Dienst") gibt es in deutschen Kliniken
bislang nur selten. Asklepios beginnt sein PAV-Programm zunächst in
Hamburg, um es später auch auf andere Regionen auszudehnen. Sinnvoll
sind solche Programme schon, wie mehrere wissenschaftliche Studien
zeigen. So stellte eine US-Studie fest, dass jährlich 6,7 Prozent
aller Klinikpatienten von unerwünschten Arzneimittelreaktionen
betroffen waren und 0,32 Prozent daran sogar verstarben. In
Großbritannien werden 6,5 Prozent aller Krankenhauseinweisungen durch
unerwünschte Arzneimittelwirkungen verursacht. Schwedische
Wissenschaftler untersuchten 1574 Todesfälle und fanden heraus, dass
3,1 Prozent auf solche unerwünschten Arzneimittelwirkungen
zurückzuführen waren. In einer deutschen Untersuchung waren 2,4
Prozent aller Krankenhauseinweisungen durch unerwünschte
Arzneimittelwirkungen bedingt und die Kosten von stationären
Behandlungen dadurch beliefen sich auf 400 Millionen Euro.
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