(ots) - Mittelstand: Auf TTIP verzichten, falls die USA
keine echten Zugeständnisse machen
Verbandspräsident Ohoven sieht Amerika auch ohne
Freihandelsabkommen weiter als wichtigsten Partner Deutschlands
Osnabrück. Für den Fall, dass die USA in den TTIP-Verhandlungen
keine echten Zugeständnisse machen, hat sich der oberste Vertreter
des deutschen Mittelstands, Mario Ohoven, gegen das
Freihandelsabkommen ausgesprochen. Im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte der Präsident des Bundesverbands
mittelständische Wirtschaft (BVMW): "Wenn die Amerikaner sich bei
TTIP in für uns zentralen Fragen keinen Millimeter bewegen, bleibt es
besser beim Status quo. Damit könnte der Mittelstand leben."
Ein Scheitern der Verhandlungen zum Transatlantischen
Freihandelsabkommen wäre aus Sicht des BVMW-Chefs zwar bedauerlich,
aber keine Katastrophe: "Die Welt dreht sich auch ohne TTIP weiter",
sagte Ohoven, der Mitglied im TTIP-Beirat des
Bundeswirtschaftsministeriums ist. Er sei davon überzeugt, dass die
USA mit oder ohne das Abkommen Deutschlands wichtigster
wirtschaftlicher und politischer Partner blieben.
Der Mittelstandspräsident zeigte sich trotz der festgefahrenen
Verhandlungen zuversichtlich, dass am Ende ein Handelsabkommen der EU
mit den USA zustande kommen werde. Allerdings werde es noch lange
dauern: "Ich halte es im Unterschied zur Bundeskanzlerin für völlig
ausgeschlossen, dass das TTIP-Vertragswerk in seiner jetzigen Form
bis Jahresende unter Dach und Fach kommt." Ohoven warnte vor einem
deutschen Alleingang: "Deutschland ist in der Flüchtlingspolitik in
Europa weitgehend isoliert, dieser Fehler darf sich bei den
TTIP-Verhandlungen nicht wiederholen."
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