PresseKat - EU-Gipfeltreffen: Kanzlerin Merkel muss sich gegen CETA-Verfahren einsetzen /Greenpeace-Aktivisten d

EU-Gipfeltreffen: Kanzlerin Merkel muss sich gegen CETA-Verfahren einsetzen /Greenpeace-Aktivisten demonstrieren gegen umstrittenes Handelsabkommen

ID: 1400333

(ots) - Gegen das hochumstrittene kanadisch-europäische
Handelsabkommen und das undemokratische Vorgehen bei CETA
demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute am frühen Morgen vor der
CDU-Parteizentrale in Berlin. "Frau Merkel, CETA schadet Umwelt und
Demokratie.", steht auf einem Banner neben einem drei Meter großen,
brennenden CETA-Symbol. Damit fordern sie von Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU), sich bei dem morgigen EU-Gipfeltreffen in Bratislava
gegen die Unterzeichnung und die vorläufige Anwendung von CETA
einzusetzen. Die Staats- und Regierungschefs werden auch über
Abkommen wie das mit Kanada beraten. Ende Oktober soll der Vertrag
unterschrieben und die vorläufige Anwendung beschlossen werden, ohne
dass die nationalen Parlamente beraten und abgestimmt haben. "CETA
hebelt die Demokratie aus. Merkel muss gemeinsam mit Gabriel
durchsetzen, dass sich erst die nationalen Parlamente damit befassen.
Nur so können die europäischen Errungenschaften beim Umwelt- und
Verbraucherschutz bewahrt werden", sagt Christoph von Lieven,
Sprecher von Greenpeace.

CETA-Verfahren untergräbt die Demokratie

Erst breite öffentliche Kritik sorgte dafür, dass die
EU-Kommission den fertig verhandelten CETA-Vertrag als gemischtes
Abkommen einstufte, über das auch die nationalen Parlamente abstimmen
müssen. Durch CETA droht nicht nur der demokratische Gestaltungsraum
der nationale Parlamente und Regierungen, sondern auch das
Vorsorgeprinzip zu verschwinden. Es schützt europäische Verbraucher
vor Produkten, deren Sicherheit nicht zweifelsfrei belegt ist. CETA
erwähnt das Vorsorgeprinzip nur indirekt und enthält keinen
Mechanismus, es auch durchzusetzen. Riskante Produkte wie
gentechnisch veränderte Lebensmittel aus Kanada könnten so in Europa
verkauft werden. Auch die Einrichtung eines Sondergerichtshofs nur




für Unternehmen steht in der Kritik. Hierüber könnten nur Investoren
Staaten verklagen, wenn ihnen zum Beispiel neue Umweltgesetze nicht
passen.

CETA gilt als Messlatte für weitere Handelsabkommen und dient als
Türöffner für das amerikanische-europäische Abkommen TTIP. Durch die
engen wirtschaftlichen Verflechtungen im nordamerikanischen Raum
könnten Konzerne aus den USA über ihre Tochterunternehmen in Kanada
europäische Staaten für deren Gesetzgebung verklagen. Regelungen wie
Sondergerichte würden sich in künftigen Abkommen schleichend
fortschreiben. "Die CDU sollte endlich damit aufhören, die
begründeten Mängel an CETA schönzureden. Sie sollte sich lieber
gemeinsam mit Kanzlerin Merkel für einen demokratischen und gerechten
Welthandel einsetzen", so Lieven.

Am 17. September findet in Berlin eine der sieben Demonstrationen
für einen gerechten Welthandel statt.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Greenpeace-Sprecher
Christoph von Lieven, Tel. 0171-8780802, oder Pressesprecherin
Constanze Klinghammer, Tel. 0175-3454 113. Fotos erhalten Sie hier:
0151-14076819. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse(at)greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  NABU zur Monsanto-Übernahme durch Bayer - Miller: Milliarden-Deal zementiert Monopol der Agrarindustrie mit schädlichen Folgen für Mensch und Natur Umweltverbände fordern EU-Naturschutzfonds / Finanznot bedroht Europas Naturerbe: 15 Milliarden Euro jährlich gefordert
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 15.09.2016 - 07:07 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1400333
Anzahl Zeichen: 3477

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Umweltpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"EU-Gipfeltreffen: Kanzlerin Merkel muss sich gegen CETA-Verfahren einsetzen /Greenpeace-Aktivisten demonstrieren gegen umstrittenes Handelsabkommen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Greenpeace e.V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Greenpeace e.V.