(ots) - Automobilindustrie verzögert seit Jahren identische
Partikelgrenzwerte wie bei Dieselmotoren - Zehn Jahre nach der
flächendeckenden Durchsetzung des Dieselruß-Partikelfilters belasten
fast alle Benzin-Direkteinspritzer die Atemluft mit krebserregenden
Feinstpartikeln, weil sie ohne Partikelfilter unterwegs sind -
Aktuell kämpft die Automobilindustrie in Brüssel für eine
Abschwächung der Prüfbedingungen für reale Messungen auf der Straße -
DUH fordert Bundesregierung auf, nicht erneut gegen wirksame
Kontrollvorschriften anzukämpfen
Derzeit verhandelt das Technical Committee on Motor Vehicles
(TCMV) in Brüssel über Bedingungen der Messungen von Realemissionen
(RDE) im künftigen Zulassungsverfahren für neue Pkw-Modelle. Aktuell
steht die Prüfung der Partikelemissionen auf der Agenda. Aus diesem
Anlass fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH), zehn Jahre nach der
flächendeckenden Durchsetzung des Dieselruß-Partikelfilters, die
Hersteller von Pkw mit Benzin-Direkteinspritzung dazu auf, alle
Fahrzeuge serienmäßig mit einem wirksamen Partikelfilter
auszustatten.
Trotz mehrerer Tests, in denen die DUH seit 2010 hohe
Partikelemissionen von Direkteinspritzern wie dem 1er BMW im
Realbetrieb ermittelt hatte, haben bis heute nur die Hersteller PSA
(Peugeot/Citroen), Volkswagen und Mercedes erklärt, endlich ihre
Fahrzeuge mit Partikelfiltern auszustatten. BMW hingegen zählt unter
den deutschen Herstellern zu den Hardlinern und verweigert eine
wirksame Abgasreinigung. Fahrzeuge mit der
Direkteinspritz-Technologie dürfen bis 2017 aufgrund der Lobbyarbeit
der deutschen Autoindustrie absurderweise zehnmal so viel
Verbrennungs-Partikel pro Kilometer ausstoßen wie Diesel-Pkw.
Aufgrund der besonders geringen Größe dringen die ultrafeinen
Partikel tief in die Lunge und von dort in die Blutbahn des
menschlichen Organismus ein und sind für ernsthafte Erkrankungen wie
Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen und vorzeitige Todesfälle
verantwortlich.
"Wir fordern von BMW ein klares Bekenntnis zum Ende des
Abgasbetrugs auch bei Benzin-Direkteinspritzern. Darüber hinaus
müssen die Prüfbedingungen für die Kontrolle der Realemissionen auf
der Straße so klar und unmissverständlich formuliert werden, dass die
Einhaltung der Grenzwerte für die Partikelanzahl unabhängig von der
Antriebsart in allen Fahrzuständen verlässlich nachgewiesen werden
muss. Die Gewährung eines Verschmutzungsfaktors ähnlich wie bei den
Stickoxidemissionen ist nicht hinnehmbar angesichts der massiven
Gesundheitsgefährdungen, die von diesen ultrafeinen Rußpartikeln
ausgehen", betont Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
"Ich erwarte, dass die Hersteller von Benzindirekteinspritzern wie
BMW, Opel, Ford oder Hyundai/Kia erklären, dass sie ab 2017 ihre
Modelle mit Partikelfiltern ausrüsten. Wir werden den Markt genau
beobachten", sagt Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsexperte,
der auch ankündigte, ab diesem Herbst weitere Straßentests zu den
Partikel- und NOx-Emissionen von Benzin-Direkteinspritzern
durchzuführen.
Während für Dieselfahrzeuge der aktuellen Euronorm 6 bereits seit
Jahren strenge Grenzwerte für die Partikelanzahl gelten, die den
Einsatz von Partikelfiltern unumgänglich machen, treten diese für
Benzin-Direkteinspritzer erst im nächsten Jahr in Kraft.
Pressekontakt:
Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer
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Dr. Axel Friedrich,
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0152 29483857,
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