(ots) - Winfried Kretschmann strebt Bundespräsidentenamt
nicht an
Baden-Württembergs Ministerpräsident mahnt Parteien zu
gegenseitigem Respekt - AfD "Protestpartei mit starkem Drall nach
rechts"
Osnabrück. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne) hat Spekulationen um Ambitionen zum Amt des
Bundespräsidenten dementiert: "Ich strebe dieses Amt nicht an", sagte
Kretschmann im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag). Der Umfragen zufolge beliebteste Politiker Deutschlands
gilt spätestens seit einem längeren vertraulichen Gespräch mit
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als möglicher Nachfolger für Joachim
Gauck. Man sollte "nicht dauernd nach Höherem streben", sagte
Kretschmann. "Wenn man nach höheren Ämtern strebt, kriegt man sie
meistens nicht. Und wenn man sie kriegt, wird oft nichts draus."
Der Regierungschef der bundesweit ersten grün-schwarzen
Länderkoalition mahnte die Politk angesicht der erstarkenden AfD zu
gegenseitigem Respekt: "Die demokratischen Parteien können hart in
der Sache streiten, aber müssen respektvoll miteinander umgehen. Das
unterscheidet uns von der AfD, die diesen Respekt völlig vermissen
lässt", sagte Kretschmann. Die Gesellschaft dürfe keine
Respektlosigkeiten zulassen: "Wir müssen uns den bösen Dingen
erwehren, wenn sie beginnen. Nicht erst, wenn sie groß sind", sagte
Kretschmann. Trotz der aktuellen Stärke der AfD repräsentiere die
Partei nicht die Mitte der Gesellschaft. "Die AfD ist eine
Protestpartei mit starkem Drall nach rechts. Entscheidend ist nun,
dass wir Demokraten nicht mit ihnen zusammenarbeiten."
Politik müsse einen Mittelweg finden "zwischen der Verrohung der
Sprache in den Netzen und einer übertriebenen Political Correctness,
bei der die Leute nicht mehr wissen, was man meint. Wir müssen Dinge
offen ansprechen, aber auch den Respekt wahren", sagte Kretschmann.
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