PresseKat - Marktvolumen der Eisenbahnindustrie wächst weltweit - Trends wie Urbanisierung und Digitalisierung

Marktvolumen der Eisenbahnindustrie wächst weltweit - Trends wie Urbanisierung und Digitalisierung sorgen für Schub

ID: 1402483

(ots) -

- "6. World Rail Market Study" von UNIFE und Roland Berger:
Weltweiter Markt für Eisenbahnzulieferer erreicht 2015 mit fast
160 Milliarden Euro einen Rekordwert; bis 2021 werden 185
Milliarden erwartet
- Regionen Asia Pacific und Westeuropa sind größte
Teilmärkte: zusammen 58 Prozent des Weltmarkts
- "Rollendes Material"und Services größte Teilbranchen: zusammen
72 Prozent des Marktvolumens
- Abnehmende Zugänglichkeit der Märkte: 2011-13 noch 68
Prozent für ausländische Anbieter offen, 2013-15 nur noch 63
Prozent
- Trends wie die Digitalisierung zwingen Eisenbahnzulieferer zu
handeln, um im Wettbewerb mit der Autoindustrie um
technologischen Fortschritt bestehen zu können

Der weltweite Markt für Eisenbahnzulieferer hat 2015 ein
Rekordvolumen von fast 160 Milliarden Euro erreicht. Und er wächst
weiter, trotz regionaler Unterschiede: In den kommenden Jahren wird
das weltweite Marktvolumen im Schnitt um 2,6 Prozent pro Jahr
zunehmen und 2021 rund 185 Milliarden Euro erreichen. Zu diesem
Ergebnis kommt die "6. UNIFE World Rail Market Study", die Roland
Berger im Auftrag des Verbands der Europäischen Eisenbahnindustrien
UNIFE durchgeführt hat. Die größten Wachstumsraten erwarten die
Experten im Bereich des Nahverkehrs, während der Bedarf in absoluten
Zahlen nach wie vor im Regional- und Fernverkehr am höchsten ist.

"Die Attraktivität der Bahn als zuverlässiges und effizientes
Transportmittel nimmt stetig zu", sagt Philippe Citroën,
Generaldirektor der UNIFE. "Megatrends wie das Bevölkerungswachstum
und die weltweit zunehmende Verstädterung sorgen gerade im urbanen
Bereich für eine höhere Nachfrage. Zudem nimmt die Bedeutung des
Schienenverkehrs weiter zu, weil er eine wichtige Rolle zur
Erreichung der 2015 beim UN-Klimagipfel in Paris vereinbarten Ziele




spielt. Auch die Digitalisierung und das veränderte
Mobilitätsverhalten der Kunden haben einen merklichen Effekt." Neue
Eisenbahntechnologien wie fahrerlose Züge sorgen zudem für mehr
Sicherheit, Kapazität und Zuverlässigkeit. Dadurch werden
schienengebundene Fahrzeuge im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln
noch attraktiver und wettbewerbsfähiger.

Auch die Politik trägt zum Wachstum der Branche bei: "Maßnahmen
wie das 4. Eisenbahnpaket der EU fördern die Marktliberalisierung
sowie die Harmonisierung des europäischen Eisenbahnsystems und seine
Anpassung an die sich wandelnden Transportbedürfnisse", sagt Andreas
Schwilling, Partner von Roland Berger. "All das hilft, die
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Eisenbahnzulieferer weiter zu
steigern und ihre führende Position auf dem Weltmarkt auszubauen."

Verkaufsrekorde bei Lokomotiven und Waggons

Seit 2013 ist der weltweite Markt für Eisenbahnzulieferer im
Schnitt pro Jahr um drei Prozent gewachsen und hat 2015 das
Rekordvolumen von 159 Milliarden Euro erreicht. Den Hauptanteil am
Wachstum hatte die Region Asia Pacific. Bei den Produktsegmenten
stechen vor allem die Bereiche "rollendes Material" und Services
heraus: "Zusammen stehen diese für 72 Prozent des gesamten
Marktvolumens im Zeitraum 2013 bis 2015", sagt Schwilling. "Vor allem
die Anbieter von Schienenfahrzeugen haben von rekordverdächtigen
Verkaufszahlen bei Lokomotiven und Güterwaggons profitiert; dazu
kamen zahlreiche Großaufträge in anderen Bereichen wie Metros,
Straßenbahnen, Regionalzügen und Hochgeschwindigkeitszügen."
Entsprechend verzeichnete dieses Marktsegment mit 5,8 Prozent die
höchste Wachstumsrate, gefolgt vom Bereich Signaltechnik mit 4,9
Prozent. Außerdem spielen Systeme wie ERTMS (European Rail Traffic
Management System) und CBTC (Communication-Based Train Control) eine
herausragende Rolle im Markt für Eisenbahnsignaltechnik.

