PresseKat - Euler Hermes Marktanalyse: Textilbranche zum Teil am seidenen Faden trotz stabilem Konsum (FOTO)

Euler Hermes Marktanalyse: Textilbranche zum Teil am seidenen Faden trotz stabilem Konsum (FOTO)

ID: 1400378

(ots) -
- Ausfallrisiken hoch, weitere Insolvenzen werden folgen - trotz
stabilem Konsum
- Durchschnittliche Bonität der Branche sinkt - aber es gibt auch
Unternehmen, die für Strukturwandel gut positioniert sind
- Geringe Umsätze, Margen, Preisdruck und Konkurrenz durch den
Online-Handel machen vielen Unternehmen zu schaffen
- Textilherstellung: Trends uneinheitlich, Nischen top, aber "fast
fashion" große Herausforderung
- Auf Nummer sicher: spezielle Textilpolice schützt Unternehmen vor
finanziellen Ausfällen

Die Risiken in der Textilbranche - insbesondere im textilen
Einzelhandel - sind weiterhin hoch. Zu diesem Schluss kommt der
weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes in einer
Marktanalyse. Der Strukturwandel ist in vollem Gange, die Konkurrenz
durch den Online-Handel wird immer stärker und damit der
Investitionsbedarf höher. Die stagnierenden Umsätze, geringe Margen
und ein dadurch anhaltend hoher Wettbewerbsdruck machen vielen
Unternehmen jedoch zunehmend zu schaffen - trotz des relativ stabilen
Konsums, der die Branche stützt. Nichtsdestotrotz sind die
Zahlungsziele in der Branche zum Teil sehr lang und die
Lieferantenfinanzierung durch das Ausreizen dieser Fristen nicht
selten. Bei einigen Marktteilnehmern ist der finanzielle Spielraum
für notwendige Investitionen in den Strukturwandel gering. Andere
sind hingegen gut positioniert und es wird weiterhin Gewinner und
Verlierer geben.

Am seidenen Faden: Es wird auch in Zukunft Insolvenzen in der
Textilbranche geben

"Einige textile Einzelhändler hängen am seidenen Faden, das haben
auch die jüngsten Ereignisse gezeigt", sagte Ron van het Hof, CEO von
Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Durch die
geringen Margen ist die Ertragsprognose und Liquiditätsdecke bei
einigen Firmen relativ gering und das Ausfallrisiko in einigen Fällen




hoch. Es gab seit Jahresbeginn bereits einige namhafte Insolvenzen
und zudem viele kleinere Pleiten. Insgesamt beobachten wir, dass die
Bonität in der Branche im Durchschnitt abnimmt. Das werden deshalb
vermutlich nicht die letzten Insolvenzen gewesen sein. Es wird nach
unserer Einschätzung auch in der Zukunft das eine oder andere
Textilunternehmen geben, das in Schieflage gerät."

Preisdruck und wetterbedingte Volatilität machen zu schaffen -
Multi-Channel ein Muss

Der textile Einzelhandel kämpft zum einen mit einem hohen
Preisdruck, vor allem getrieben durch Bekleidungs-Discounter, und zum
anderen mit wetterbedingten Volatilitäten und vor allem der
Notwendigkeit einer umfassenden Multi-Channel-Strategie, die mit
hohen Investitionen verbunden ist. Die Bedeutung des Onlinehandels
nimmt zu, er verzeichnet ein überproportionales Wachstum. Bereits
rund 40% aller Waren im Bekleidungssektor werden in Deutschland heute
schon online gekauft - Tendenz steigend, insbesondere auch in
Nischensegmenten.

Reines Filialkonzept weitestgehend veraltet - Pullis kaufen
Verbraucher viel im Netz

"Pullis, Bücher, Handys oder Wasserkocher haben eines gemeinsam:
Es sind Produkte, die sehr gut vergleichbar sind und wenig
beratungsintensiv", sagte Van het Hof. "Deshalb ist bei
Elektronikartikeln, Büchern und eben auch Textilien der Online-Anteil
am Umsatz heute schon sehr hoch, während Möbel, Heimwerkerbedarf und
Lebensmittel noch überwiegend im stationären Handel gekauft werden.
Wichtig und entscheidend für alle Händler ist deshalb eine 'richtige'
Multi-Channel-Strategie. Das Konzept, nur Filialen zu haben und
ausschließlich den stationären Handel betreiben zu wollen, ist heute
weitestgehend veraltet. Ohne eine Kombination mit einem
Internetauftritt haben auch stationäre Händler kaum eine Chance mehr.
Das geht heutzutage höchstens noch bei kleinen regionalen
Einzelhändlern mit wenigen kleinen Filialen."

