(ots) -
Zum Weltkindertag am 20. September setzt sich der Deutsche
Kinderschutzbund Bundesverband e.V. (DKSB) für eine schnelle
Familienzusammenführung zum Wohle der Kinder ein und fordert im Zuge
dessen eine Korrektur des EASY-Systems.
Wenn Eltern und ihre minderjährigen Kinder getrennt voneinander
nach Deutschland einreisen, funktioniert ihre Zusammenführung oftmals
nicht. Häufig werden sogar Geschwister und Familienmitglieder nach
ihrer gemeinsamen Einreise getrennt. Das erlebt der DKSB in seiner
täglichen Arbeit mit Familien und deren Kindern nach der Flucht. Der
Grund: Die Verteilung der Menschen nach ihrem Ankommen in Deutschland
auf die Bundesländer erfolgt an sich über das EASY-System, kurz für
Erstverteilung der Asylbegehrenden. Bei der Verteilung der
unbegleiteten Minderjährigen auf die Jugendämter kommt jedoch ein
weiteres Verfahren zum Tragen.
Problematisch ist, dass die zuständigen Behörden und Ämter
unabhängig voneinander arbeiten; eine Abstimmung erfolgt nicht. Die
dadurch für viele Familien entstehende Situation verstößt gegen
Artikel 6 des Grundgesetzes und damit gegen ein Menschenrecht, gegen
Artikel 10 der UN-Kinderrechtskonvention, der die unbürokratische
Familienzusammenführung vorschreibt, und die
UN-Flüchtlingskonvention.
Dazu Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes:
"Es ist ein Skandal, dass es im Zeitalter moderner Datenverarbeitung
überhaupt dazu kommen kann, dass Familien durch maschinelle
Verteilung auseinandergerissen werden. Wir fordern die
Bundesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass das EASY-System
entsprechend korrigiert wird. Zudem ist die staatliche Gemeinschaft
verpflichtet, die betroffenen Familien unter Beachtung des
Kindeswohls unverzüglich zusammenzuführen." Nur so werde dem Artikel
6 des Grundgesetzes und den internationalen Verpflichtungen
Deutschlands Rechnung getragen.
Begleitmaterial: Plakat der 6-teiligen Serie "Ich bin jetzt hier"
des DKSB zum Thema nachhaltige Integration (Quelle: DKSB). Eine
Ãœbersicht der Motive finden Sie unter www.dksb.de/fluechtlinge/
Pressekontakt:
Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
Ansprechpartnerin: Svenja Stickert
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