Auch die Schieneninfrastruktur ist zwischen 2013 und 2015 um 2
Prozent jährlich gewachsen: 26.000 Kilometer neue Strecken wurden
weltweit gebaut, vor allem in den Bereichen Stadt- und
Hochgeschwindigkeitsverkehr. Dadurch erweiterte sich das weltweite
Eisenbahnnetz auf insgesamt mehr als 1,6 Millionen Kilometer. "Der
größte Anteil der neuen Strecken liegt in der Region Asia Pacific",
so Citroën. "Neben Indien hat in den vergangenen zwei Jahren vor
allem China viel in seine Eisenbahninfrastruktur investiert und
alleine 6.200 Kilometer neue Hochgeschwindigkeitsstrecken gebaut."
Doch nicht nur den Neubau von Strecken sieht Roland Berger-Partner
Schwilling als lohnendes Feld für die Eisenbahnzulieferer: "Insgesamt
sind erst rund 40 Prozent aller Eisenbahnstrecken weltweit
elektrifiziert, vor allem in Westeuropa und in Asia Pacific. In der
Nachrüstung bestehender Infrastruktur liegt also noch ein
beträchtliches Marktpotenzial."

Asia Pacific, "Rollendes Material" und Services auch zukünftig
Wachstumstreiber

Auch in den kommenden fünf Jahren prognostizieren die Experten ein
weiteres Wachstum des weltweiten Markts für Eisenbahnzulieferer: Sie
erwarten bis 2021 im Schnitt ein jährliches Plus von 2,6 Prozent und
damit einen Anstieg des Marktvolumens auf rund 185 Milliarden Euro.
Beim Wachstum liegt Westeuropa mit 3,1 Prozent ganz vorne, knapp vor
der Region Afrika/Middle East mit 3 Prozent. Asia Pacific wächst mit
2,6 Prozent durchschnittlich; Schlusslicht ist die Region
Russland/GUS mit 0,9 Prozent.

Wegen ihrer Größe werden erneut die Segmente "rollendes Material"
und Services Haupttreiber des Wachstums sein: Ihr Anteil am absoluten
Marktwachstum wird rund 68 Prozent betragen. Beim "rollenden
Material" erwarten die Experten ein Plus von 1,9 Prozent pro Jahr,
wobei eine stärkere Nachfrage aus dem Bereich des Schienennahverkehrs
den Rückgang bei Lokomotiven und Fernzug-Waggons kompensiert. Die
Bereiche Services und Steuerungssysteme werden mit jeweils 2,9
Prozent pro Jahr wachsen, bei Infrastruktur erwarten die
Studienautoren 2,8 Prozent.

Neue Herausforderungen: Digitalisierung, Finanzierung, Marktzugang

"Insgesamt ist der Ausblick für die Eisenbahnzulieferindustrie
positiv", so Philippe Citroën, Generaldirektor der UNIFE. "Das
Marktvolumen hat einen Rekordwert erreicht und wird weiter wachsen,
denn der Schienenverkehr ist und bleibt ein attraktiver und wichtiger
Bestandteil der Mobilität. Allerdings kommen auch wichtige
Herausforderungen auf die Branche zu, etwa durch die zunehmende
Digitalisierung, den Zwang, passende Finanzierungen für
Eisenbahnprojekte sicherzustellen oder den erschwerten Zugang zu
einigen Märkten. Während Anbieter aus Übersee in europäischen Ländern
frei agieren können, sind manche asiatische Märkte für europäische
Unternehmen kaum oder überhaupt nicht zugänglich." Über alle
Branchensegmente hat die Zugänglichkeit der weltweiten Märkte im
Beobachtungszeitraum 2013 bis 2015 auf 63 Prozent abgenommen. Zwei
Jahre vorher waren es noch 68 Prozent. Citroën: "Hier ist auch die
Politik gefordert, durch Handels- und Wettbewerbsvereinbarungen faire
Rahmenbedingungen zu schaffen."

Doch die Digitalisierung bringt auch neue Chancen für die
Eisenbahnzulieferindustrie: Sie schafft neue Möglichkeiten,
verschiedene Verkehrsmittel miteinander zu verknüpfen. "Damit können
Eisenbahnbetreiber und -zulieferer dem Kunden wirklich eine
Haus-zu-Haus-Mobilität aus einer Hand anbieten", sagt Andreas
Schwilling. "Die Eisenbahnindustrie hat schon mehrfach bewiesen, dass
sie innovativ sein und moderne Lösungen entwickeln kann. Allerdings
sollte sie schnell handeln, denn auch branchenfremde Akteure drängen
mit ihrem Angebot in den Markt."

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Roland Berger

Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
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Die UNIFE vertritt seit 1992 die Interessen der europäischen
Bahnindustrie in Brüssel. Dem Verband gehören rund 85 der europaweit
führenden großen und mittelständischen Bahnhersteller an, die
Schienenverkehrssysteme, Teilsysteme und Ausrüstungen entwerfen,
bauen, warten und nachrüsten. UNIFE bringt darüber hinaus 14
nationale Eisenbahnverbände aus Europa zusammen. Die Mitglieder des
Verbands vereinen 84 Prozent des europäischen Marktes auf sich und
liefern weltweit 46 Prozent der Ausrüstungen und Dienstleistungen für
die Schiene. Mehr Informationen sind unter www.unife.org und auf
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