Kunden informieren sich heute vor dem Kauf im Internet über
Angebot, Material und Produkte, um zu sehen, ob es sich überhaupt
lohnt, in den Laden zu gehen. Umgekehrt kaufen aber sehr
preisbewusste Kunden online, nachdem sie im Laden Größe und Material
geprüft haben - um eventuell einen niedrigeren Kaufpreis zu bezahlen.

Mehr Marge verschafft Wild Card im Strukturwandel

"Allerdings ist der Internetversand auch kein Allheilmittel, weil
Unternehmen für Investitionen und teils sehr lange Anlaufphasen hohe
Kosten einplanen müssen", sagte Van het Hof. "Händler mit geringer
Marge müssen diese Aufwendungen auch finanzieren können. Deshalb
kommt es letztlich auf die Margen und die Dicke der Finanzdecke an.
Wer mehr Marge hat und mehr finanziellen Spielraum, ist auch
automatisch beim Strukturwandel weit vorne dabei. Eine Wild Card
quasi. Auch davon gibt es in der Branche einige gute Beispiele von
Unternehmen, die in einer guten Ausgangslage sind."

Textilherstellung: uneinheitliche Trends - "fast fashion" als
Herausforderung für Lieferkette

Die Trends in der Textilbranche sind demnach uneinheitlich, auch
außerhalb des textilen Einzelhandels: Während sich Hersteller
technischer Textilien stark spezialisiert haben und in einem relativ
hochpreisigen Nischensegment agieren, sind Hersteller von Bekleidung
in Deutschland durch die hohen Lohnkosten kaum noch konkurrenzfähig.
Sie sind seit Jahren gezwungen, ihre Produktion ins Ausland zu
verlagern, in asiatische Länder wie China oder Bangladesch oder
zuletzt zunehmend auch nach Osteuropa.

"Das schnelllebige Konsumentenverhalten, sogenanntes 'fast
fashion', zwingt Hersteller dazu, immer mehr Kollektionen pro Jahr
auf den Markt zu bringen", sagte Van het Hof. "Dies erfordert
schnellere Lieferzeiten, die aus osteuropäischen Fabriken besser
realisierbar sind als aus Asien. Die Lieferketten verändern sich also
ebenfalls und darauf müssen sich Unternehmen einstellen."

Auf Nummer sicher: Branchenpolice Textil sowie Zusatzbausteine für
hohe Risiken schützen

Aufgrund der hohen Risiken und teilweise auch speziellen
Anforderungen der Branche bietet Weltmarktführer Euler Hermes Kunden
eine speziell auf die Textilbranche "maßgeschneiderte" Textilpolice
an. Diese beinhaltet beispielsweise erstmal einen automatisch um 50%
höheren Versicherungsschutz für saisonale Spitzen durch
Kollektionsware sowie lange Zahlungsziele von bis zu 180 Tagen. Auch
Neukunden sind bei der Erstbelieferung bis zu 10.000 Euro
versicherbar; das Fabrikations- und Bestellerrisiko für bis zu sechs
Monate sowie Entnahmen aus Warenlagern sind ebenfalls im
Versicherungsschutz abgedeckt.

Eine Studie zur Textilindustrie (2015) finden Sie auf:
http://ots.de/p3zS7

Informationen zur Euler Hermes Branchenpolice Textil finden Sie
hier: http://ots.de/VPTPR

Ãœber Euler Hermes

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoringsystem verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern
vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist
eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris
notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor's und
Dagong Europe mit einem Rating von AA- bewertet. 2015 wies das
Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus
und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 890
Milliarden.

Euler Hermes beschäftigt in Deutschland rund 1.400 Mitarbeiter, am
Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in
Deutschland.

Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter (at)eulerhermes

Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: So weit wir
hierin Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die
Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten und
unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die
tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich
von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren
hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen
aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der
Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und
-märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von
Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen
resultieren ferner aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von
Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten
beziehungsweise -tendenzen, und insbesondere im Bankbereich aus dem
Ausfall von Kreditnehmern. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte
und der Wechselkurse, sowie nationale und internationale
Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher
Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren
Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen
erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die hierin
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.



Pressekontakt:

Antje Stephan
Pressesprecherin
Euler Hermes Deutschland
Niederlassung der Euler Hermes SA
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.stephan(at)eulerhermes.com


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Datum: 15.09.2016 - 09:05 Uhr
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