(ots) - Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche
Post DHL, rechnet damit, dass der Konzern "in einigen Jahren" statt
jetzt 500.000 Menschen 600.000 Beschäftigte haben wird. Dies erklärt
er in einem Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Er hält in seinem Unternehmen
"zweistellige Produktivitätszuwächse für möglich". Logistik wachse
insgesamt "schneller als der Durchschnitt der Wirtschaft".
Appel regt eine "Weiterentwicklung unseres Steuer- und
Abgabensystems" an, weil Maschinen einen immer höheren Anteil der
Wertschöpfung trügen. "Wenn wir Arbeit noch mehr belasten, wird es
schwierig, neue Dienstleistungen anzubieten. Würden wir Unternehmen
stärker besteuern, könnte dies zu Kapitalflucht führen. Also hielte
ich es für richtig, digitale Wertschöpfung und die Arbeit von
Robotern intelligent zu besteuern - natürlich ohne Fabriken aus dem
Land zu vertreiben." Der Staat solle mit den neuen Einnahmen soziale
und ökologische Projekte bezahlen: "Wir können die höhere
Wertschöpfung zum Teil auch nutzen, um wichtige andere Aufgaben zu
bezahlen: Beispielsweise eine bessere Pflege der ja immer länger
lebenden Bevölkerung, auch Investitionen in die Umwelt, einen Ausbau
des Bildungssystems."
Scharf lehnt er aber ab, mit dem Geld ein bedingungsloses
Grundeinkommen zu finanzieren. Appel: "Nach meiner Auffassung ist es
gegen die Natur des Menschen, ihn zu bezahltem Nichtstun zu
verdammen. Der Mensch will Teil einer Gemeinschaft sein, zu der er
oder sie beiträgt - und dazu zählt Erwerbsarbeit."
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621