(ots) - Führung hat einen entscheidenden Einfluss auf
den Erfolg von Unternehmen. So sind im Durchschnitt 52 Prozent der
Unternehmensprofitabilität auf Führung zurückzuführen - in
Unternehmen mit starkem HR-Bereich und effektiver Organisation liegen
die Werte sogar noch höher. Zu diesem Ergebnis kommt die von der
Beratungsgesellschaft Mercer durchgeführte Studie "Lohnt sich
Führung?". Befragt wurden 100 Führungskräfte, HR-Top Manager und
erfahrene Experten aus den Bereichen Führungskräfte- oder
Organisationsentwicklung in Zentraleuropa.
Der Blick auf die Studienergebnisse zeigt, dass die individuelle
Führungsleistung jedoch kritisch gesehen wird. Die Mehrheit der
Befragten schätzt den Anteil der Führungskräfte, die eine wirklich
gute Arbeit machen, auf gerade einmal 39 Prozent. Zu den fünf größten
Hürden, die von Führungskräften selbst erlebt werden, gehören
schlechte Governance (52 Prozent), Konkurrenz zwischen
Führungskräften (41 Prozent), mangelnde Unterstützung durch den
eigenen Vorgesetzten (41 Prozent), unrealistische Ziele (37 Prozent)
und mangelnde Resilienz der Organisation (33 Prozent). Laut Studie
könnten Unternehmen ihre Profitabilität im Schnitt um 2,4
Prozentpunkte steigern, wenn ein deutlich höherer Anteil ihrer
Führungskräfte eine bessere Leistung zeigen könnte.
"Die Erwartungen an Führung sind hoch und werden künftig wohl noch
höher werden - nicht zuletzt durch allgegenwärtige Themen wie
Digitalisierung, Arbeit 4.0, Diversity oder die demografische
Entwicklung", sagt Dieter Kern, Studienleiter und verantwortlich für
die People & Organizational Excellence Practice bei Mercer Central
Europe. "Dem Personalbereich kommt bei der Bewältigung dieser
Herausforderungen eine Schlüsselrolle zu, schließlich ist es die
HR-Funktion, die Führungskräfte für ihre Aufgaben wappnen und den
Grundstein für eine veränderte Führungskultur im Unternehmen legen
soll."
Organisatorischer Wandel als zentrales Führungsthema
Die Untersuchung zeigt weiterhin eine zunehmende Bedeutung von
Veränderungsarbeit und -kompetenz bei Führungskräften. Faktoren wie
die technologische Innovation, die Dynamisierung gesellschaftlicher
Verhältnisse oder veränderte Kundenerwartungen schlagen sich deutlich
in den Unternehmen nieder. So sind fast 90 Prozent der
Studienteilnehmer der Auffassung, dass die
Veränderungsgeschwindigkeit in Unternehmen über die vergangenen Jahre
zugenommen hat - für 46 Prozent sogar "massiv und deutlich sichtbar".
Nur 5 Prozent der befragten Unternehmen haben keine signifikante
Reorganisation innerhalb von 24 Monaten durchgeführt.
Folglich gibt es in Sachen "Change" für die Führungskräfte viel zu
tun: In jedem vierten Unternehmen nimmt die Veränderungsaufgabe bis
zu 10 Prozent der Gesamtarbeitszeit einer Führungskraft in Anspruch.
In 6 Prozent der Unternehmen müssen Führungskräfte sogar 61 bis 80
Prozent ihrer Tätigkeit für Change aufwenden. "Bei organisationalen
Veränderungen stehen Führungskräfte unter hohem Druck. Das
Top-Management erwartet eine rasche, überzeugte und überzeugende
Umsetzung - und die Mitarbeiter erwarten, dass die Auswirkungen der
Veränderung auf ihre konkrete Arbeitssituation verlässlich
interpretiert werden", so Kern.
Führungskräfte müssen kooperativ und kommunikationsstark sein
Laut Studie ist der erwünschte Führungsstil in 36 Prozent der
Unternehmen "partizipativ-kooperativ". Bei 13 Prozent ist der
"transformatorische" Führungsstil gefragt - vor allem in Unternehmen,
die in den vergangenen Jahren eine höhere Anzahl von Reorganisationen
zu verzeichnen hatten. Weit abgeschlagen rangieren dagegen der
"charismatische" Führungsstil (7 Prozent) und "Shared Leadership" (4
Prozent). Die Untersuchung zeigt auch: 12 Prozent der Unternehmen
haben gar keinen erwünschten Führungsstil definiert.
