(ots) - Im Jahr 2015 wünschten sich nach Ergebnissen der
Arbeitskräfteerhebung rund 5,7 Millionen Menschen im Alter von 15 bis
74 Jahren Arbeit oder mehr Arbeitsstunden. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sank ihre Zahl im Vergleich zum
Vorjahr um 298 000 Personen (- 5,0 %).
Neben knapp 2 Millionen Erwerbslosen setzte sich das ungenutzte
Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2015 aus 1 Millionen Personen in
Stiller Reserve und insgesamt 2,7 Millionen Unterbeschäftigten
zusammen. Im Vorjahresvergleich sanken sowohl die Zahl der
Erwerbslosen (- 140 000) als auch die Zahl der Unterbeschäftigten (-
176 000) deutlich, so dass es insgesamt zu einen Rückgang des
ungenutzten Arbeitskräftepotenzial kam, obwohl die Stille Reserve
leicht gestiegen ist (+ 19 000).
Unterbeschäftigte sind Erwerbstätige, die den Wunsch nach
zusätzlichen Arbeitsstunden haben und dafür auch zur Verfügung
stehen. Im Jahr 2015 waren in Deutschland 6,8 % der Erwerbstätigen im
Alter von 15 bis 74 Jahren nach eigenen Angaben unterbeschäftigt.
14,0 % der Teilzeitbeschäftigten und 4,1 % der Vollzeitbeschäftigten
wünschten sich zusätzliche Arbeitsstunden. Zu berücksichtigen ist
hierbei, dass Unterbeschäftigte in Vollzeit ihre Arbeitszeit meist
nur um wenige Stunden erhöhen wollen.
Den 2,7 Millionen Unterbeschäftigten standen 1 Million
Erwerbstätige gegenüber, die weniger arbeiten wollten. Diese so
genannten Überbeschäftigten haben den Wunsch ihre Arbeitsstunden bei
entsprechend verringertem Einkommen zu reduzieren. Im Vergleich zum
Vorjahr hat sich die Zahl der Überbeschäftigten um 98 000 Personen
erhöht.
Personen in Stiller Reserve haben überhaupt keine Arbeit, gelten
nach den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation jedoch
nicht als erwerbslos. Zur Stillen Reserve gehören Personen, die zwar
Arbeit suchen, jedoch kurzfristig (innerhalb von zwei Wochen) für
eine Arbeitsaufnahme nicht zur Verfügung stehen. Dazu zählen auch
Personen, die aus verschiedenen Gründen aktuell keine Arbeit suchen,
aber grundsätzlich gerne arbeiten würden und dafür auch verfügbar
sind. Im Jahr 2015 gehörten 5,2 % der Nichterwerbspersonen im Alter
von 15 bis 74 Jahren zur Stillen Reserve. Im Vorjahr hatte der
vergleichbare Anteil mit 5,1 % fast gleich hoch gelegen.
Sonstige Nichterwerbspersonen mit generellem Arbeitswunsch zeigen
eine geringere Arbeitsmarktnähe als Personen der Stillen Reserve, da
sie weder eine Arbeit suchen noch kurzfristig verfügbar sind. Sie
werden nicht zum ungenutzten Arbeitskräftepotenzial der hier
verwendeten international vereinbarten Definition gezählt, sollten
aber allein aufgrund ihrer Größenordnung von knapp 1,2 Millionen
Personen (6,1 % der Nichterwerbspersonen im Alter von 15 bis 74
Jahren) bei der Analyse nicht außer Acht gelassen werden.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Martina Rengers, Telefon: +49 (0) 611 / 75 42 71,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse(at)destatis.de