(ots) - Der Leiter des Bundesamts für Migration und
Flüchtlinge, Weise, hat gefordert, den Einstieg von Flüchtlingen in
den Arbeitsmarkt zu subventionieren.
Flüchtlinge würden am Anfang nicht die Leistung bringen, die einen
vollen Lohn rechtfertigen, sagte Weise am Donnerstag im
rbb-Inforadio. Deshalb müsse der Lohn subventiert werden. Zugleich
warnte Weise davor, den Mindestlohn für Flüchtlinge in Frage zu
stellen: "Den Mindestlohn in Frage zu stellen, das würde ich nicht
empfehlen, denn der hat nunmal einen großen Konsens in der
Gesellschaft. Würden wir das in Frage stellen, wie zum Beispiel auch
die Standards für die Berufsausbildung, dann würde man sagen, weil es
geflüchtete Menschen sind, geben wir unsere Werte auf. Das würde ich
nicht empfehlen. Aber ganz klar: Geflüchtete Menschen bringen am
Anfang nicht die Leistung, dass man einen vollen Lohn zahlen kann.
Also muss man den subventionieren."
Weise betonte außerdem, er rechne nicht mit einer schnellen
Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt: "10 bis 15 Prozent
der Betroffenen sind relativ schnell integrierbar." Hier rechne er
mit einem Zeitraum von einem Jahr.
Bei den meisten anderen werde es aber deutlich länger dauern.
Weise: "Wir haben nie gesagt, dass das eine Antwort für den
Fachkräftebedarf ist. Im Gegenteil, wir haben gesagt, das dauert
lange und kostet viel." Weise betonte, er sei sich sicher, dass die
Gesellschaft langfristig von den Flüchtlinge profitieren werde: "Die
Rendite für die Gesellschaft, die kommt. Aber das dauert vielleicht
eine Generation."
Das Interview mit Frank-Jürgen Weise sendet Inforadio am Samstag
(17.9.) in der Sendung "Zwölfzweiundzwanzig" um 12.22 Uhr.
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