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Fett hat viel zu bieten. Als Energielieferant sorgt es dafür, dass
der Körper für jegliche körperliche Aktivität bereit ist. Es schützt
im Unterhautfettgewebe zudem vor Kälte und die inneren Organe durch
ein Fettpolster. Mit Fett schmeckt es besser - viele Geschmacksstoffe
können nur zusammen mit Fett ihr Aroma voll entfalten. Oft wird im
Zusammenhang mit Fett nur die Quantität des verzehrten Fetts
betrachtet. Aber: Es kommt neben der Menge genauso auf die Qualität
an. Doch was heißt das genau? Eine Studie der Forsa[1] zeigt, dass
die meisten Menschen in Deutschland sich mit der Qualität bei Fetten
nicht auskennen. Stattdessen kursieren eine Reihe von Mythen. Dr.
Elke Arms, Lehrbeauftragte der Hochschule für Angewandte
Wissenschaften HAW Hamburg, möchte mit diesen Mythen aufräumen und
die Menschen in Deutschland genauer über Fette aufklären.
Wissenschaftler in den USA[2] und Deutschland[3] sind sich einig:
gesättigte Fettsäuren sollen gegen mehrfach ungesättigte Fettsäuren
ersetzt werden. Doch warum ist das so wichtig? Ein Unterschied
zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren liegt im Einfluss,
den sie auf den Körper haben. Fettreiche Milchprodukte, Käse, Wurst-
und Fleischwaren haben einen relativ hohen Gehalt an gesättigten
Fettsäuren, das in größeren Mengen einen ungünstigen Einfluss auf die
Blutfettwerte haben kann. Lebensmittel wie Nüsse, Samen, Pflanzenöle
und daraus hergestellte Margarinen und Streichfette enthalten in der
Regel überwiegend ungesättigte Fettsäuren, die sich vorteilhaft auf
die Gesundheit auswirken können.
Aber welches das gesundheitsförderliche Fett ist und in welchen
Lebensmitteln es vorkommt, wissen viele Menschen in Deutschland
nicht. Laut einer Studie der Forsa[1] aus 2015 können 60 % der
deutschen Bevölkerung nicht einschätzen, welche Fettsäuren sich
positiv oder negativ auf die Gesundheit auswirken. Insbesondere
Transfettsäuren - das sind Fettsäuren, die z.B. bei der Teilhärtung
von Fetten entstehen und vor allem in Frittiertem oder Gebäck
vorkommen können, haben einen negativen Einfluss auf den
Cholesterinspiegel. Sie erhöhen das ungünstige LDL-Cholesterin.
Welches sind die gängigsten Mythen im Bezug auf Fett? Und was ist
dran an diesen Mythen?
1. Spitzenreiter der Fett-Mythen: Man sollte auf Fett verzichten.
Richtig ist aber: Fett gehört zu einer ausgewogenen Ernährung. Wer
Fett komplett weg lässt, verzichtet auf die Versorgung mit
fettlöslichen Vitaminen und lebensnotwendigen Fettsäuren.
2. Weiterhin vorherrschend ist die Vorstellung, dass Butter
gesünder sei als Margarine oder andere pflanzliche Streichfette.
Richtig ist - Margarine bietet viele gesundheitliche Vorteile. Für
die Herstellung von Margarine werden natürliche Pflanzenöle wie z.B.
Raps- und Sonnenblumenöl verwendet. Diese pflanzlichen Öle haben
einen hohen Anteil an einfach und mehrfachungesättigten Fettsäuren
und tragen so zur Versorgung mit Omega-3 und-6-Fettsäuren bei. Diese
beiden Fettsäuren sind für den Menschen essentiell, das heißt, der
Körper kann sie nicht selbst herstellen. Daher müssen sie über die
Nahrung zugeführt werden.
Der Fat Swap in der Küche
Schluss mit den Mythen rund um Fette! Ernährungsexpertin Dr. Elke
Arms setzt sich für einen "Fat Swap" in der Küche ein. Ihr Ansatz:
Der Austausch von gesättigten Fettsäuren (z.B. in Butter oder Sahne)
durch mehrfach ungesättigten Fettsäuren (z.B. in pflanzlichen Ölen
oder Margarine) ist Teil einer fettgesunden Ernährung, die sich
positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Dr. Arms hat vier einfache
Ratschläge zur Anwendung in der Küche definiert:
1. Mach den Swap: Tausche die ungünstigen gesättigten Fette gegen
die vorteilhafteren mehrfach ungesättigten Fettsäuren aus. Ihr Tipp:
Ersetze zum Beispiel Butter durch Margarine oder Milch durch
Alternativen aus Soja, Mandel oder Hafer.
2. Setz auf die 3: Versorge dich ausreichend mit guten mehrfach
ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Ihr Tipp: Diese finden sich in
hochwertigen Pflanzenölen (Raps-, Walnuss-, Leinöl) sowie damit
hergestellten Margarine-Produkten, in Walnüssen und in fettem
Seefisch wie Hering, Lachs oder Makrele.
3. Go Veggie: Tausche tierische Produkte wie fettreiche Wurst- und
Käsesorten gegen pflanzliche Varianten (z.B. Pasten und Aufstriche).
Wähle dabei am besten Produkte, die z.B. auf Basis von Raps- und
Leinöl zubereitet sind, denn sie enthalten vorteilhafte ungesättigte
Fettsäuren und kein Cholesterin.
4. Take care: Nimm weniger Transfettsäuren auf, denn sie können
sich ungünstig auf die Blutcholesterinwerte auswirken, die ein
Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten sind. Transfettsäuren
können vor allem in frittierten Produkten, Gebäck und Süßwaren
stecken.
Quellen:
[1] Repräsentative Forsa-Studie zum Fettwissen der Deutschen, März
2015.
[2] Dong D Wang; Yanping Li; Stephanie E Chiuve; Meir J Stampfer;
JoAnn E Manson; Eric B Rimm;
Walter C Willett; Frank B Hu. Specific dietary fats in relation to
total and cause-specific mortality. JAMA
Intern Med. 2016;176(8):1134-1145.
[3] Fettzufuhr und ernährungsmitbedingte Krankheiten - DGE
veröffentlicht 2. Version der evidenzbasierten Leitlinie (DGE intern
02/2015).
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