Bei den Top-5-Eigenschaften, die eine gute Führungskraft in den
kommenden Jahren besitzen sollte, wurde der höchste Kompetenzwert auf
einer Skala von 1 ("irrelevant) bis 5 ("sehr wichtig") für die
"Veränderungsbereitschaft" ermittelt (4,6). Gleichauf liegen die
Eigenschaften "Prioritäten setzen" und "Kommunikationsfähigkeit"
(4,6), gefolgt von "strategischem Denken" (4,5) und "Veränderungen
umsetzen" (4,4).
Die Tatsache, dass in jedem vierten Unternehmen die Besetzung von
Führungspositionen "mehr oder weniger einfach irgendwie passiert"
lässt ein deutliches Verbesserungspotenzial erkennen, so der Experte
Dieter Kern: "Unternehmen sollten zumindest bei Schlüsselpositionen
und -personen auf zeitgemäße diagnostische Verfahren setzen, die
mehrere Instrumente und Datenpunkte kombinieren."
Erfolgsgrößen für künftige Führungskräfteentwicklung
Im Durchschnitt nutzen die befragten Unternehmen 10,6 verschiedene
Maßnahmen zur Führungskräfteentwicklung. Zu den Top-5 zählen
Führungskräftetrainings, Coaching, Mentoring, Führungskräfte-Events
und Führungskräftekonferenzen. In Unternehmen mit starker HR-Funktion
sind im Gegensatz zu Unternehmen mit durchschnittlicher oder
schwacher HR-Funktion oben genannte Maßnahmen Standard (100 Prozent).
Zudem sind Potenzialanalysen, 360-Grad-Feedback und Zusammenarbeit
mit Universitäten und Business Schools in 83 Prozent der Unternehmen
mit starker HR-Funktion vorhanden. Ein weiteres Ergebnis: Je mehr
unterschiedliche Maßnahmen angeboten werden, desto leistungsfähiger
sind die Führungskräfte.
Als die wesentlichen zukünftigen Erfolgsgrößen für lohnende
Führung gelten mehrere Faktoren, darunter eine moderne, mit
Organisationsentwicklung verschränkte
"On-the-Job"-Führungskräfteentwicklung. Dazu gehören etwa Stretch
Assignments, Auslandseinsätze oder Job Rotation.
Mit 53 Prozent sieht mehr als die Hälfte der Teilnehmer den
Personalbereich beim Thema Organisation und Organisationsentwicklung
in der rein unterstützenden Rolle. Ein knappes Drittel (28 Prozent)
agiert als Berater, weitere 13 Prozent sind als Experten tätig. Nur
in 6 Prozent der Unternehmen kann HR die gestaltende Rolle als
Initiator und "Gatekeeper" für das Thema Organisation für sich
beanspruchen. Während HR in den klassischen, auf die Person
abzielenden Führungskräfteentwicklungsthemen also recht gut
aufgestellt ist, herrscht beim Thema Organisation Nachholbedarf.
"Fortschrittliche Personaler unterziehen die Businessorganisation
immer wieder einem Review. Analytische Erkenntnisse und das Aufzeigen
von Verbesserungsmöglichkeiten helfen der Organisation - und wirken
sich nicht zuletzt positiv auf die Wahrnehmung des HR-Bereichs aus",
resümiert Kern.
Zur Studie
Das Gros der teilnehmenden Unternehmen hat seine Zentrale in
Deutschland, gefolgt von der Schweiz und Österreich. Die meisten
Unternehmen sind international tätig, knapp die Hälfte hat mehr als
30.000 Beschäftigte oder erwirtschaftet einen Umsatz von über 10
Milliarden Euro. Zehn Unternehmen aus dem DAX 30 sind vertreten.
Der vollständige Studienbericht ist hier zum Download verfügbar:
http://ots.de/ZPSQR
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zu den führenden globalen Anbietern von Dienstleistungen in den
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der beruflichen Altersvorsorge, und der Krankentaggeld- und
Unfallversicherung sowie bei der Optimierung des Human
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Anbieter von Verwaltungslösungen für betriebliche Nebenleistungen.
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